Operment— Opiumalkaloide. 895
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vielfältigenden Original weglassen, wenn man die Bestandteile derselben entweder der Tinte oder
der Druckfarbe für die Abzüge zusetzt. So kann das Original mit einer Eisengallustinte hergestellt
werden, die noch die Salze schwacher Säuren, wie Benzoesäure, Zimtsäure usw. enthält, während
der Druckfarbe noch Glycerin beigemengt wird. Inzwischen scheint das Verfahren noch einige Ab-
änderungen erfahren zu haben; so soll zum Teil cersalzhaltige Tinte Verwendung finden. S.a.
Hektograph.
Operment: Arsenverbindungen,
Opiumalkaloide: Als Opium bezeichnet man den durch Anritzen der unreifen Kapseln vom
Mohn (Papaver somniferum L) gewonnenen Milchsaft, nachdem er an der Luft zu einer dicklichen
Masse eingetrocknet ist. Das Opium ist braun, im frischen Zustande weich und knetbar, getrocknet
spröde und zerreibbar, riecht eigenartig und hat einen bitteren Geschmack. In der Droge sind etwa
90 Alkaloide enthalten, von denen sich die wichtigsten Morphin CH4O0,N zu 10—14 %, Narcotin
C2H2NO, zu 4—8 %, Papaverin CooH2,NO, zu 0,5—1 %, Codein (Morphinmethyläther) C,,H,,NO;
zu 0,3 %, Narcein C,,H.„NO,.3aq zu 0,2 % und Thebain C.„H,,NO, zu 0,4 %, und zwar ausnahmelos
gebunden an Säuren (Milchsäure, Schwefelsäure, Mekonsäure). vorfinden.‘ Es war Aufgabe der
Alkaloidchemie, diese in der Konstitution nur zum Teil bestimmten, von den dem Bau nach völlig
unbekannten Nebenalkaloiden und von den stets noch in der Droge enthaltenen Harzen, Schleim-,
Wachs- und Eiweißstoffen zu trennen. Ein Handelspräparat, das „Pantopon‘, das sämtliche
Alkaloide des Opiums in Form ihrer Chloride enthält, ist ein von Harzen und anderen Verunreini-
gungen befreites Opium, stellt ein braungelbes, wasserlösliches Pulver dar und ist dem Opium und
Morphin durchaus gleichwertig, ja es besitzt vor diesen Präparaten noch mancherlei Vorzüge. Es
enthält in Form der Hydrochloride: 47,5 % Morphin, 11,2 % Narcotin, 6,4 % Codein und 10,9 %
andere Nebenalkaloide. Ein ähnliches Präparat ist das „Laudanon‘‘, ebenfalls ein konzentriertes
Gemisch der wirksamen Opiumalkaloide, und zwar enthält Laudanon I (für wenig Empfindliche):
10 Morphin. hydrochl., 6 Narcot. hydrochl., 1 Codein, hydrochl., 2 Papav. hydrochl., 0,5 Thebain.
hydrochl., 0,5 Narcein, hydrochl.. Dagegen besteht Laudanon II (für Empfindliche) aus: 10 Morphin.
hydrochl., 2 Narcot. hydrochl., 1 Codein, hydrochl., 0,1 Papav. hydrochl., 0,5 Thebain, hydrochl.,
0,1 Narcein hydrochl., 6,38 Sacch, lact. Im „Laudophan““ sind hingegen die Hauptalkaloide (Morphin,
Codein, Narcein, Narcotin, Papaverin, Thebain) als wasserlösliche mekonsaure Salze im natür-
lichen Mischungsverhältnis vorhanden, d.h. 1 ccm = 0,02 g Laudophan enthält 0,01 g salzsaures
Morphin.
Gleichartige Präparate sind auch in neuerer Zeit dargestellt worden. So löst man z. B., um
die Gesamtalkaloide des Opiums zu gewinnen, Opium in konzentrierter Ameisensäure bei gewöhn-
licher oder nur so weit erhöhter Temperatur, daß noch keine Formylierung der Opiumalkaloide
erfolgt, verdünnt die Lösung zur Abscheidung der Harze und unwirksamen Stoffe mit Wasser und
gewinnt aus der verdünnten Lösung die Gesamtalkaloide durch Fällung oder Extraktion (mit Alkohol
oder Essigäther). „Glykopon ‘und „,Alkopon“ (letzteres ein braunes Pantopen) gehören ebenfalls
hierher, auch ;„Pavon‘* mit (%) 25 Morphin; 8 Narcotin; 1,5 Papaverin; 0,4 Codein; 0,2 Thebain
und 0,2 Narcein; ferner sind reine Mischalkaloide im Handel, so ‚„Narcophin‘* (meconsaures Mor-
phin und Narcotin), „Amnesin‘““ (Morphin-Narcotinlactat mit Chininchlorhydrat und Harnstoff) u. v.a.
Zur Reindarstellung des Morphins und der genannten 5 wichtigen Nebenalkaloide extrahiert
man die fein geschnittene Droge zunächst erschöpfend mit warmem Wasser. Der Extrakt wird
zur dünnen Sirupkonsistenz eingedampft und mit Sodalösung versetzt, wodurch sämtliche Alkaloide
gefällt werden... Den nach 24 Stunden abgeschiedenen Niederschlag wäscht man mit Wasser aus
and behandelt ihn dann mit kaltem Weingeist, der, neben harzigen Bestandteilen und geringen
Mengen Morphin, sämtliche letzteres begleitenden Alkaloide aufnimmt. Das abgepreßte und getrock-
nete Rohmorphin wird mit verdünnter Essigsäure bis zur schwach saueren Reaktion gelöst (wobei
etwa noch vorhandenes Narcotin, das kein Acetat bildet, ungelöst zurückbleibt), die essigsaure Lö-
sung über Tierkohle filtriert und mit Ammoniak gefällt. Das ausgeschiedene Alkaloid sammelt man
in Beuteln, wäscht es mit kaltem Wasser aus und trocknet es. Für die Darstellung der Salze ist
dieses gefällte, fein kristallinische Morphin meist genügend rein. Um es ganz rein zu erhalten, muß
man es mehrmals aus siedendem Alkohol unter Zusatz von etwas Tierkohle umkristallisieren. Man
kann auch mit Calciumchloridlösung aus dem sirupösen wäßrigen Drogenextrakt die schwer lös-
lichen Calciumsalze der oben genannten Säuren und zugleich einen großen Teil der Harze ausfällen
und erhält dann im Filtrate vom Gips, Calciumlactat und -meconat, nicht wie bei der Sodamethode
die freien Alkaloide, sondern ihre Hydrochloride, von denen die schwerst löslichen des Morphins
und Codeins auskrystallisieren.. Letzteres ist stärker basisch als Morphin, bleibt demnach in der
wäßrigen Lösung beider gelöst, wenn man Ammoniak zufügt, und fällt im Filtrat des Morphins erst
nach Zusatz von Natronlauge aus. Über die Trennung der nach Abscheidung des Morphins und
Codeins in den Mutterlaugen verbleibenden Alkaloide Narcotin, Thebain, Papaverin und Narcein
eibt die Spezialliteratur Aufschluß.