Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

928 
» noch 
Keller; 
He das 
1, 176; 
;:h und 
30) 42°; 
T fleck 
Maxi- 
zen die 
‚art. 55; 
an tag 
varhait 
ı unser 
‚ wann 
genant 
‚RTZEN- 
n. 3682; 
digen, 
ı Nicht 
an pre- 
1eit ge- 
19, 30; 
musz 
echest: 
somme 
.782) 38 
kunst, 
ranslat. 
christ- 
christl. 
hliger‘ : 
leicht- 
VER an 
3 wahr- 
:echend, 
Kraus; 
ın 1633; 
nachet, 
‚EGENS- 
serpant 
selten 
ın dem 
gehabt. 
fürbas 
wenen 
ıd sagt 
haben, 
las nit 
rt, das 
bel das 
nes er 
‚endten, 
rügere 
setze 34) 
343, 12: 
jernen, 
„N War- 
929 WAHRLICH (adv.) 11 2. 
lich, die fürsten und der bund haben ein verstant mit dem 
künig gemacht. ScEHADE saliren 2, 70, 26; 
er was zü Segewalden 
den jungen und den alden 
kummenlür vur gewesen, 
daz mac ich w6&rlichen lesen. 
livländ, reimchron, 5864 Meyer; 
do bevant er werlichen, 
daz Erec degenes ellen truoc, 
Harta. v. Aug Erec 767; 
und darnach warlich ir (der angeschuldigten) unschuld funden 
ist. RızDrErR spiegel der rheloric 20°; wer ainen vichschelligen 
hund hiet, der sol in auch haben mäniklich on schaden; tät 
er aber darüber schäden, den sol er den leüten widerkern, 
den der schad geschäch, doch wann sich das warlich vindt, 
das es desselben hunt getan hiet, österr. weisth. 1, 287, 1 (1494); 
durch welliches der schaden beschechen wär, das sich war- 
lich erfunden, von dem soll dem sein schad widerkert werden. 
2, 171, 3 (Tirol v. j. 1621). 
c) die bedeutung ‘aufrichtig' zeigt sich auch in wahrlich glauben, 
lieben, etwas wahrlich ausführen w. dgl.7 
ob si werlichen gelübten an in, 
jüng. Judith 159,2; 
die wolthat (Christi) kennen, das heisst an Christum warlich 
glauben. Justus Jonas bei LuTHER 6, 394°; daz geloben wir 
in bey unsern trewen aynvaltleichen und werleichen mit 
urchund ditz briefs. urkunden von Heiligenkreuz 2 (fontes rer. 
Austr. 16) 187 (1343); also machtu unsern herre got aller beste 
treffen mit der waren minne, ob du sin werliche remest mit 
ganzem herzen und truwen, altd. predigten 1, 23, 7 Schönbach; 
sant Augustinus sprichet: der minnet werliche unde Ssicher- 
liche, der dä minnet, dä er wol weiz, daz er niht wol ge- 
minnet wirt. mysliker 2, 294, 7 (meister ECKHART); es mag nye- 
mant gott werlichen lieb haben an seynen nechsten und seynen 
nechsten an got. Marcus v. D. LiNnDAUWE buch der zehen gepol 
(1483) 63°; järlich der herrschaft seinen rechten gewar und 
furstand nach sipp und blut warleich fürpringen. öslerr, weisth. 
2, 134, 42 (Tirol). 
wahrlich im comparaliv: welches büchlin üwer genäd so 
il genedenklicher von mir ufnemen und enpfächen wöll, als 
vil das wärlicher flüsset und geet usser ainem willen und 
gemüt, üweren fürstlichen gnäden . . gantz ergeben. N. v. WYLE 
Iranslutionen 16, 8 Keller. 
2) mit der vorausgehenden bedeutung berührt sich dıe von ‘in 
wahrheit, in wirklichkeit’ (im gegensatz zu dem scheinbaren oder 
fälschlich angenommenen), wenn wahrlich in freierer verbindung 
mit der satzaussage sicht. dieser gebrauch ist bereits im ahd. aus- 
gebildet und findet sich besonders häufig im Tatian, entsprechend 
lat. vere: min fleisg warlicho ist muos inti min bluot war- 
licho ist trang. 82, 11 (Joh. 6,56); oba ther sun iuwih ar- 
Josit, thanne birut ir warlibho frige. 131,15 (Joh. 8, 36); das 
wort erscheint hier auch häufig in abgeblaszter bedeutung, lat. 
zutem, vero, enim, ergo, igitur, itaque wiedergebend. als ‘wirk- 
lich’ auch bei OtFrRıd und WILLIRAM: 
thera ferti er ward irmuait so ofto farantemo duit; 
ni Jäzent thie arabeit es frist themo wärlicho man ist. 
OrTFaID 2,14,4; 
Petrus, avur zeli mir, bin ih liob filu thir? 
ist thaz herza thinag mir wärlicho holdaz? 5,15,28; 
wänte swer die sint, die sie wärlicho häbent, die brinnent in 
iro herzen per amorem. WıLLIRAM 138, 4. die im 11. jahrh. ein- 
setzende poetische literatur hat wärliche, wärlichen sehr häufig, 
doch schon meist als belheuerungswort, daneben trill die grund- 
bedeutung noch stärker hervor, indem das wort dazu dient, die 
wirklichkeit einer thatsache zu betonen: 
ich pin got Abrahames jöch dines vater Ysasaches, 
die erde da du slaffest warlichen du die besizzest., 
also ich dir han geheizzen, so wil ich dir leisten, 
genesis, fundgr. 2, 40,46; 
do Jacob erwachote, er bedahte ig in sinem müte, 
er sprach ‘warlichen ist got hie, leider daz ich Kr yisse, 
, ’ ’ 
4er ist warliche sälich, der in der rechtun geloube wol lebeth. 
Diutisca 1, 282 (12. jahrh.); iz ist werliche Östertac und di vaste 
‚st hin wec; wir sullen mit einander ezzen. myst. 1, 107, 20; der 
herr ist erstanden wärlich und ist erschynen Symoni. ZAINERS 
bibel, Luc. 24, 34 (MenTEL: derstanden gewerlich, LUTHER: War- 
hafftig aufferstanden), vgl. auch die bibelstellen oben sp. 831. 832; 
es schreibt Gregorius, die menschen halten warlich den fride, 
Jie der hochfertigen ungerechtigkait und sünden vervolgen. 
A, v. Eys spiegel der sillen 99°; wie die schawenden menschen 
XI 
WAHRLICH (adv.) 11 2. 930 
horecht geschätzt werden, und aber warlich weisz seind 
ÄEISERSBERG predigen (1510) 28°; was den Römern vor den 
ichaden pracht, dasz sie mit unordnung nach geylit hetten, das 
zeschah auch den fynden und die sich vor der flucht angenom- 
nen hetten, bisz sie zü irer hinderhüt kamen, die würden nün 
warlich Aiehen. ScHöFEerLin Livius (Muinz 1514) 58°; wer einen 
won eins dings hat, der bat dasselbig mehr, dann der es warlich 
hat, und aber nit acht, dasz ers hab. S. FRANncKE sprichw. 2, 143°; 
das ihn der herr warlich gesandt hat. DiETENBERGERS bibel, 
lerem. 28, 9 (Lurner: warhafftig); die sach hat sich warlich 
also verlauffen, facli certa fides est. MaALER 484°; die orcigalea, 
welche ein politischen warlich unsichtbar macht, ist die ver- 
bergung der rathschläg. Scqupp schriften 753; 
Jhesus ist werlich 
uff gefaren zu himmelrich „,. 
das hoit ire mit groiszem schal 
hie werlich gesehen alle. 
Alsfelder passionspiel 7908, 13 Grein; 
Jaszt euch bekümern nit damit, 
ob schon die geschrifft das meldet nit, 
noch dannocht sagtz on alle schand, 
wie das es warlich dinnen stand. 
MuRnER luth. narr 1938 Kurz; 
ich wil dirs sagen noch ein mol, 
das sie warlich all junckfrawen sind, 4561; 
wenn ich das bäpstlich recht verstan 
und warlich eelüt scheiden kan: 
was wolt ich mee? es ist nit not. 
N. MAnugL vom bapst 252 Bdchtold; 
hab dir das zu eim zeichen glat, 
dasz der herr das thun wird warleichen, 
jasz er geredt hat, merck das zeichen. 
H. Sacus 15,221,6 Keller-Gölze, 
gelegentlich noch in der neueren sprache (meist steht dafür wahr- 
haftig, wirklich): 
ich, zur pfort’ hinaus! 
und sieh; da kommt ihr wahrlich! kommt ihr wahrlich! 
LEssincG 2,194 (Nathan 1,1). 
man hat ‘über den ursprung der menschenseelen’ so sonderbar 
mechanische träume gehabt, als ob sie wahrlich von leim 
und koth gemacht wären. HERDER 8, 176 (vom erkennen) Suphan, 
in der fraye wie wirklich?: sie sind doch wohl nicht gar 
herr .. Behn, des Lübeckischen gymnasii subrector? wahr- 
ich? o wie betaure ich, dasz .. Lussinc 10, 233 (Anti-Göze XI). 
im dlieren nhd. verbindet sich wahrlich auch mit adjectiven, 
um auf das wirkliche vorhandensein des begriffs hinzuweisen, wo- 
ür später wahrhaft oder wahrhaftig eingetreten ist: ein war- 
ich frommer mann, un huomo veramente da bene. KRÄMER 1210; 
az kein inwendigs oder auswendigs werck des menschen ist 
varlich gut noch tugendhaft, oder verdienlich, es geschech 
ienn aus der lieb gottes, STEPE. v. LANDSCRON himmelstrusze 
1510) bei Hasar herbsiblumen 224; manheyt und weiszheit und 
ınder thugent .. machen noch ein yeden warlich edel. ScHör- 
'ERLIN Livius (Muinz 1514) 4° Schöffer; es werden entzündet 
lie hertzen zu den wercken Ade Jurch die verfluchten be- 
irlikeit, durch die uns die warlich guten dingk hessig und 
lie gedichten lustig werden. STAuPITZ 1,148 Knauke. in der 
etzigen sprache ist wahrlich vor adj. nur bekräfligend, s. unten 
ı„ b am ende. 
mhd. also werliche mit correspondirendem alsö (als, 8Ö) wie 
ıhd. so wahr: als ein diep vor eine rihter stüende unde sprache: 
seht, her rihter! als werliche als ich diz guot verstoln hän, 
ıls werliche sult ir mich dort hin üz hähen an den galgen’. 
BERTHOLD V. REGENSBURG 1, 282, 12; dü biutest drie vinger üf 
ınde zwene nider ... unde sprichest, daz dir got als war- 
iche helfe, als daz war si des dü dä swerest. 1,282, 17; wan 
zot ist als gewerlich diu minne, als er diu wärheit ist; und 
ıls er ist diu güete, alse werlich ist got diu minne. mystiker 
2, 31, 20 (meister EckKuart); also werliche als daz got lebet, 
», 46, 30; also warliken ick unschuldich bin ... so warliken 
jeware my. KORNER 63° bei SCHILLER-LÖBBEN 5, 605, ohne corre- 
;pondirendes als: 
alle unglugk musz uch got geben, 
also werlich ir hot unrecht! | , 
Alsfelder passionsspiel 5067 Grein, 
auch nhd. begegnet noch so wahrlich: 
so wahrlich ich der unruh, die dich quält, 
unschuldig bin, — erhöre meine bitte, . 
TıEcK 1,40 (Octavian); 
so warlich uns die sonne giebt ihr licht 
ınd so gewisz das meer voll wasserwellen, 
zei meiner macht! ich ruhe eher nicht, 352 
59
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.