254 Lüneburg. Lüttich. 
abgaben abgeschafft, und die Eingangsabgabe auf nur pCt. 
pon allen Manufakturwaaren, Fabrikaten und Farbestoffen, und 
auf 1-10 Schillinge pr. 100 Pfund von Colonialwaaren, nor⸗ 
dischen Produkten und gröberen Artikeln bestimmt. 
Wollmarkt ist hier jährlich vom 25. bis 29. Juni beide 
Tage einschließlich. 
Lüneburg, 
die Hauptstadt der hannöverschen Landdrostei gl. N. an der 
schiffbaren Ilmenau, mit 13500 Einwohnern, Salzwerken, Kalk⸗ 
steinbrüchen und Fabriken, für den Speditionshandel, zwischen 
Süddeutschland, Hamburg und Lübeck von nicht geringer Be— 
deutung, treibt starken Handel mit Salz, Kalk, Gyps, Wachs, 
Honig u. s. w. 
Maaße, Gewichte, Münzen 
wie Hannover. 
Von alten Maaßen und Gewichten 
ist zu bemerken: 
Der Wispel Roggen, Weizen, Erbsen u. s. w. — 20 Schef⸗ 
fel, 40 Himten, 160 Spint, der Himt — 1571,2 par. Kubikzoll. 
Vom Handelsgewicht das Schiffpffund — 20 Liespfund à 
16 Pfund, und das Pfund — 489,069 Gramme. 
Eine Tonne lüneburger Salz wiegt J Schiffpfund und hält 
b Himt. Eine Tonne Honig, fest gestampft, wiegt 300 Pfund, 
und hält 254 Stübchen Honig. 
Die Wechselpreise richten sich, wie in Hannover, nach Braun⸗ 
schweig und Leipzig. Seit 1839 werden jährlich 2 Messen, eine 
Ostermesse und eine Michaelismesse, abgehalten. Erstere be— 
zinnt jedesmal am Montag nach dem Sonntage Lätare, und 
dauert 14 Tage; letztere wird am 15. September, und wenn 
dieser ein Sonntag ist, am nächstfolgenden Tage eröffnet 
und währt 3 Wochen. Die erste Woche in jeder Messe ist aus— 
schließlich für den Großhandel bestimmt, so daß erst nach dem 
Ablaufe dieser Woche der Detailverkauf gestattet ist. Die bis— 
herigen Jahrmärkte sind abgeschafft. 
Lütt ich, 
Liège), eine belgische höchst industriöse Fabrikstadt und Festung 
an der Maas, welche hier die Ourthe aufnimmt, zählt an 
355000 Einwohner, hat große Steinkohlengruben, ansehnliche 
Fabriken, treibt wichtigen Handel mit Colonialwaaren, Stein⸗ 
kohlen, Eisenwaaren, Kalk⸗, u. a. Steinen.