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1409 WÄLZELUNG— WALZEN
1) der nachtag nach der kirchweih: auch so ist von alter
nerkomen ...daz eyn ischlich der da gesessen ist zu Wart-
mansrode oder wo here eyn ist, der da feyle kauff had...
feyl haben und verkeuffen mag und sal zu Wartmans-
rode an dem kirben-abend und tag zu sant Jacobstag
bisz off den welczeltag. weisth. 3, 540 (Wartmannsrode bei
Hamelburg in Franken 1428). auch entstellt zu wentzeltag
weisth. 3, 536 (Seifriedsburg bei Gemünden in Franken).
vgl. kirbewenzeltag 3, 535. 541.
2) der nachtag nach der hochzeit: weltzeltag, die nach-
hochzeit, die heimfahrt, le lendemain des nöces, le jour
de remuement. RÄDLEIN 1046°,
WÄLZELUNG, f., verbalabstract zu wälzeln: volutio,
welczelunge, umbkerunge. DIEFENBACH gl. 629%.
WALZEN, wverb. sich drehen, rollen, walzer tanzen, auf
ler wanderschaft sein, mit der walze bearbeiten.
1) das wort gehört zu den zahlreichen, unter walen be-
sprochenen bildungen, die auf eine indogerm. wurzel vel
‘drehen’ zurückgehen. in der bedeutung schlieszt sich walzen
am nächsten an walen, walgen, walken an, indem es
ursprünglich ein hin- und herbewegen eines gegenstandes
gleich über einem andern bezeichnet, während wallen im
gebrauch verallgemeinert ist (doch ist das zugehörige mhd
wellen ‘wälzen”). walzen ist von der wurzel mit einer con.
sonantischen erweiterung (idg. d) gebildet, die sich auch in
dem adj. anord. valtr, ags. wealt ‘unbeständig” zeigt. das
hd. wort, das im mhd. der klasse der reduplicirenden verba
angehört (praet. wielz, part. gewalzen), läszt sich erst von
1100 an sicher nachweisen (die von GRAFF 1, 791 unter
walzan aufgeführten formen werden eher zu walzjan gehören.
Ss. unten); ein gewöhnlich dazu gestelltes ags. wealtan (da-
neben das schwach flectirende wieltan) ist unbelegt, mengl.
walten STRATMANN-BRADLEY 666. dagegen heiszt es im
anord. mit abweichendem vocal vella (praet. valt) “sich
wälzen’ FRITZNER 3, 906, daneben das schwache verb. velta
in transitiver bedeutung, jetzt schwed. välta, dän. velte.
im got. kommt nur waltjan vor, das aber intransitiv ge:
braucht wird (wegös waltidedun in skip), daneben das
fransitive uswaltjan. möglicherweise ist das reduplicirende
walzen als neubildung zu betrachten für ein älteres ahd.
*welzan unter einflusz des schwachen verb. walzön. im
mnd. fehlt das verb. ganz und kommt nur weitergebildet
als waltern, woltern, weltern vor, vgl. auch wentelen
aus *weltelen. — das verhältnis von walzen und wälzen
ist schwankend,; dasz walzen intransitiv und wälzen
transitiv ist, kann nur für das mhd. im groszen und
ganzen gesagt werden. im ahd. fehlt jede spur eines in
transıtiven walzan, wol aber kommt walzön “‘wvolutari
vor GRAFF 1,793. die transitiven formen: volvit, walzit
STEINMEYER-SIEVERS 2, 194, 72 und, in übertragenem sinn,
deliberando, walzanto vel denchento 2, 166, 5 werden ihrer
bedeutung wegen zu walzjan zu stellen sein. in der Wiener
genesis (2, c) haben wir dann abe wielz mit dem acc. im
mhd. ist zwar walzen ganz überwiegend intransitiv, doch
kommt es zuweilen auch transitiv vor, wie andrerseits auch
welzen infransitiv gebraucht werden kann (eine 3. sing
welzet dei K. v. MEGENBERG 55, 11 w. ö. H.v. MEISZEN 325,7.
HUGO v. LANGENSTEIN 211, 65. meisterlieder 139, 28 Bartsch
kann zu walzen gehören; walzet steht kaiserchronik 554. 3548,
bei X. v. WÜRZBURG und seit dem 15. jahrh.). im ältern
nhd. wird zwischen walzen und wälzen kaum ein unter.
schied gemacht (auch LUTHER verwendet sie in gleicher
hedeutung), wie auch die wörterbücher bis auf RÄDLEIN,
LUDWIG, KRAMER die beiden formen neben einander an.
führen. die vermischung der verba wurde dadurch be-
fördert, dasz walzen das starke praet. aufgab (wielz kommt
zuletzt dei HERM. V. SACHSENHEIM, JoH. ROTHE, H. SAcyHs
— bei diesem neben walzte — vor), walzte konnte sowol
zu walzen als zu wälzen (als rückumlautend aufgefaszt)
gestellt werden ; länger hat sich das part. gewalzen erhalten
(bei HOHRERG 2,c und noch jetzt bairisch SCHMELLER
2,911). mehr und mehr wird walzen durch wälzen zurück:
gedrängt, das dann auch intransitiv gebraucht wird.
ADELUNG kennt walzen in seiner ursprünglichen bedeu-
‘ung nicht mehr (nur in der redensart den teig aus:
walzen möchte er walzen für wälzen nehmen); eine aus
vahme machen verbindungen mit dem part. praes. wi
walzendes grundstück (2, a, ı). sonst kommt walzen “sich
XIII
WALZEN 1410
välzen’ noch vereinzelt bei WIELAND, VOSsS, ZELTER, CAMPE
vor (mundartliche reste s. 2, a, A). von dem intransitiven
walzen haben sich aber zwei bedeutungen abgezweigt, die
noch jetzt lebendig sind, die gegen ende des 18. jahrh. aus
berdeutschland vordringende von ‘walzer tanzen” und die
'tterarisch spät auftretende von ‘auf der wanderschaft sein’,
Lie besonders der handwerksburschensprache angehört und
ıuf der in mundarten verbreiteten bedeutung ‘schlendern’
beruht. — eigentlich ein ganz anderes wort und junge
zbleitung von walze ist walzen ‘mit der walze bearbeiten‘.
2) während walen und walgen nur landschaftliche ver-
reitung haben und auch das abgeleitete wälgern nicht viel
'oden in der schriftsprache (vom md, aus) gewinnt, gehören
walzen und wälzen der allgemeinen sprache an. damit
rängt auch zusammen, dasz sie mehr als die genannten
wörter in übertragenem sinn gebraucht werden. walzen
jeigt noch im älteren nhd. reiche verwendung. es ist dabei
»on dem im mhd. gewöhnlichen intransıtiven gebrauch auszu-
jehen; daran mag sich der im älteren nhd. nicht seltene
‚eflexive, schlieszlich der transitive gebrauch anreihen.
a) intransıtives walzen.
a) sich drehend hin und her bewegen. allgemein, dem
liegen und stehen entgegengesetzt:
ich hän bi mangem valze
gehalten wol durch herren;
doch was min sin, ez walze,
ez lige, ez st&, das sol ich niht zerstceren.
ADAMAR V. LABER 212 Stejskal.
von menschen und thieren :
inn den gedancken schwer
wiltz ich lang hin und her,
verwicklet hart und tieff,
bisz ich darinn entschlieff,
H. SAcHs 4, 158, 21 Keller;
der selb ein nacht nit schlaffen mocht,
walzt im pet hin und here.
Jab. u, schw. 4, 461, 4 Götze-Drescher
‘m stroh herum waltzen oder in einem sanfiten bett
schnarchen. SCcHUPP schriften 69; .
büpft doch das lamm auf der weid’
und stampft das füllen und walzet !
Voss Luise 3, 448.
mit richtungsbestimmungen : es dorft auch kainer in den
geweihten) wald gen, es wären im dan die hend auf den
cucken punden. ... und ob ainer An alles gefär fiel, dorft
ır kainswegs wider aufstön, muest herausz walzen.
\VENTIN 4, 181, 10 Lexer; er (der kranke) walzet von eim
»jet zum andern und fürt ein sollichen jamer, das mir
jei im angst war in der stuben. Zimmerische chron.?
:, 155, 35; hertzog Georg zu Sachsen were oben auff dem
)erge gestanden, aber der berg war eingefallen und hertzog
*ecorg war zu ihm herab gewaltzet. LUTHER fischr. 154°;
der wurm waltzt auff ihn hin und har
und lecket ir wunden und blüt.
WICKRAM 7, 121, 146 (met. 3, 56) Bolte;
zleich darauf sahe ich eine grosse häszliche krott dorther
waltzen. Simpl. schriften 3, 423, 27 Kurz (vogelnest 1, 20).
vom menschlichen gang gebraucht, kann es ein unsicheres
der ein gespreiztes gehen bezeichnen:
hin slaffen süll wir (die trunkenen) walzen.
Osw. v. WOLKENSTEIN 42, 33 Schatz ;
sie ... gehen eynher mit auffgerecktem halse ... darumb
veltzet und watzet (/. walzet), schlumpet und pranget eine
mmer über die ander, beyde mit dem tritt, und auch
nit dem schmuck. JoAcH. WESTPHAL hoffarts-teuffel,
heatrum diabolorum 2, 22*; dasz sie kaumet die füsse fort
jetzen köndte wie unsere faule, zarten schlumpmetzen,
lie daher waltzen, und die gassen mit ihren vielen
licken kleydern kehren. 2, 46*. won thieren: walzender
jang, eine der kreuzdrehe beim schafe ähnliche gangart
jei pferden, die infolge von schwäche in den lenden.
nuskeln die kruppe schwankend hin- und herbewegen.
dÖFLER krankheiten. 183° (aus FALKE univ.-lex, der thier.
ırzneik. 2, 426).
übertragen von der stimmung oder gesinnung:
schickt sich doch offt, sam wolts geschehen,
und liesz denn kürtzlich sich ansehen,
sam ob es gar unmüglich wer,
also waltzet ich hin und her,
thet zwischen himel und erden schweben ...
ietzt ich frölich, denn trawrig war.
H. SACHS 7, 284, 13 Keller ;
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