Full text: Vollständige Darstellung des Maß- und Gewicht-Systems im Großherzogthum Hessen, nebst Anleitung zum Abgleichen und Stempeln der gesetzlichen Maße, Gewichte und Waagen, wie auch Vergleichung der vorzüglichsten Maße und Gewichte

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2) In einem Eicher von 4 Maß, und in zwei dergleichen, 
und zwar der eine von 1 Maß, und der andere von 1 Schoppen 
Inhalt. Diese dienen dazu, um untransportable Fässer, Branntwein⸗ 
Kessel ꝛe. oder Fäßchen von nur einigen Maßen Inhalt damit zu eichen. 
3) In einem Stempel mit dem Ortsnamen. 
H In einem Besteck Zahlen von Metall, deren Höhe 8 Linien 
beträgt, nebst dem Buchstaben M. 
5) In einem Faßrisser. I 
6) In einem großen blechenen Trichter mit verschiebbarem Rohr. 
7) In einem ledernen Schlauch mit Hundskopf. 
§. 5. J 
Apparat fuͤr die Gewichte. 
Der Apparat für Gewichte besteht: 
1) In drei sehr gut gebauten Waagen von verschiedener Größe. 
Der Balken der kleinsten Waage ist 14 Zoll lang. Diese Waage 
dient zur Abgleichung der messingenen Einsatzgewichte und der eisernen 
Plockgewichte von z bis 1 Pfund. 
Der Balken der zweiten Waage ist 25 Zoll lang. Diese dient 
zur Abgleichung der eisernen Plockgewichte von 2 bis 10 Pfund. 
Der Balken der dritten Waage ist 40 Zoll lang. Diese dient 
zur Abgleichung der eisernen Plockgewichte von 25 bis 100 Pfund. 
Diese Waagen haben hinsichtlich ihres Baues einerlei Beschaffen⸗ 
heit. Ihre Balken sind durchbrochen; *) der Mittelpunctszapfen, die 
beiden Endschneiden und die Zunge sind aufgeschraubt; die Schalen, 
von verzinntem Eisenblech gefertigt, hängen an Messingdrahtketten, und 
letztere an verstäqlten Haken, welche an die Endschneiden angehängt werden. 
Diese Waagen werden in verschließbaren, mit Tuch ausgeschlage— 
nen, hölzernen Kasten aufbewahrt, und müssen von Zeit zu Zeit 
mit einem feuchten Oellappen abgeputzt werden. 
* 
Diese Waagen haben vor anderen, deren Balken nicht durchbrochen sind, 
zwei große Vorzuͤge, welche darin bestehen, einmal, daß die groͤßte Staͤrke 
mit der geringsten Masse vereinigt wird, und dann in den freien Schneiden. 
Durch letztere Einrichtung kann dem Instrumente der hoͤchste Grad der 
Vollkommenheit gegeben werden, indem es der Kuͤnstler in seiner Macht 
hat, so sicher als es practisch moͤglich ist, zu bewerkstelligen, daß die 
Bewegungs⸗Axe ( der Mittelpunctszapfen) mit den Endschneiden genau 
parallel und ihre Oberflaͤchen in eine Ebene gelegt werden. Sodann koͤnnen 
diese Waagen auch leicht zerlegt werden, was bei Reparaturen derselben, 
namentlich der Schneiden, von großem Vortheil ist.
	        
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