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Petersburg.
Ueber Staatsschulden und Staatspapiere.
Im Jahre 1816 betrugen die in Circulation befindlichen,
vpon ihrem, ursprünglichen Werthe bis auf den vierten Theil
herabgesunkenen Bank⸗Assignationen eirca 836 Mill. Rubel, uͤnd
die holländische Anleihe sammt ihren rückständigen Zinfen über
100 Mill. fl. In Foige der Ukase vom 10. Mäarz 1817 wurde
die ganze russische Staatsschuld consolidirt, und die von nun
an fundirte, verzinsliche Schuld, im Betrage von ungefähr
108 Mill. Silber-NRubeln, in 2 Klassen getheilt, nämlich: 3) ab⸗
lösbare Terminschulden; b) perpetuelle Renten oder Inscrip⸗
tionen ) zu 6 und 5 pCt. Zinsen.
Am J. Januar 1841 war nach den, dem Conseil der Reichs—
Credit-Anstalten vorgelegten jährlichen Rechnungen der Ge—
sammtbelauf aller Termin⸗ und Rentenschulden 218679, 164
Silber-Rubel. Getilgt wurden im Laufe des Jahres 1840, in
verschiedenen Fonds, fur 22,524,477 Silber-Rubel.
Die Staatspapiere besiehen in:
Inseriptionen in Banknoten à6 pCt. Zinsen, aus einer
Anleihe von 1810, wovon ein großer Theil bereits zurück—
gekauft und getilgt, oder in Silber-Ruͤbel umgeschrieben
worden ist. Sie sind meist in Betragen von 1000 Rubeln )
und haben Certificate der amsterdamer Administration. Die
Zinsen der Inscriptionen werden nur in Petersburg aus⸗
gezahlt; Auswärtige können sie durch Vollmacht oder Zins⸗
mandate des amsterdamer Confuls erheben. Den cert—
sficaten hingegen sind Coupons beigegeben, gegen welche
die Zinsen in Amsterdam eingezogen werden.
Inscriptionen in Silber, auch Metalligues genannt, zum
Theil à 5 pCt. unter dem Namen J. Serie, zum Theil à
b pet. Zinsen. Die Abschnitte sind verschieden, die mei—
sten zu 500 Rubel. Von den 5 pEtigen hat eine Nmine
stration in Hamburg Eertificate ausgegeben, deren Coupons
daselbst à 36 Schilling Banco pra Silber-Rubel bezahlt
werden; auch giebt es einige amsterdamer Certificate, die
jedoch weniger im Umlauf sind.
Obligationen der englischen Anleihe à 5 pCt. von 1822,
im Betrage von 3500,600 Liv. Sterl., mit Rothschild in
kondon abgeschlossen. Die Papiere, in englischer, fran—
zösischer und russifcher Sprache abgefaßt, und au porteur
lautend, sind sowohl in Liv Sternen III, 148, 518 und
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Ueber Inseriptionen sehe man die Seiten 247 u. 326.
Da die Inferiptionen vicht ertheß werden, so kann man sie in be—
liebigen Summen ausstelten lassen.