Full text: Zur Frage über das Deutsche Maass

.) 
Society und eine die königl. Sternwarte in Greenwich. Die vierte 
wurde aber eingemauert in die Fensterbrüstung der Nische auf 
der Ostseite des untern Wartesaals im neuen Palast Westminster. 
Auch diese Copien bestehn aus Kanonen-Metall und nehmen die 
richtigen Längen bei Temperaturen an, die sich nur wenig von 
62 Grad entfernen. Die gröfsten Abweichungen sind 61,94 und 
62.16 Grad. 
Aufserdem wurden sechs und dreifsig Copien, die sämmtlich 
aus Kanonen-Metall bestanden und mit dem Urmaafse verglichen 
waren, an fremde Regierungen und in die Colonien geschickt, 
vier und dreifsig andere aber an gelehrte Gesellschaften und ein- 
zelne Personen vertheilt, während endlich noch eine Anzahl auf 
der Sternwarte niedergelegt wurde, deren spätere Verwendung 
vorbehalten blieb. 
Die Feststellung des Urgewichtes erfolgte durch eine 
andere Commission, in welcher vorzugsweise William Miller, 
Professor der Mineralogie bei der Universität zu Cambridge die 
Untersuchungen und Messungen ausführte. Der Commissions- 
Bericht ist von demselben gleichfalls erstattet. 
Das im Jahr 1824 in den Parlaments-Häusern niedergelegte 
Urgewicht stellte das Troy-Pfund dar, und das Gesetz von dem- 
selben Jahre schrieb vor, daß wenn dieses Gewichtstück einst 
beschädigt oder verloren würde, so sollte es aus dem Gewichte 
von 1 Cubik-Zoll destillirten Wasser und zwar bei einem Baro- 
meter-Stande von 30 Zoll und in der Temperatur von 60 Grad 
Fahrenheit wiedergefunden worden. Das Gewicht dieser Wasser- 
Masse hatte Kater gleich 252,458 Grains gefunden. deren das 
Troy-Pfund 5760 enthält. 
Diese Vorschrift ließ sich freilich nicht unmittelbar befolgen, 
da auch das Längenmaals vernichtet war, aber die Commission 
erklärte sich sogleich gegen das ganze gesetzlich vorgeschriebene 
Verfahren, insofern bei der Herleitung des Gewichtes aus einem 
bestimmten Wasser-Volum nicht entfernt diejenige Schärfe erreich- 
bar sei, welche das Urgewicht haben müsse. Sie war der An- 
sicht, dafs die Vergleichung mit den vorhandenen und zum Theil 
sehr sichern Copien ein viel zuverlässigeres Resultat geben werde. 
Zugleich empfahl sie, statt des Troy-Pfundes das Averdupois- 
Pfund im Urgewichte darzustellen, weil jenes im gewöhnlichen 
Verkehr beinahe gar nicht vorkommt, vielmehr nur bei der Münze, 
bei edlen Metallen und Edelsteinen benutzt wird. Das Verhält-
	        
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