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des Stationsortes innerhalb des Aktionsfeldes, und zwar entfernt sich
der Stationsort mit zunehmendem Winde, vom Mittelpunkte des
Kreises, entgegengesetzt der Windrichtung, immer mehr, bis er
schließlich bei einer Windstärke gleich der Eigengeschwindigkeit des
Schiffes die Peripherie des Kreises erreicht. In diesem ungünstigsten
Falle beherrscht das Schiff immer noch den halben Horizont (siehe
Figur 104), und vermag alle Punkte des Kreisumfanges zu erreichen,
während ein der Bedingung zur Rückkehr -unterworfenes Schiff unter
den gleichen Verhältnissen seinen Stationsort überhaupt nicht mehr
verlassen darf.
Die Umsetzung der bisher gewonnenen Resultate in die Praxis
äBßt sich am einfachsten etwa folgendermaßen bewerkstelligen:
Man zeichnet sich auf durchsichtigem Papier etwa nach
Figur 110 einen Kreis mit dem Aktionsradius R des Schiffes für Wind-
stille, in dem Maßstabe der für die Fahrt verwendeten Karten und
teilt dann den Radius in beliebig viele Teile. Ich habe der Einfachheit
halber deren nur fünf gewählt. In den Teilpunkten errichtet man die
Senkrechten, durch deren Halbierung man nach Gleichung 12 die
zroßen Achsen der Aktionsellipsen erhält, die kleinen Achsen ermitteln
sich ebenfalls nach Gleichung 104 zu en wobei a die halbe Länge der
im Stationsort zur Windrichtung errichteten senkrechten Sehne be-
deutet. Punkt B, entspricht dann einer Windstärke von %, B, von
%, Ba von % usw. der Eigengeschwindigkeit des Schiffes für den
7all, daß man die Teile alle gleich groß wählt, was in Figur 110 aller-
lings nicht der Fall ist. Hat man nun die Windstärke und die Wind-
richtung festgestellt, so legt man den der gemessenen Windstärke
>ntsprechenden Punkt B,, B, usw. auf der Karte auf den Stationsort
les Schiffes und dreht die Figur solange, bis die X-Achse mit der
Windrichtung zusammenfällt. Die zugehörige Ellipse bzw. der Kreis
;assen dann auf der Karte sofort die Orte erkennen, die im ersteren
Falle bei Rückkehr zum Standorte, im zweiten Falle bei Ausfahren
des Benzinvorrates in einer Richtung erreicht werden können. Die
den verschiedenen Windstärken entsprechenden Ellipsen können der
)bersichtlichkeit halber in verschiedenen Farben gezeichnet werden,
schließlich ist es auch nicht umständlicher, wenn man sich für jede
Windstärke eine besondere Figur zeichnet (siehe etwa Figur 111).
Diese Figuren müssen stets an Bord des Schiffes vorhanden Sein,
ebenso Tabellen für die Fahrzeiten nach verschiedenen Richtungen,
die aus den Gleichungen 99 und 100 zu berechnen wären. Die Fahr-
richtungen. die in bestimmten Winkeln vom Mittelpunkt der Ellipse