Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

26 Peptisation— Percarbonate. 
säure in die Lösung entschleimten Rohpepsins aus Pergamenischläuchen oder in Kammerdialysa- 
toren gegen Wasser, wobei das Pepsin zurückbleibt und Salze nebst den Peptonen hindurchwandern, 
Das abgedunstete Produkt wird abermals für sich oder zusammen mit den Beimengungen, die in 
den verschiedenen Präparaten der Arzneibücher enthalten sind, auch mit Chlorhydraten von Amino- 
säuren (s. Eiweiß), z. B. des Glykokolls, Leucins, Betains usw., bei 45° eingetrocknet. Das Pepsin 
ist ein gegen trockene Wärme (bis 100°) und saure, auch eiweißfällende (Formaldehyd) Agentien 
sehr beständiges Ferment, das alkaliartig wirkend Leim und Muskel, besonders Hühnereiweiß, rasch 
abbaut. Auf dieser Wirkung, z. B. die.1000 fache Eiweißmenge innerhalb 2 Stunden zu verdauen, 
beruht seine Verwendung als Mittel gegen Verdauungsstörungen. Es wird Medizinalweinen, Blut- 
nährpräparaten, Malznährmitteln zugesetzt, wurde. auch zur Verbesserung des Tabaks vorge- 
schlagen. S. a. Fermente; Lab. 
Pepsin: 
Dr. Chr. Brunnengräber, Chem, Fabrik, Rostock i. M. (s. auch | E. Merck, Chemische Fabrik, Darmstadt (s. auch Anz, 1. Anh.). 
Anzeigen im Text). J. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz. 
Byk-Guldenwerke, Berlin NW 7. 
Peptisation: Kolloide. | 
Peptisierung: Umwandlung des kolloiden (s. d.) Gels in das Sol durch Zusatz von Elektrolyten 
Peptone: Untereinander sehr verschiedenartige Abbauprodukte von animalischem oder 
vegetabilischem Eiweiß, die auch bei der Eiweißverdauung durch Pepsin als Zwischenprodukte 
auftreten. Man erhält sie (s. Enzyme) durch hydrolytische Spaltung eiweißreicher Naturprodukte 
wie Fleisch, Blut, Hefe, Casein, Haut, Leim usw., die dem betreffenden Pepton den Namen geben, 
mittels schwach alkalischer Mittel, weniger gut mit Säuren, die bitter schmeckende hygroskopische 
Peptone geben, oder mittels Fermente, die mehr oder weniger intensiv abbauen und teils zu reinem 
Pepton, teils zu Zwischenprodukten führen, die sich sämtlich durch milden Geschmack auszeichnen. 
Das „Pepton Witte‘ aus Blutfibrin, nach C. Krall, durch saure Hydrolyse unter Druck gewonnen, 
ist das bekannte Präparat dieser Art, ihm reihen sich an: das „Sandersche Präparat aus Rindfleisch 
mit weniger, nämlich nur 55% Pepton, das Caseinpepton aus Milchcasein durch Abbau, gemischt 
mit Fleischextrakt im Handel, die aus Lupineneiweiß oder Kleber durch fermentative Spaltung 
mittels des Saftes vom Melonenbaum (Carica Papaya) erhaltenen Pflanzenpeptone usw. 
Zur Darstellung z. B. des Hefepeptons trägt man 100 g frische, bei 50—100 Atm. gepreßte 
Trockenhefe in kleinen Mengen unter Abkühlung in 200 ccm 70 proz. Schwefelsäure ein, läßt die 
Emulsion 3 Stunden bei niederer und 3 Tage bei Zimmertemperatur stehen, tropft die braune Flüssig- 
keit, bis das Gesamtvolum von 2000 ccm erreicht ist, in abgekühltes, destilliertes Wasser, stellt die 
Flüssigkeit mit Barythydrat schwach alkalisch und erhält, nach der Filtration vom Barpyt, die gelb- 
liche, schwach sauer reagierende Peptonlösung, die Phosphorsäure enthält und alle Farbenreak- 
tionen der Eiweißkörper gibt. — „Somatose‘“, ein Fleischpeptonpräparat (s. Nährmittel, Eiweiß- 
präparate) wird durch Behandlung von Fleischmehl mit Kalkmilch und folgende Neutralisation 
des Filtrates mit einer organischen Säure gewonnen. Diese, auch die Peptone aus Casein, Seidefibroin, 
Hornsubstanz usw. werden nicht nur als Nährpräparate, Zusatz zu Schokoladen oder Diabetiker- 
nahrung benutzt, sondern sie finden auch technische Verwendung als Beigabe zu galvanischen Blei- 
perchloratbädern, Lederappreturmitteln, Textil- und Appreturpräparaten, sie sollten auch zur Be- 
handlung der Hautblößen vor dem Gerben und zur Kautschukvulkanisation als Zusatz dienen. — 
Chlorierte Peptone und ihre Metall-(Hg, Fe, Mn) verbindungen finden pharmazeutische Ver- 
wendung, so das Peptoneisen, die Manganverbindung „Peptozon‘“ usw. 5S. a. Eiweiß; Fleisch- 
extrakt; Nährpräparate. 
Pepton: 
Dr. Chr. Brunnengräber, Chem. Fabrik, Rostock i. M. (s. auch | J. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz. 
Anzeigen im Text). | 
Peptoneisen-: Eisenverbindungen. 
Peptozon; Peptone. | 
Per-, Super: lat., über etwas (z. B. die normale Oxydationstufe) hinaus. 
Peracetol: Eine Mischung von 1 Tl. Natriumperborat mit 2 Tl. essigweinsaurem Aluminium, 
wässeriger Lösung geliefert wird und zur Munddesinfektion dient, 
Peraquin: entspricht flüssig dem Perhydrol, fest (in Verbindung mit Harnstoff) dem 
Hyperol von Tanatar (s. Ortizon). ; 
Perautan : Formaldehyd-Raum-Desinfektions-(s. d.)mittel. 
Perborate: Borverbindungen. 
Perborate: 
Chem. Fabr. Grünau Landshoff & Meyer A.-(., Berlin-Grünau. | Chemische Fabrik Coswig-Anhalt, G. m. b. H., Coswig-Anhalt. 
Oscar Neher & Cie., Mels (Schweiz). | 
Perborax: Borverbindungen. 
Percarbonate: Salze (technisch wichtig nur die Alkalisalze) der im freien Zustande unbe- 
kannten Überkohlensäure. Die Herstellung des Kaliumpercarbonates :ist in „Kaliumverbindungen“ 
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