Leipzig.
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Wirkliche Landesmünzen sind:
In Goide: Augustd'or in 3, 4 und 5, zu 35 Stück in der
rauhen köln. Mark (à 233,8555 Gramme schwer) und zu 214
Karat fein.
In Silber: (in Folge des Zutritts Sachsens zu dem deut⸗
schen Münzvereine) Stücke zu zwei Thalern, wovon 7 Stück
eine feine, oder 6,3 Stuck eine rauhe Mark à 14 Loth 74 Grän
fein wiegen. —
Thalerstücke zu 14 in der feinen, oder 104 in der rauhen
Mark à 12 Loth fein. —
Einsechstelthalerstücke, wovon 84 in der feinen, oder 434 in
der rauhen à 81 Loth fein enthalten sein sollen. — Wegen Prä⸗
gung von F und J Thalerstücken, so wie von Ducaten, hat sich
die Regierung das Weitere noch vorbehalten.
Als Scheidemünze giebt es:
In Silber: Doppelte, einfache und halbe Neugroschen in
Billon, 16 Thaler auf die Mark.
In Kupfer: Zwei- und Einpfennigstücke.
Die bis zum Eintritt des jetzigen Munzfußes im Umlauf
gewesenen Conventions-Münzsorten sind, gegen Vergütung des
Agio's, bereits devalvirt; zur gänzlichen Devalvation und allmä⸗
liger Einschmelzung aller übrigen sind die geeigneten Maaßre⸗
geln ergriffen.
Die zeitherige Scheidemunze zu 12, 8, 6, 4, 3 und J Pfen⸗
nigstücken ist in so fern devalvirt, daß ein solcher Pfennig nicht
mehr r, sondern nur 336 Thaler ausmacht; mithin gelten
z. B. die alten Sechser jetzt 6 Neupfennige.
An Papiergeld giebt es 2 und 1Thalerscheine, theils durch
Färbung, theils durch Aufdrückung eines rothen Stempels auf
den 14 Thalerfuß reducirt. — Sie sollen jedoch in Kurzem ge⸗
gen neue (à 10,5 und 1 Thaler) zurückgenommen werden.
Außerdem circuliren als Papiergeld: 1) Eine halbe Mitl.
einzelne Thalerscheine von der Dresden⸗Leipziger Eisenbahn, sie
sind als erste Hypothek auf die Bahn fundirt. 2) Noten der
leipziger Bank zu 20, 100, 200, 500 und 1000 Thaler. Vor
der Hand lauten jedoch nur die ersteren auf den 14 Thalerfuß,
die uüͤbrigen auf Conventionsmünze. 3) Königl. preußisches Pa⸗
piergeld in Scheinen zu 500, 100, 50, 5 und 1 Thaler —
Sammtliches Papiergeld coursirt mit deiu Silbergelde pari.
An fremden Muͤnzen coursiren in Leipzig:
Kaiserlich österreichische Ducaten (zu 23 Karat 743 Grän
fein) à 3 Thaler fest mit circa 5 pCt. Agio.
Holländische Dueaten (zu 23 Karat 65 Grän fein) à 3 Tha⸗
ler fest, mit circa 5 pCt. Agio. — Von beiden Sorten soll das
Stück 66 Aß wiegen (4422 Aß in der Mark).