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also denjenigen Weg, den das Schiff in der Zeit von 24 Stunden
zurücklegen würde, wenn es allein dem Winde überlassen wäre.
Aus Fig. 102 erkennen wir, daß der Stationsort B des Schiffes
sxzentrisch innerhalb eines Kreises mit dem Radius R liegt, und zwar
auf demjenigen Fahrstrahl, der in der Windrichtung durch den Mittel-
punkt des Kreises gezogen ist. Die Exzentrizität ist gleich dem Weg
des Windes W in der Zeit T und muß entgegengesetzt der Wind-
richtung abgetragen werden. Die Windrichtung wählen wir in allen
unseren Beispielen mit der positiven Richtung der X-Achse zusammen-
zallend.
Der Aktionsradius ist für jede Richtung von anderer Größe,
es gilt hier genau das Gleiche, was wir über die mit der Fahrrichtung
veränderlichen Geschwindigkeiten festgestellt haben. Jedenfalls
—,
g
E
Fig. 103.
wissen wir, daß das Luftschiff, nach welcher Richtung des Horizontes
25 sich auch wenden möge, stets nach Ablauf der Zeit T die Peripherie
des Aktionskreises erreicht. und damit seinen Benzinvorrat er-
schöpft hat.
Bis jetzt haben wir vorausgesetzt, daß die Windgeschwindigkeit
kleiner als die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeuges sei. Werden die
beiden Geschwindigkeiten gleich groß, dann wird in Fig. 112 W = R,
und der Stationsort des Schiffes fällt auf die Peripherie des Aktions-
kreises. Wir erhalten dann das Bild der Figur 104. Es fällt sofort auf,
daß das Schiff jetzt nur noch die Hälfte des Horizontes beherrscht,
Alle Richtungen, die links von der durch B gezogenen senkrechten
Geraden liegen, bleiben ihm verschlossen, während im vorigen Falle,
solange also vw kleiner war wie ve, jede beliehige Richtung offen stand.
Noch beschränkter wird das Schiff in seiner Gebrauchsfähig-
zeit, wenn die Windstärke die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeuges