flächlicher Auffassung der Verhältnisse sehr nahe liegen. Nur
in jenem Berichte der Pariser Academie von 1799 %ndet sich
eine Aeufserung, die im Munde einer wissenschaftlichen Behörde
nur Staunen erregen kann und besonders deutlich zeigt, welche
grobe Mystificationen man anwenden mufste, um dem neuen
Maafse Eingang zu verschaffen. Ich gebe die Stelle in wörtli-
cher Uebersetzung.
„ Einem Familienvater wird es einiges Vergnügen machen,
sich sagen zu können: das Feld, das mich und meine Kinder
ernährt, ist der so vielste Theil des Erdballes und in diesem
Verhältnisse bin ich Mitbesitzer der Welt.“
Wenn jemand die Oberfläche der Erde wirklich berechnen
will und zwar aus dem Meter, oder dem Meridian - Quadranten,
so kann er ohne die Abplattung der Erde zu kennen nur unter
der Voraussetzung, dafs die Erde eine Kugel sei, ein Resultat
finden. Das metrische Maals gewährt ihm aber weder in dieser
annähernden, noch in der schärferen Rechnung, wenn er ein
Ellipsoid voraussetzt, irgend eine Erleichterung. Sollte aber ein
Grundbesitzer sich wirklich jene Frage stellen, so würde er sie
am schnellsten und gewifs auch am sichersten beantworten kön-
nen, wenn er in irgend einem geographischen Lehrbuche nach-
sähe, wie grofs die Oberfläche der Erde ist.
Es leidet wohl keinen Zweifel, dafs ein Vortheil des metrischen
Systems vorzugsweise nur bei geodätischen und astronomischen
Untersuchungen «bemerkbar sein könnte, weil in andern Verhält-
nissen die Beziehung zum Erdballe wenig in Betracht kommt.
Dieser Vortheil würde aber, wenn das Meter wirklich der zehn-
millionste Theil des Meridian Quadranten wäre, nur darin be-
stehn, dals man das Aufschlagen eines einzigen Logarithmus
erspart, dafs dagegen durch die etwas einfachere Zahl, welche
die Länge des mittleren Breitengrades ausdrückt, manche Ver-
hältnisse sich klarer darstellen sollten, ist durchaus unwahrschein-
lich. Bessel sagt in seinen populären Vorlesungen, ihm sei
noch: kein Fall vorgekommen, in welchem die Anwendung des
französischen Meters eine Rechnung hätte ersparen können.
Schliefslich sei es gestattet, noch über die Gewichts-Ein-
heit des metrischen Systems einige Bemerkungen hinzuzufügen.
Es ist bereits erwähnt worden, wie das Gramm und Kilogramm
aus dem Meter, also wieder aus der Toise von Peru herge-
leitet sind. Alle Zweifel, die in Bezug auf das Längenmaals