1119 WALDESHÜGEL— WALDESMOOS
WALDESHÜGEL, m.:
aber Luna lenkt die zügel
über thal und waldeshügel.
PLATEN 20 (led. u. rom.);
siehst du dort über’m waldeshügel
zum willkomm hoch das banner fliegen?
v. REDWITZ A {h13 294.
WALDESHUT, f.: TZ Amaranthi3 294
sei meiner schaar ein lied,
leb’ in waldeshut mit Robin Hood
beim nachtigallenlied, A, GRÜN 5, 222,
WALDESKIND, 1.7
einsam trinkt ein waldeskind
wol am quell im freien.
RÜCKERT ges. ged, 4, 61.
WALDESKITTEL, m. ein kittel, wie er im wald getragen
wird? und wie den boden, so durchpflügeten
sie (die mönche) wildre menschenseelen ...
000000 + + » . billigkeit
und milde trat im schlichten mönchsgewand’,
im waldeskittel, wie im priesterschmuck,
hin vor den thron.
HERDER 28, 202 (Zegenden 1797) Suphan
WALDESKLANG, m.‘
sei mir gegrüszt, du Grüne haus,
gegrüszt ihr frischen bogengänge,
willkommen mir, ihr waldesklünge! 4.3.0
IECK ged. 3, 12.
WALDESKLEE, m.: F
und durch feuchten waldesklee
scheu zum bade hüpft das reh. KINKEL ged.? 418.
WALDESKLUFT, f.:
ich vöglein in den lüften bin frei von ird’scher noth;
ich find in waldesklüften wohl auch mein täglich brot.
N RÜCKERT ges. ged, 3, 477 (1887).
WALDESKÖNIGIN, f.?
der kukuk lacht von ferne,
es geht mir durch den sinn:
sie hat die goldnen augen
der waldeskönigin. STORM (1872) 1, 11.
WALDESKRANZ, m.:
und traulich aus dem waldeskranz ...
wird grüszen dich dein liebeshaus !
v. REDwITZ Amaranth!3 294.
WALDESKRONE, f.:
in den waldeskronen meines lebens
atme fort, du kühles morgenwehn! G. KELLER 9, 78.
WALDESKÜHLE, f.:
wie dacht’ ich da an meine berge wieder
an frischen sang, felsquell und waldeskühle 1
EICHENDORFF 1, 234 Dictze,
er (der traum) weht dir in des sommers schwüle
ums haupt mit grüner WANNE (
EIBEL 2, 116 (Juntusl.
WALDESLUFT, f.: )
dann wird er SE dürfen,
und seine flügel dehnen,
die waldeslüfte schlürfen,
und sich im frühling wähnen, LENAU ged, 2, 174;
ıhm ist, als trieben blätter aus den wänden, ...,
das estrich blüht zum bronnenfrischen grunde,
9 waldesluft! du kühlest ne wunde!
V. REDWITZ Amaranth 13 142,
WALDESLUST, f.:
da ich noch als ein junggesell
mit frischem muth und waldeslust ...
die flint’ im arm, mit meinem Bran
bei thau und reif durchstrich die bahn.
KınD freischützbuch 96;
‚der zum weinfasz bestimmte baum spricht :)
ade! ade! du grüner hain!
du sonnenstrahl und mondenschein !
du vogelsang und wetterklang,
der freudig mir zur wurzel drang!
lie waldeslust ist nun herum.
LENAU ged. 1, 210 (1857);
O0 zeit der liebe, zeit der lieder,
der stillen grünen waldeslust.
GEIBEL 2, 67 (Juntusl.),
WALDESMAI, m.:
du einsam schlosz in mondverklärter wildnisz
mit deinen hallen voll versunkner pracht,
im waldesmai des grames nem Sdniöz] Kr
vv. REDwiTz Amaran 50
WALDESMITTE, f.:
und um verzeihung bitte
ich still in waldesmitte. RÜCKERT ges. ged. 6, 200.
WALDESMOOS, n.:
du kennst, o freund, den flecken wohl am Rhein;
wir sahn ihn heut noch, ruh’nd im waldesmoose.
FREILIGRATH 1, 397.
WALDESNACHT— WALDESRAUM 1120
WALDESNACHT, f.:
ein fremder vogel singt aus waldesnacht.
TIECK 2, 115 (Genoveva);
windes rauschen, gottes flügel
tief in kühler waldesnacht. FR. v. SCHLEGEL 10, 91;
tief in dunkler waldesnacht. 92;
das birkhuhn falzt in waldesnacht,
die hirschkuh lockt in den klüften.
BRENTANO 2, 426;
da trat mit seiner holden
der prinz aus waldesnacht. UHLAND ged.? 403;
wenn wir dann zusammenruhend,
freundlich thuend,
lauschen in der waldesnacht.
RÜCKERT ges. ged, 8, 40 (1837);
im holden mond der maicn,
wenn lichte blumen blühn,
Geeeln schalmeien
je waldesnacht durchziehn. GRILLPARZER? 1, 62;
lie zeit.., wo sie... nicht mehr als flüchtlinge in un-
ı1eimlicher waldesnacht auf den gräbern der erschlagenen
sitzen würden. FBEEYTAG 20, 219 (bilder 3, 6).
WALDESNIEDERUNG, f.: eine sumpfige waldesniede-
ung. Minerva 1847 8. 384,
WALDESODEM, m.
sie fühlt’s ihr junges herz durchwehn
wie waldesodem morgenfrisch.
v. REDwITZ Amaranth 13 71,
WALDESPFAD, a.
was sucht sie waldespfade? ei, sie eilt
dem bruder nach, der ihrer harrt im forst.
GRILLPARZER 5, 254 (Medea 4);
selbstgetretne waldespfade, .
euch nun meiden musz mein schritt.
RÜCKERT ges. ged. 6, 98;
auf geheimem waldespfade
schleich’ ich gern im abendschein
an das öde schilfgestade
mädchen, und gedenke dein!
LENAU ged. 1,38 (1857);
der tod, der in des tigers rachen glüht .,.,
der schlängelnd auf dem waldespfade kriecht,
den wandrer lauernd in die ferse sticht,
mich nahm er nicht! 1,159 (1857);
wir folgten ihr auf offnen waldespfaden.
FREILIGRATH ged.3 288:
mit einem saumtier, schwer beladen
folgt’ ihm ein knecht auf waldespfaden.
C. F. MEYER Engelberg 97.
WALDESPLAN, m.:
und proben wir geschick und glück
hier auf dem waldesplan.
A. GRÜN 5, 252 (Robin Hood).
WALDESPRACHT, f.:
das ist das irre klagen
in stiller waldespracht,
die nachtigallen schlagen
von ihr die ganze nacht. EICHENDORFF 1, 89 Dictze;
lasz dein schlosz, den schönen garten,
führ dich heim in waldesprachten! 175,
WALDESPSALM, m.:
schalle ernstkräftig, du waldespsalm, auf,
wirble mit weihrauch zum himmel hinauf,
SCHEFFEL frau Aventiure 77
WALDESRAIN, m.?
mein’s schatzes lieb war das röslein roth,
das blüht am waldesrain. ROQUETTE ged. 54.
WALDESRAND, m.-
dort im fernen Ungarlande
freundlich schmuck ein dörfchen steht,
rings umrauscht vom waldesrande,
mild von segen rings umweht.
LENAU ged. 1, 11 (1857).
WALDESRAUM, m.“
und aus dem grünen waldesraum
erglänzt’' ein leuchtend goldner saum,
TIECK 4, 141 (Phanlasus 1);
dort heult im tiefen waldesraum
ein wolf. LENAU ged. 1, 37 (1857);
Mmelodisch zieht der bach durch waldesräume,
der hirte flötet und der wiederhall. 1,80 (1857);
nun wenden sich zur wandrung die vertriebnen ...
zum scheidegrusz den trauten waldesräumen
jüszt jeder einmal noch die flinte knallen,
1, 222 (1857) ;
ım mitternacht, wenn schweigen rings,
beginnt’s durch waldesräume,
ınd wo sonst büsch’ und bäume stehn,
zu fMüstern, rascheln und zu wehn. A. GRÜN 1, 103