11. Die Aufhängungsarten der Gondel.
Einfluss derselben auf Stabilität und Ueberdruck.
Netzaufhängung.
Die Gondel ist gewöhnlich mit Hilfe von Hanf- oder Drahtseilen
ınmittelbar am Ballonkörper aufgehängt, der zu diesem Zwecke mit
ainem kräftigen Gurt versehen ist, an dem die nach oben mehr und
nehr sich verzweigenden Seile lösbar befestigt sind.
Zunächst liegt nun die Frage nahe, wie groß man den Abstand
Jer Gondel vom Ballonkörper zu wählen hat.
Abgesehen davon, daß die Bauhöhe eines Schiffes durch die
Dimensionen vorhandener Ballonhallen beeinflußt werden kann, sind
für die vorliegende Frage verschiedene Gesichtspunkte maßgebend,
die wir alle einer genaueren Besprechung unterziehen müssen.
Die Gondel muß so aufgehängt sein, daß sie bei Stampf-
bewegungen des Schiffes ihre Lage relativ zum Ballonkörper nicht
ändern kann, soweit diese Schwankungen der Längsachse über ein
bestimmtes Maß nicht hinausgehen.
In Fig. 76 bedeutet a den senkrechten Abstand eines Gewichtes G
von einem in der Mitte drehbar gelagerten Wagebalken, der die
Längsachse des Schiffes darstellen soll.
Das Gewicht G ist mit Hilfe zweier gleichlanger Seile so an
dem Wagebalken befestigt, daß dieser unter dem Einflusse des Ge-
wichtes eine horizontale Lage einnimmt, wenn man den ganzen
\pparat sich selbst überläßt.
Wird nun durch eine äußere Kraft die horizontale Lage des
Wagebalkens verhindert, so bleibt die Lage des Gewichtes relativ
zum Wagebalken, offenbar so lange unverändert dieselbe, solange die
Richtungslinie des Gewichtes G die in Fig. 76 schraffiert gezeichnete
Dreiecksfläche schneidet.
Der Grenzfall tritt ein, wenn die Neigung des Wagebalkens so
weit vorgeschritten ist, bis das eine Aufhängeseil senkrecht steht. In