812. Milchsäureester. |
Ausbeute wie folgt zusammen; Größte Sauberkeit im Betriebe, Sterilisierung und Pasteurisierung
der Maische, Überschuß eingesäter Bakterien, hohe Gärtemperatur.
Die reine Milchsäure ist eine äußerst hygroskopische, sirupöse, wasserhelle, geruchlose
Flüssigkeit vom Schmelzp. 18°, Siedep. 119°, leicht in Wasser und Alkohol, wenig in Äther Jlöslich
Beim längeren Lagern, rascher beim Erwärmen, treten 2 Mol. der Säure unter. Wasseraustritt zum
HER ; . CH,.CHOH .CO . . .
Milchsäureanhydrid (Lactylsäure) zusammen CH,.CHOH.Co)O eine blaßgelbliche amorphe, in
Wasser kaum lösliche Masse (darum für Beizzwecke unverwendbar), die erst durch längeres Sieden
mit Wasser oder alkalischen Lösungen wieder rückverwandelt wird; Handelsmilchsäure von 50
bzw. 80 % soll nicht mehr als 2 bzw. 4 % Anhydrid enthalten.— Unter den milchsauren Salzen
sind außer jenen des Zinks, Wismuts, Calciums, Strontiums, Silbers, Quecksilbers und Magnesiums,
die Heilzwecken dienen, von besonderer technischer Bedeutung die Alkalilactate, die wegen ihrer
zähflüssigen Beschaffenheit während des Krieges in großen Mengen als Glycerinersatz verbraucht
wurden (Per- und Perkaglycerin), ferner aber die Lactate der Titansäure (Lederbeizmittel ‚„„Cori-
chrom‘) und des Antimons. Milchsaures Antimon und seine Doppelverbindungen mit Alkalilactaten
erhält man z. B. durch Lösen von metallischem Antimon in den milchsauren Lösungen der genann-
ten Lactate, das Antimonlactat selbst durch Fällung der Lösung von Antimonsulfat mit Calcium-
lactat.: Sie dienen zusammen mit Tannin als wichtige Beizmittel in der Färberei und im Zeugdruck.
Milchsaures Aluminium soll zur Kautschukmilchsaft-Koagujierung geeignet sein.
Die Milchsäure dient in völlig eisen- und schwefelsäurefreiem Zustande als „Ledermilchsäure‘‘
zum Entkalken der enthaarten Gerbereihäute, in der Leder- und Wollfärberei als Beizmittel; es
wurde vorgeschlagen, sie Stahlhärte-, Metalldekapierungsbädern, Löt- und Flußmitteln, galva-
nischen Verkupferungsbädern und Überzugsmassen für Aluminiumstücke zuzusetzen; Elektroden
für elektrische Sammler sollten aus Bleioxyd-und verdünnter Milchsäure hergestellt werden. Wei-
tere Verwendungsgebiete: Wassersterilisierung, Appreturmittelzusatz, Chromgerbung, Aufschließ-
mittel für Hopfenranken zur Fasergewinnung, Zusatz zur Cellulosekochung, Kunstseidefäll- und
‚abfallösungsbäder, Papierleimungs- und Sägemehl-Klebstoff-Zusatz, Unterstützung des Walk-
prozesses, zur Herstellung von Kunstharz, in kosmetischen Mundpräparaten. und Hautsalben
‚Milchsäure-Serumsalben), Zaponlackzusatz, bei der Brotbereitung, zur Nahrungsmittelkonservie-
rung, Limonaden-, Essenzen-, Genußmittelzusatz, milchsaure Salze (Calcium-Natriumlactat) als
„Kalknahrung‘‘, Backpulverbestandteil, zur Bindung des Butteraromas bei der. Margarineher-
stellung.
Die Milchsäurebakterien-Reinkulturen werden nicht nur zur Herstellung der technischen
Milchsäure, sondern auch zu verschiedenen anderen Zwecken gebraucht, so zur Wassersterilisierung,
zur Erzeugung leicht verdaulicher Kakao- und Schokoladepräparate, zur Konservierung von
Nahrungsmitteln, vor allem aber zur Einsäuerung von Kartoffel- und Grünfuttermitteln. Die
hierzu nötigen haltbaren Bakterien- bzw. Fermentpräparäte erhält man z. B. durch Eindampfen
von mit Reinkultur geimpfter und gesäuerter Milch unterhalb 60°, bzw. man fällt nach einem neueren
Verfahren das Casein der die Bakterien enthaltenden Milch aus, wäscht den Niederschlag zur Ent-
lernung noch vorhandener Milchserumreste,. die die Haltbarkeit des Präparates ungünstig beein-
Aussen würden, mit bakterienfreiem Wasser, entfernt durch Pressen die Feuchtigkeit und vermischt
die Masse in bekannter Weise mit Milchzucker, Eiweißkörpern oder anderen geeigneten Zusatz-
stoffen. Oder man benutzt als Träger der Bakterien die hygroskopische Fondant-Zuckermasse
bzw. verarbeitet sie mit in Molke entwickelten Bakterienkulturen und vermeidet so die Gegenwart
von verderblichen Milchbestandteilen, insbesondere des Käsestoffes, wodurch die Schmackhaftig-
keit der Präparate auch bei langer Lagerung erhalten bleibt. S. a. Affinitätskonstante.
Milchsäure:
CC. H. Boehringer Sohn, Hamburg 5, Schmilinskystr. 49. | E. Merck, Chemische Fabrik, Darmstadt (s. auch Anz. i. Anh.).
Holler & Co., Hamburg. - ;
Milchsäure, technisch, genuß- und chemisch rein:
Byk-Guldenwerke, Berlin NW 7. .
Anlagen zur Herstellung von Milchsäure:
Fechnisches Büro Vogelbusch, Wien IX., Liechtensteinstraße 55. Zweigbüro Ratingen b. Düsseldorf, Hochstr. 16/18 (s. auch
Anzeige im Anhang).
Maschinen und Apparate für Milchsäure:
Technisches Büro Vogelbusch, Wien IX., Liechtensteinstraße 55,. Zweigbüro Ratingen b. Düsseldorf, Hochstr. 16/18 (s. auch
Anzeige im Anhang).
Milchsäureester: Der Äthylester CH,.CHOH.COO.C,H,;, technisch durch mehrstündiges
Kochen von Calciumlactat, absolutem Alkohol und konz. Schwefelsäure unter Rückfluß, Filtration
vom Gips und Fraktionierung erhaltbar, ist eine farblose, gegen Wasser sehr unbeständige Flüssig-
keit vom Siedep. 155%. Analog werden der Methyl- und der Glycerinester hergestellt. Sie dienen
ebenso wie das Milchsäureanilid zur Reinigung der rohen Milchsäure, zum Aufschließen von Faser-
pflanzen, als Celluloseester- und Lacklösungsmittel,. Zusatz zu Leim-Glycerinkunstmassen.
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