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WAHRNEHMEN 111 5. 6.
darauf fürt in der Fürwittig
zü derselben palliermül dar,
sprach: ‘herr, nembt daran der kunst war,
_ wie alle sach ist zügericht.” Theuerdunk 21, 14;
wenn wir an einem dinge mancherley sachen wahrnehmen,
die wir uns zwar als etwas davon unterschiedenes, doch
aber dazu gehöriges oder nicht gehöriges vorstellen, alsdann
urtheilen wir davon. GoTTscHED erste gründe der gesamten well-
weisheit 1,32; die scharfsinnigkeit ist also eine kraft der seele
viel an einem dinge wahrzunehmen, oder ein ding sehr ge-
schwinde zu überdenken. 1,231.
etwas in einer sache, in jemand wahrnehmen: sobald ich
die logik anfing zu hören, da fand ich mich sehr gerührt
durch die vertheilung und ordnung der gedanken, die ich
darin wahr nahm. Leısnitz deutsche schriften 1,377 Guhrauer ;
wir sagen, es werde lichte, wenn wir etwas in einer sache
wahrnehmen, dadurch wir sie von anderen unterscheiden
können, und von diesem unterscheide völlig versichert sind.
WonLFrrF vern. gedancken von golt 95; wo sie (die socralische me-
‘hode) in den behauptungen der älteren einen irrthum wahr-
nimmt. GARvE versuche 2, 342; lange hatte man in churfürst
August von Sachsen eine hinneigung zum katholicismus wahr-
zunehmen geglaubt. RAnke die röm. päpsle 2,138; wenn es
anziehend ist, den künftigen staatsmann Humboldt ... im
revolutionsjahre 1789 in Paris zu sehen, und schon dort und
damals den kühl besonnenen beobachter in ihm wahrzunehmen.
GREGOROVIUS kleine schriften 2, 130,
aus einer sache etwas wahrnehmen: eiwas aus dem briefe
wahrnehmen, uliquid ex litleris animadvertere et discere. HEDE-
RıcH (1753) 2572; man besorgte, sie möchten sich mit den
bauern vereinigen, deren furtdauernde verbindung gegen adel
und geistlichkeit man soeben aus den geständnissen einiger
ingezogenen im Breisgau wahrgenommen hatte, RANKE deulsche
yesch. im zeilaller der reform. (1839) 1, 217.
5) wahrnehmen bezeichnet auch das innere, seelische empfin-
den, dann meist mit verdeutlichendem zusatz (in sich), doch auch
ohne denselben: dasz die sinnenlust noch etwas anders scy,
als gefühl der verbesserten beschaffenheit des körpers, welche
die seele blos als zuschauerinn wahrnehme. LESSING 10,7;
was kann die seele in diesem augenblick anders wahrnehmen,
als das dunkele, aus tausend einzelnen empfindungen zu-
sammengesetzte gefühl einer unvollkommenheit, die ihrem
körper den untergang drohet? MENDELSSOHN phil, schr. (1777)
1,83; wenn sie ... jeden wohlklang, jeden mislaut in der
tiefe meines wesens, im momente, da er begann, noch eh
ich selbst ihn wahrnahm, mir enthüllete. HöLverLin Hyperion
(1797) 1, 109,
an sich, in sich wahrnehmen: der umgang mit Kreutznern
machte nach und nach unsern Siegwart in manchen stücken
leichtsinniger, eh ers selber an sich wahrnahm. MiILLER Sieg-
wart? 1,174; als Tristrant des (der liebe) in ym selbs warnam
und empfande, schyde er traurig und hart kranck von der
frawen. Tristrant 45, 19 Pfaff; himmlische einflüsse in sich
wahrnehmen zu wollen ist eine art wahnsinn, KANnT 6, 357;
die ... innere erfahrung ist nicht blos anthropologisch, wo
man nämlich davon absieht, ob der mensch eine seele ...
habe oder nicht, sondern psychologisch, wo man eine solche
in sich wahrzunehmen glaubt. 10, 163 (anthrop.); die in sich
wahrgenommene leere an empfindungen erregt ein grauen,
10, 253; diese meinung von ihm selbst war ihm (Nicolai) nach
und nach so zur fixen idee geworden, hatte sich so mit
seinem selbst verwebt und war selbst zu seinem innersten
eigensten selbst geworden, dasz man keine spur hat, er habe
dieselbe je deutlich in sich wahrgenommen und sie zum be-
stimmten bewusztseyn erhoben. FIcHTE 8, 11.
6) in der philosophischen sprache des 18. jahrh. kommt wahr-
nehmen für percipiren auf, sich des angeschauten oder empfun-
denen unmillelbar bewuszt werden (das genauere s. unter wahr-
nehmung 3, c); AvDELunG kennt diese bedeutung noch nicht: sich
mit bewusztseyn etwas vorstellen oder wahrnehmen (percipere).
Kant 1, 393; wahrnehmen .. der erste act einer erkenntnisz,
indem ein sinnesgegenstand eine vorstellung erregt, die ihn
auf sich bezieht. Pızerer medic. wb. (anal.) 8, 630; wahrnehmen
heiszt soviel als mit aufmerksamkeit etwas in das bewuszt-
sein aufnehmen. Harms psychologie 104; eine unbefangene be-
trachtung führt indes nur auf zwei geistige vermögen inner-
halb des wissens: das eine ist das vermögen wahrzunehmen,
das andere das vermögen zu denken. das wahrnehmen zer-
"Fällt in das wahrnehmen vermittelst der sinne und das wahr-
YITT
WAHRNEHMEN IHM 7. 1V. - 962
ıehmen der eigenen seelischen zustände, welches hier selbst-
vahrnehmung genannt werden soll. J. H. v. Kırcamann kate-
:hismus der philosophie? 20,
einige machen den versuch das sonst in der bedeutung von wahr-
nehmen vorkommende gewahrnehmen (vgl. heil 4, 1, 4783) für
ıppercipiren, das deulliche, innere anschauen eines wuhrgenom-
menen in aufnahme zu bringen: es ist etwas ganz anderes, sagt
schon Aristoteles, etwas sehen und hören; und gewahrnehmen,
lasz man etwas sche und höre .. eben deszwegen sind in allen
3prachen wahrnehmen (percipere, perceplio) und gewahrnehmen,
der bewuszt werden (appereipere, apperceptio), von einander
‚erschieden. MEIners denkkräfte u. willenskräfte (1806) 1, 111;
wenn aber das denkende wesen hinzu kömmt, die theile ver-
zleichet, und ihre verhältnisse zum ganzen wahrnimmt, so
ıinımt es in einem steinhaufen unordnung, in einem gebäude
ıber symmetrie und regelmäszigkeit gewahr. MENDELSSOHN
»on der unkörperlichkeit der menschl. seele (1785) 6.
eigenthümlich ist die auffassung von HEGEL, der wahrnehmen
mil wahr in verbindung bringt: während daher das blosz sinn-
iche bewusztsein die dinge nur weist, — das heiszt, —
losz in ihrer unmittelbarkeit zeigt; — erfaszt dagegen das
wahrnehmen den zusammenhang der dinge, — thut dar, dasz,
wenn diese umstände vorhanden sind, dieses daraus (folgt,
— und beginnt so, die dinge als wahr zu erweisen. 7, 2, 262.
sbenso: bei der wahrnehmung tritt das wahrgenommene gleich-
sam selbst vor uns hin und wir sagen eben darum, dasz
wir es wahr-nehmen, weil es sich uns unmittelbar darstellt
ıls etwas wahrhaftes oder wirkliches. Krug fundamentalphilo-
;ophie? 161. auch Campe knüpft wahrnehmen an wahr an
“oben sp. 943),
unler dem einflusz der philosophischen bestimmung des worles
tann wahrnehmen auch in der gewöhnlichen sprache ein bewusztes,
tenkendes empfinden bezeichnen (vgl. oben 2, b. 3): zuerst freut
2s mich überhaupt, dasz du das talent besitzest, wahrzu-
nehmen ... sehen und hören etc. können alle menschen,
ıber wahrnehmen, das heiszt ınit der seele den eindruck
ler sinne auffassen und denken, das können bei weitem
aicht alle. H. v. KıEısT briefe an seine braut 132 Biedermann,
7) wie bemerken wird auch wahrnehmen bei hinweisen auf
'rüher dargestelltes gebraucht:
a) wir haben wahrgenommen, dasz das regiment sich in
len frühern reichsversammlungen die majorität verschaffte,
ıber auch wie viel mühe das machte, wie sehr sie schwankte.
RanKE deuische gesch. im zeitalter d. reform. 2,135; noch war
aicht von weiterer ausbreitung (der evangelischen organisation)
die rede. ... die gründung haben wir wahrgenommen. sehen
wir nun, ob sie fähig sein wird sich zu behaupten. werke 3, 7;
ı1ahmen wir wahr, dasz keine macht emporkommen wird,
lie nicht zugleich auf der grundlage der idee beruhe, so
zönnen wir hinzufügen, dasz sie auch in der idee ihre be-
ichränkung findet. die röm. päpsle 2,191.
b) ich habe in dem discourse von dem meditiren wahr-
zenommen, dasz diese leute ... beredet sind, das meditiren
rühre beschwerden mit sich. discourse der mahlern 1, 50 (Bret-
"NGER) Velter, diese verwendung für ‘eine bemerkung machen’
engl. observe) bleibt vereinzelt.
IV. der substantivirte inf. das wahrnehmen wird in den be-
leufungen des verbums gebraucht: das wahrnehmen, observalio.
STEINBACH 2, 129; wo ist der der geboren ist, in einer de-
nütigen forcht, und in einem warnemen von innen, was gott
ron inen welle, das sy dem genüg thüen, TAuLER predigen
‚Basel 1521) 12°; ich rede aber hier von einem wahrnehmen
ınd erkennen der sache, oder von der anschauenden er-
genntnisz. MENDELSSOHN phil, schr. (1777) 2,7; nun sind aber
‚edanken und ausdehnung, bewegung und das wahrnehmen,
der inneres bewusztseyn der bewegung, von ungleicher natur,
‚on disparaten eigenschaften. von der unkörperlichkeit der
nenschlichen seele (1785) 9; vom ersten beginne sinnlichen wahr-
ıehmens, zum erhabensten anschaun. Jahn volksthum 452;
vir nahmen ... als das letzte, worauf unser wahrcehmen und
lenken uns führte, ... die idee des universum herüber.
SrrRausz der alte u. der neue glaube® 226; erkannte ich, wie
nonistisch der mann eingerichtet, gewachsen ist, wie wahr-
ı1ehmen, fühlen, denken und handeln unmittelbar eins bei
hm sind. G. KELLER nachgel. schr. 196. mil abhänyigem genetiv?
lu... hast kein betrachtung vor in dir selber, oder wenig
ınd kein warnemen des endes, ob du daz zü eynem gütten
end mügst bringen. KEIsERSBERG Christ, bilger 162°; das wissen,
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