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7
Einleitung.
WM
Vn dem Großherzogthume Hessen herrschte früher eine auffal⸗
lende Verschiedenheit in den Maßen und Gewichten, und zwar nicht
blos in den in der neueren Zeit erworbenen, sonst unabhängigen
Landen, sondern auch in den ursprünglich Hessischen. Was das
Längenmaß anlangt, so gebrauchte man in und um Darmstadt den
Darmstädter Fuß, während man in und um Gießen den Gießener
Fuß gebrauchte, welche beide doch bedeutend von einander abwichen;
es bestanden 40 verschiedene Mutterellen; ebenso mehre 100 verschie—
dene Ruthen, woraus wieder eine Verschiedenheit hinsichtlich des
Flächenmaßes in den Morgen entsprang, bei denen noch außerdem
nach dem Verhältnisse der Güte des Bodens s. g. große und kleine
Morgen, sowie Feld- und Wald-Morgen unterschieden wurden. Bei
den Flüssigkeitsmaßen zeigte sich dieselbe Verschiedenheit: in Starken—
burg waren 33, in Oberhessen 22 und in Rheinhessen eine gleiche
Anzahl Ohme, von denen keine im Handel vorherrschend war. Die—
selbe Bewandniß hatte es mit den Fruchtmaßen, deren in der Provinz
Starkenburg 50, in der Provinz Oberhessen 67 und in der Provinz
Rheinhessen 12 characteristisch verschiedene bestanden. Waren mehrere
Erhebungsämter in einem einzigen vereinigt, so wurden auf einem
und demselben Speicher drei⸗, vier- und mehrlei Maße gehalten,
damit die mannichfaltigen Abgabegegenstände mit dem herkömmlichen
Maße gemessen werden konnten; war nun eine Verschiedenheit in den
Messungsmethoden als herkömmlich bestehend aufzufinden, so war gar
keine Einheit und kein Haltpunct mehr. Da wurde bald gehäuft,
bald gestrichen gemessen, bald ein breites, bald ein enges Gemäß
zum Messen angewendet; ja es wurden sogar für die verschiedenen