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Vollkommenheit erreichen muß, wie diejenige unserer technisch
lurchgebildeten Verkehrsmittel.
Eine weitere Möglichkeit der Verminderung des Betriebs-
Aruckes bei unstarren Schiffen ist gegeben durch die Wahl mehrerer
jondeln.
Die Last wird gleichmäßiger unter dem Gasraum verteilt, und
der günstigste Fall läuft eben schließlich auf die eben besprochene
lurchlaufende Gondel hinaus.
Bei mehreren Gondeln ist darauf zu achten, daß zur Ver-
neidung von Biegungsmomenten der Gondelschwerpunkt nach wie
vor senkrecht unter dem Deplacementschwerpunkt des zur Aufnahme
hres Gewichtes bestimmten Gasraumes liegt.
Bei den halbstarren Schiffen wird der innere Überdruck herab-
zesetzt durch das für dieses System charakteristische Gerüst, das
unmittelbar unter dem Ballon angebracht ist, und das den Zweck hat,
an Stelle des Ballonkörpers die horizontalen Komponenten der
schiefen Seilzüge aufzunehmen.
.Die lange Gondelkonstruktion entspricht der halbstarren Bau-
art insofern, als bei ihr Gondel und Gerüst in einem Konstruktions-
aggregat vereinigt sind, wodurch eben die Landungsfähigkeit des mit
ianger Gondel versehenen Schiffes gegenüber dem halbstarren
System eine weniger gute wird.
Schließlich gibt es noch ein Mittel, die Stoffbeanspruchung zu ver-
mindern, und zwar dadurch, daß man statt der üblichen Aufhängung
der Gondel an einem unmittelbar an der Hülle befestigten Traggurt
eine Netzaufhängung wählt, wie dies von jeher beim Freiballon und
auch bei den ältesten Luftschiffen mit Maschinenkraft der Fall war.
Durch eine Netzaufhängung wird in erster
Linie der Ballonstoff vom Gewichte der Gondel
zntlastet.
Es handelt sich bei der Konstruktion eines Netzes besonders
darum, ein Verziehen der Netzmaschen unter den schief liegenden
Aufhängeseilen zu verhindern, und zwar ganz gleichgültig, ob das
Schiff horizontal liegt oder mit Stampfbewegungen fährt. Das Netz
muß also die relative Lage der Gondel zum Ballon, bei jeder praktisch
möglichen Neigung der Längsachse des Schiffes, unveränderlich auf-
recht erhalten. Diesen Anforderungen entspricht eine von mir vor-
zeschlagene Netzkonstruktion (D. R. P.), die in Fig. 80 skizziert ist.
Dieses Netz besteht aus drei Teilen, dem über dem Rücken
des Ballons liegenden Haupt- oder Tragnetz, das zur Aufnahme der
Gondellast dient. und aus den beiden Spitzennetzen, die durch Längs-