Full text: Theorie und Berechnung von Motor-Luftschiffen

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außer der bereits dort erwähnten Kompensation, durch den Ersatz 
des Produktes DI durch den Längsschnitt F des Ballonkörpers, für 
fischförmig gebaute Schiffe, auch noch stillschweigend der Umstand 
Beachtung fand, daß die Luft an den allmählich verlaufenden Enden 
des Schiffes bei der Drehung desselben viel leichter abfließt, als bei 
dem nahezu zylindrischen starren Schiff. . 
Der Luiftwiderstandskoeffizient gegen Drehung ist also für 
zylindrisch gebaute Schiffe etwas zu günstig gewählt, worauf hiermit 
besonders aufmerksam gemacht sein soll. 
Zum Schlusse wäre zu bemerken, daß der Führer eines Schiffes 
beim Auftreten eines Hindernisses niemals ängstlich stoppen darf, um 
einen Zusammenstoß zu vermeiden, sondern im Gegenteil mit voller 
Kraft und hart gelegtem Ruder dagegen anzufahren hat, um damit 
die größte Wahrscheinlichkeit für sich zu haben, den gefährlichen 
Punkt zu umschiffen, denn das Steuermoment wächst nach Gl. 76 mit 
dem Quadrate der Eigengeschwindigkeit, und. kann 
daher die größtmögliche und schnellste Wendefähigkeit des Schiffes 
nur erzwingen, wenn dasselbe seine höchste Geschwindigkeit ent- 
faltet. Ein Bremsen des Schiffes kann bei der großen lebendigen 
Kraft, die in dem Fahrzeuge steckt, den drohenden Zusammenstoß 
nicht verhindern, sondern nur verzögern. 
Hiermit wäre nun so ziemlich alles gesagt, was für die Wir- 
kung und Berechnung einer Steuerungsanlage von Bedeutung ist. 
Zu bemerken wäre allenfalls noch, daß die Übersetzung vom 
Steuerseil zu dem von Hand bewegten Steuerrad so zu bemessen ist, 
daß bei maximalem Ruderdruck der Steuermann allerhöchstens 25 kg 
aufzuwenden hat, da er sonst bei unruhigem Wetter, das häufiger 
sine Hartlage des Ruders bedingt, zu bald ermüdet. 
Den maximalen Ruderdruck und damit auch den Steuerseilzug 
arhalten wir aus Gleichung 72, wenn wir dort lür « = 45° setzen. Es 
wird dann, wenn wir noch = durch 1% ersetzen: 
Pas = 3/7 . 200.213) 
Für ein 17 m pro Sekunde fahrendes Schiff, dessen Ruderfläche 
* = 12 am beträgt, erhalten wir sonach einen maximalen Ruderdruck 
von rund 300 kg, was eine Übersetzung zum Handsteuerrad von */:2 
arfordern würde.
	        
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