Full text: Vollständige Darstellung des Maß- und Gewicht-Systems im Großherzogthum Hessen, nebst Anleitung zum Abgleichen und Stempeln der gesetzlichen Maße, Gewichte und Waagen, wie auch Vergleichung der vorzüglichsten Maße und Gewichte

2* 
—8 
8. 52. 
Beschaffenheit der hoͤlzernen Fruchtmaße. 
Die hölzernen Fruchtmaße müssen von gutem Nußbaum⸗, Eichen⸗ 
oder Buchen-Holze verfertigt seyn, und unten einen hervorstehenden 
Ring haben, innerhalb welches der Boden, welcher wenigstens 
Z Linien stark und astfrei seyn muß, aufsitzt. Sodann müsssen sie 
überall gut vernagelt und vorzüglich der Boden wohl befestigt seyn, 
und es darf hiernach das Simmer in der Hoͤhe nicht unter 10, und am 
Umfange des Bodens und Reifes nicht unter 15 Nägel enthalten. Die 
üͤbrigen Maße, als: halbe Simmer, Kumpf ?c. richten sich nach dieser Norm. 
Vor dem Abgleichen muß mit vorzüglicher Sorgfalt untersucht 
werden, ob sie gehörig ausgetrocknet und nicht schwarz geräuchert 
sind, indem die Erfahrung gelehrt hat, daß durch das Eintrocknen 
Fehler von 2 Mäßchen für Ein Simmer entstehen können. Die 
Eichmeister sind daher berechtigt, dieselben 8 Tage lang zu diesem 
Behufe in Verwahrung zu nehmen, wenn sie sich nicht schon auf 
andere Weise in dieser Rücksicht sicher gestellt haben. Auch ist es 
cäthlich, das Eichen nur an solchen Tagen vorzunehmen, an welchen 
die Luft recht trocken ist. 
F§. 53. 
Vorgeschriebene Fallhoͤhe. 
Bei allen Vergleichungen der Fruchtmaße ist die Fallhöhe zu 
10 Zoll festgesetzt, d. h. der obere Rand der Fruchtmaße muß von 
der Ausflußöffnung um diese Höhe abstehen. 
Der 8.2 Nr. 2 beschriebene Apparat hat die Einrichtung, daß 
für die Simmer die festgesetzte Fallhöhe beim Aufstellen in den Kasten 
unmittelbar vorhanden ist; bei kleineren Gefäßen hingegen müssen 
Schemelstühlchen untergestellt werden, um die bestimmte Höhe zu 
erhalten. 
§. 54. 
Eichung der hoͤlzernen Fruchtmaße. 
Nachdem man sich von der Richtigkeit der Dimensionen des zu 
brüfenden Gefaͤßes überzeugt hat, wozu man sich des in 8.2, Nr 3, 
angegebenen Dimensionsmaßes bedient, und wobei nur zu beobachten 
ist, daß dasselbe im Innern des Gefäßes dicht an der Zarge senkrecht 
aufgestellt, und daß die Breite des Gefäßes an mehreren Stellen des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.