Nickelverbindungen.
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Nickeltetracarbonyl, Nickelkohlenoxyd, Ni(CO),, wird großtechnisch (s. Nickel) durch Über.
leiten von Kohlenoxyd über fein verteiltes Nickel, wie man es bei der Reduktion des Nickeloxyduls
mit Wasserstoff erhält bei 80— 100°, besonders unter Druck leicht erhalten. Es ist eine lichtbrechende,
farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,32 bei 17°, Siedep. 43°, Erstarrungsp. — 25°, von hoher Giftig-
keit, beständig unter Luftabschluß, sonst leicht oxydabel zum Carbonat und Hydroxydul. Nickel-
kohlenoxyddampf explodiert mit Luft schon bei 60°, zerfällt an heißen Metallflächen (z. B. Nickel-
granalien) unter Nickelabscheidung (der Nickelspiegel ist als Metallüberzug zu spröde, wohl weil
er Kohlenoxyd oder Kohle einschließt) und Freiwerden von Kohlenoxyd, das bei der Nickelerzeugung
nach dem Mondprozeß in den Betrieb zurückgeht. Rasch erhitzt, entsteht aus dem Dampf Nickel,
Kohlensäure und Kohle. Nickelkohlenoxyd wurde auch als Hydrierungskatalysator vorge-
schlagen.
Miekelchlorür, Chlornickel, Nickelchlorid, NiCl,, wasserfrei erhaltbar durch Erhitzen des
Ammoniumdoppelsalzes bis zum Verschwinden des Ammoniaks, durch Erhitzen von Nickel im
Chlorstrom oder Lösen in Königswasser, in gelben sublimierbaren Kristallschuppen; mit 6aq als
zerfließliches und verwitterndes grünes ‚„‚Vernicklungssalz‘“ durch Lösen einer Nickelverbindung
in Salzsäure. Das Doppelsalz NiCl,.6NH, erhält man frei von anderen etwa noch vorhandenen
Metallsalzen (außer Kobalt) durch Fällung einer mit überschüssigem Ammoniak versetzten Nickel-
chlorürlösung mit Kochsalz, Bei Gegenwart von Kochsalz und Natronlauge, also bei Fällung von
NiO oder Ni(OH), mit überschüssigem Ammoniak entsteht das Doppelsalz NiCl,.6NH,.2NH.CI;
beide sind rein von Fremdmetallen, geben elektrolysiert Reinnickelabscheidung.
Nickelformiat, HH. cO0,Ni .2 aq, aus Nickelsulfat und Alkaliformiat, bildet in der so erhaltenen,
Na-sulfat einschließenden, grünen Kristallmasse einen sehr geeigneten Hydrierungs- (Fetthärtungs-)
katalysator.
Nickelnitrat Ni(NOs),.2 aq, erhaltbar aus Nickel oder Nickelsalzen durch Lösen in Salpetersäure
als zerfließliches, verwitterndes grünes Salz, das in etwa der doppelten Wassermenge löslich ist; wird
zur Herstellung keramischer Farben verwandt.
Nickeloxydul (Nicolum oxydulatum). NiO. In der Natur findet es sich als Bunsenit in durch-
sichtigen grünen Oktaedern; als grünes Pulver erhält man es durch starkes Glühen des Hydroxyds,
Carbonats oder Nitrats. Nickeloxydul bzw. sein Hydrat bildet bei manchen Naßprozessen der
Nickelverhüttung das Zwischenprodukt, aus dem mit Sägemehl und Melasse oder Getreidemehl die
Würfel gepreßt werden, die dann bei 450— 500° das Würfelnickel des Handels geben. Im Wasserstoff.
strom reduziert gibt das Nickeloxydul pyrophorisches Metall, bei höherer Temperatur Nickelschwamm.
die beide als Katalysatoren verwandt werden; NiO dient ferner zur Färbung von keramischen Glasuren,
namentlich bei Gegenwart von Zink, zur Glasentfärbung und -graufärbung. — Das Nickeloxydul-
hydrat Ni(OH), wird aus den Nickelsalzen durch Alkalien als apfelgrüner Niederschlag gefällt,
der sich in Ammoniak mit blauer Farbe löst. Das Hydrat sollte durch Einwirkung auf mit Ammoniak
übersättigte Salzsole zur Gewinnung von Ätznatron dienen; bei diesem Vorgang geht es selbst in
das oben beschriebene Chlornickelammoniumdoppelsalz über, das mit Kalkmilch wieder zu Ni-
oxydulhydrat und Ammoniak regeneriert werden kann. Es dient ferner zur Pastierung (Formierung).
von Elektroden für alkalische Sammler (eventl. unter Zusatz anderer Oxydhydrate, z. B. des Wismut
hydroxydes).
Nickeloxyd (Nickelsesquioxyd; Nicolum oxydatum). Ni,O,. Es entsteht durch Zersetzung
des Nitrats oder Chlorats bei möglichst niedriger Temperatur, bildet ein schwarzes Pulver und geht
beim Erhitzen im Wasserstoff- oder trockenen Ammoniakgasstrom in das Oxydul über. — Nickel-
sesquioxydhydrate mit 1—3 aq bilden sich ebenso wie das Nickeldioxyd NiO,, z. B. bei der Ein-
wirkung von Chlor auf in Wasser aufgeschwemmtes Ni(OH),, sowie ferner beim Erwärmen der
Lösung eines Nickelsalzes mit alkalischem Hypochlorit als voluminöse tintenschwarze Niederschläge.
Nickelsulfat (schwefelsaures Nickel; Nickelvitriol; Nicolum sulfuricum). NiSO,. Durch
Lösen von Nickel in Schwefelsäure unter Zusatz von etwas Salpetersäure, meistens aber aus dem
bei der Nickeldarstellung auf nassem Wege erhaltenen Nickelhydroxydul Ni(OH), durch Lösen
in verdünnter Schwefelsäure und Eindampfen bis zur beginnenden Kristallisation erhalten. Es
kristallisiert bei 15—20° C. mit 7 H,O in dunkel-smaragdgrünen, verwitternden Kristallen, bei 31,5°
mit 6 H,O in bläulichgrünen Kristallen (Übergangspunkt der beiden in verschiedenen Systemen
kristallisierenden Salze 53°), die bei 100° im Kristallwasser schmelzen; bei 180° wird das Salz wasser-
frei und ist dann gelbgefärbt. Es löst sich zu 30 % in Wasser von 0°, 37 %: 16°; 45 %: 30°;
52 %: 50°; 62 %: 70% — Zur Darstellung des als galvanisches Vernicklungssalz wichtigen Nickel-
ammoniumsulfates (schwefelsaures Nickeloxydulammoniak; Nickelsalz; Nicolo-Ammonium
sulfuricum), NiSO,.(NH,),SO,.6aq, löst man Nickelsulfat in schwefelsaurem Wasser und gießt
die Flüssigkeit in eine Ammoniumsulfatlösung, wodurch der größte Teil des Ni als Nickelammonium-
sulfat ausfällt. Grüne Kristalle, die in Wasser ziemlich schwer löslich sind ; bei 20° braucht wasserfreies
Salz 17 Tl. Wasser zur Lösung. In schwefelsauren Ammoniumsulfatlösungen ist es fast. unlöslich.—
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