872 Nickelapparate— Nickellegierungen.
diese und erhitzt sie in Holzkohlenpulver eingebettet im Schachtofen bis zu der in etwa 6 Stunden
vollzogenen Reduktion zum Metall (Würfelnickel).
Beim Auslaugeprozeß wird der gepulverte Konzentrationsstein geröstet, um Oxyde zu erhalten,
mit Schwefelsäure behandelt, getrocknet und mit Wasser ausgelaugt. Aus der Lauge wird Eisen
mit Kalk gefällt, Kupfer ausgeschieden, Nickel mit Kalkmilch niedergeschlagen und schließlich
im Flammofen reduziert. Man erhält nach langwierigem Prozeß ein Metall mit 98,29 % Ni, 0,24 % Cu
und 0,81 % Fe. Etwas einfacher ist das Verfahren, wenn die Oxyde mit Salzsäure behandelt und
mit Kalkmilch ausgefällt werden. Wenn gleichzeitig Kobalt gewonnen werden soll, löst man tot-
gerösteten Kupfer-Nickelstein in Salzsäure, filtriert vom Eisen, das größtenteils als Oxyd abgeschie-
den ist, fällt im Filtrate mit Schwefelwasserstoff alle Metalle der IV. und das Antimon der V. Gruppe
aus, oxydiert den Eisenrest mit Chlor, um mit Marmormehl Ferrioxydhydrat und noch vorhandenes
Arsen als Arsensäure beseitigen zu können und fällt schließlich aus dem neutralen Filtrat mit der
genau berechneten Chlorkalkmenge Kobaltoxyd und in dessen Filtrat Nickeloxydulhydrat, das
dann mit Holzkohle zum Metall reduziert wird.
Zur elektrolytischen Trennung des Kupfers vom Nickel eignet sich nur totgerösteter
Nickel-Kupferstein (etwa 43 Ni : 54 Cu), der außer 1—2 % Eisen kein anderes Metall, vor allem
kein Silber enthält. Man gießt aus diesem Stein zur Hälfte Anodenplatten, zur anderen Hälfte
Granalien (s. u.), während Kupferbleche als Kathoden dienen und der Elektrolyt aus einer Lösung
von Kupferchlorid und Nickelchlorid besteht. Damit der Elektrolyt immer konzentriert genug bleibe,
fließt er beständig durch einen Turm, der mit der gekörnten Ni-Cu-Legierung gefüllt ist. Bei der
Elektrolyse scheidet sich das Cu aus, während das Ni gelöst bleibt und sich im Elektrolyten immer
mehr anreichert. Ist dies in genügendem Grade geschehen, so fällt man Kupfer mit Natriumsulfid
als Schwefelkupfer, Eisen nach der Oxydation mit Chlor aus dem Betriebe, mittels Natronlauge,
filtriert und elektrolysiert das bis zum Auskristallisieren des Kochsalzes eingedampfte und von
ihm befreite Filtrat mit Graphitanoden und Nickelblechkathoden, auf denen sich Elektrolytnickel
ausscheidet. Das an den Anoden entwickelte Chlor wird in den oben erwähnten, die gekörnte
Legierung enthaltenden und von dem Elektrolyten durchflossenen Turm geleitet und dient so zur
Lösung neuer Mengen der Metalle.
Das auf trockenem, nassem oder elektrolytischem Wege gewonnene Rohnickel ist in der
anfallenden Form nicht walz- und ziehbar, sondern muß umgeschmolzen und gleichzeitig, wenn
es nicht als Elektrolytmetall vorliegt, gereinigt werden. Kohlenstoff, Eisen und Silicium lassen sich
durch Oxydationsmittel beseitigen, eingeschlossenes, bei der Würfelnickelherstellung aus dem Nickel-
oxydul und Kohlenstoff gebildetes Kohlenoxyd, wie auch das sich mit dem Metall legierende
Oxydul selbst, werden durch geringe Mengen Magnesium oder Mangan unschädlich gemacht.
Nickel ist ein fast silberweißes, dehnbares Metall, das Eisen in den Festigkeitseigenschaften
übertrifft, sich schmieden, kalt zu 0,02 mm dünnen Blechen walzen, zu % mm-Drähten ziehen läßt,
an der Luft unverändert bleibt und gegen sauere Lösungen und sogar schmelzende Alkalien wider-
standsfähig ist. Spez. Gew. 8,8, Schmelzp. 1452°, magnetisch, leitet den elektrischen Strom nur
1/, so gut wie Kupfer. Das Metall dient zur Anfertigung von Instrumenten, Kochtöpfen, Eßbestecken,
in größter Menge aber zur Herstellung von Nickelsalz für galvanische Vernicklung von Eisen, zur
Erzeugung von Legierungen, Nickelverbindungen und Hydrierungskatalysatoren. 5S. a. Fett-
härtung.
Nickelapparate.
Nickelapparate bauen:
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Süd (s. a. Anzeigen im Text).
Nickelbad: Metallmetallisierung; Galvanotechnik.
Nickelglanz: Arsen- oder Antimonnickelglanz, Nickelerze; s. a. Nickel.
Nickelin: Neusilber; s. a. Nickel; Kupferlegierungen.
Nickellegierungen. Die Legierungen des Nickels mit Eisen werden entsprechend unserem Ein-
teilungssystem beim Eisen abgehandelt, da nur Kompositionen von Eisen mit 1—6 und mit 25 bis
„6 % Ni hergestellt werden, das Eisen demnach stets vorherrschend bleibt. — Nickel-Kupfer-Zink-
Jegierungen s. „Neusilber‘‘; Konstantan, Manganin: Neusilber u. a.; Nickel-Aluminium-: s. Al-
legierungen.
Monelmetall ist eine Legierung aus 70—75 % Ni und 30—25 % Cu, sie ist dem Nickelstahl
beinahe ebenbürtig, aber noch elastischer. In Amerika wird das Monelmetall aus Rotnickelkies,
der viel Cu enthält, direkt durch Schmelzen und Frischen gewonnen, und vor allem wegen seiner
Säurebeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion benutzt. Neuerdings erzeugt man
zwei Arten des Monelmetalls, von denen die eine zum Schmieden und Hämmern, die andere zum
Gießen geeignet ist. Die Zusammensetzung der beiden einheitsmetallartigen Legierungen ist ziem-
lich gleichmäßig zwischen 66—67 % Nickel, 29—30 % Kupfer, 0,1 bzw. bis zu 1,6 % (im Gußmetall)
Silicium und zwischen 3 und 4 % Mangan und Eisen. Phosphor, Schwefel und Aluminium sind
nur in Spuren vorhanden. Die Legierung ist ausgezeichnet durch hohe Duktilität und die nur vom
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