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Odessa.
Odessa,
eine blühende Handelsstadt des Gouvernements Cherson, bester
und wichtigster Seehafen Rußlands, zwischen den Mündungen
des Dniesters und des Dneprs, am nordwestlichen Ende der
kleinen Bai Adschai, interessirt die Fremden wegen starker Aus—
fuhr von Getreide aus der Ukraine, Flachs, Talg und Rinds—
häuten, welche Artikel nach England, demnächst aber (esonders
Weizen) nach der Türkei, Italien, Frankreich und Spanien
ausgeführt werden. Einfuhrartikel sind Colonialwaaren und
Fabrikate aller Art, besonders Luxuswaaren. Der 1817 auf
30 Jahre zu einem Freihafen erklärte Ort zahlt gegen 40000
Einwohner, und rechnet wie Petersburg.
Wechselcourse
werden hier seit Jan. 1840 in Silb. Rub. auf folgende Weise notirt:
Veränd. Valuta. Feste Valuta.
Petersburg 90 Tage dato 994 Silb. Rub. für 100 Silber
Tonstantindpel⸗ Rub.in Petersb.
Snn nop 31 Tage Sicht 64Silb. Kop. für Jtürk. Piast.
Genua 75 T. d. 408 Lire nuove-100 Silb. Rb.
Livorno 3 Mt. d. 470 Lire d. Tosc.⸗100 ⸗⸗
oder 214 Silb. Rub. -100 Lire d.
Tosc.
614 Kop.Silb. ⸗1 Liv. Sterl.
39Ppence Sterl.⸗ 1 Silb. Rub.
406 Franken ⸗100 ⸗⸗
184 fl. in 20Xr. -100
oder .. 95 Fr.⸗⸗21
Nach den Wechselgesetzen vom 25. Juni 1832 ist die Ver—
fallzeit eines à Uso gezogenen Wechsels 15 Tage nach der Ac—
ceptation. Wechsel, die nach Sicht“, oder einige Tage nach
Sicht lauten, müssen binnen 24 Stunden bezahlt oder pro—
testirt werden. Briefe hingegen, die erst mehrete Tage nach
Sicht zahlbar sind, haben 3, und die auf eine bestimmte Zeit
ausgestellt sind, 10 Respecttage.
Zu den hiesigen öffentlichen Handels-Anstalten und Indu—
strie-Vereinen gehören vorzuglich:
1) die Discontobank; 2) die 1836 auf Actien gegründete
neurussische Seeassecuranz-Compagnie, und 3) eine Gesellschaft
fuür Dampfschifffahrt zwischen Odessa und Constantinopel.
Seit 1835 wird hier jährlich eine Messe abgehalten.