Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

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Palmin — Panamarinde. 907 
ferner Dipenten, Farnesol, Methylheptenon, Fettsäureestern. — Parfumerie, zur Verfälschung des 
Rosenöls, als Zusatz zu Tabaksaucen. $. a. Geraniumöl. 
Palmin : Gereinigtes Cocos- als Speisefett (s. d.). 
Palmitin: Glyceride. 
Palmitinsäure, CH,. (CH). COOH, als „Palmitin“ (Tripalmitin), d.i. ihr Triglycerid in den 
meisten natürlichen Fetten neben Stearin und Olein, besonders im Palmöl und im sog. Japanwachs, 
Es kann z. B. aus dem letzteren durch Verseifung und Destillation der aus der Seife abgeschiedenen 
Fettsäuren im Vakuum rein erhalten werden. Nach dem Umkristallisieren aus 70 proz. Alkohol 
erhält man die Palmitinsäure in Form fettglänzender, weißer Kristallschuppen vom Schmelzp. 63°, 
Siedep. 268° unter 100, 215° unter 15 mm Hg-Druck. Kiefernholzteer enthält bis zu 5 % Palmitin- 
säure, die aus ihm durch fraktionierte Vakuumdestillation gewonnen werden kann. — Die pal- 
mitinsauren Salze werden nicht aus der reinen Säure, sondern aus Palmölfettsäure durch Ver- 
seifung mit Alkali und Umsetzung der Seifenlösung in der Hitze mit dem betreffenden Metaillsalz 
(Erdalkali- oder Magnesiumchlorid, Zink-, Kupfervitriol, Bleinitrat, Tonerdesulfat. usw.) hergestellt. 
Sie enthalten ausgewaschen und getrocknet oder durch Schmelzen entwässert stets noch ölsaures 
Salz. Die meisten jener Salze und zwar bis auf dis aussalzbaren Alkalisalze (die echten Seifen), 
sind in Wasser unlöslich; als billige fettsaure Salze werden sie verschiedenen Verwendungen zuge- 
führt. Palmitinsäure selbst löst Hartharze (Kopal, Bernstein) und liefert so mit den üblichen 
Lacklösungsmitteln beständige Lacke oder verleiht den sonst unlöslichen Harzen die Fähigkeit, 
in den Lösungsmitteln löslich zu werden. Die palmitinsauren Salze lösen sich z. T. in Benzin oder 
Mineralölen und werden in diesen Lösungen zur wasserdichten Gewebeimprägnierung, zur 
Emulgierung von Mineralöldestillaten, als Bohröle, viscose Schmieröle und konsistente Maschinen- 
fette verwandt. Die Lösung von wasserfreier palmitinsaurer Tonerde in Terpentinöl liefert einen 
zwar nicht glänzenden, jedoch geschmeidigen und sehr hitzebeständigen lackartigen Überzug. — 
Außer den Salzen sind auch das mit Thionylchlorid aus Palmitinsäure in Tetrachlorkohlenstoff - 
jösung erhaltbare Palmitylsäurechlorid. und die mit diesem und z. B. Toluolsulfamidkalium 
ader mit Anilin, auch mit Ammoniak kondensierbaren und durch hohes Erhitzen weiter um- 
wandelbaren Palmityltolylsulfonimide bzw. Palmitinsäureamide und -anilide verwendbar als 
Salbengrundlage, Waschmittel, Emulsionsbildner („Duronpräparate‘“, z. B. Duronschmelzöle) 
usw. — 8. a. Riechstoffbestandteile. 
Palmitinsäure : 
E. de Haön A.-G., Seelze bei Hannover. 
Palmkernkuchen: Futtermittel. 
Palmöl (Oleum Elaidis). Fettes Öl, wird aus den Früchten (bis zu 60 % Öl) der Ölpalme 
(Elaeis guineensis; Avoira elais) gewonnen. Die Gewinnung geschieht an Ort und Stelle (Westafrika 
und Südamerika) durch Auspressen des Fruchtfleisches oder durch Auskochen desselben mit Wasser. 
Die Palmkerne werden in natura nach Europa exportiert; hier wird das Palmkernöl teils durch 
hydraulische Pressung, teils durch Extraktion mit den ätherischen Teilen des Benzins oder auch 
mit Schwefelkohlenstoff gewonnen. Frisch ist das Palmöl farblos, doch nimmt es schnell eine gelbe 
Farbe an; durch schnelles Erhitzen auf 240° wird es gebleicht (Pohlsches Verfahren). Oder man 
bläst oder saugt warme Luft durch das 100° warme Palmöl (am schnellsten, in 2 Stunden, werden 
so die guten Lagossorten entfärbt) oder man bewirkt energische Bleichung des 35° warmen Öles 
mittels Bichromats und Salzsäure, die nach der Gleichung: 
Na,Cr,O, + 14HC1 = Cr,Cl; + 2NaCl + 7H,0 + 3Cl, freies Chlor geben, das die Bleichung rasch 
zu Ende führt. Da gleichzeitig desodoriert wird, muß erschöpfend, bis zur völligen Neutralität 
der Waschwässer heiß gewaschen werden. 
‚Im frischen Zustande hat das Palmöl einen ausgesprochenen für die Feinseifenerzeugung 
unerwünschten Veilchengeruch; an derLuft verliert er sich, während das Öl weiß wird. Bei niedriger 
Temperatur ist das Palmöl fest; der Schmelzp. liegt bei den verschiedenen Sorten zwischen 27 und 
12,5% C.; spez. Gew. = 0,945 (bei 15,5%). Jodzahl 51,5; VZ 200; meist stark sauer; spez. Gew. der 
Fettsäuren bei 100% = 0,839. Die Hauptmenge des. Öles wird destilliert (s. Fettsäuren; Kerzen); 
ferner benutzt man Palmöl und Palmkernöl zur Darstellung von Seifen und Maschinenschmiere, 
zur Herrichtung von Weißbädern in der Türkischrotfärberei sowie bei der Weißblechfabrikation 
(Verzinnung). 
Apparate zum Raffinieren und Bleichen von Palmöl und Palmkernöl: 
Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Süd (s. a. Anzeigen im Text). 
Palmona: Speisefette. 
Palmwachs: Wachs vegetabilisches. 
Panamarinde (Quillaja-, Seifenrinde) : Stammt vom südamerikanischen Quillajabaum (Quillaja 
saponaria) und wird wegen ihres hohen Saponin-(s. d.)gehaltes geerntet. Außer der Rinde kommen 
auch Extrakte in den Handel, die gleichermaßen Waschmitteln zur Erhöhung ihrer Schaumkraft 
beigegeben werden und aus denen man auch das reine Saponin gewinnen kann,
	        
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