Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

; Pertürkol— Petrol-. 
Pertürkol: Textilöle. 
Pertürkol: 
Chemische Fabrik Stockhausen & Cie, Buch & Landauer A.-G., Berlin SO 16, Melchiorstr. 4. 
Perubalsam (Balsamum peruvianum): Unter diesem Namen gehen verschiedene harzige oder 
5lige, aromatische Substanzen, unter denen der San Salvador-Balsam am meisten verwendet wird. 
Man gewinnt ihn von der baumartigen südamerikanischen Myroxylon pereirae, aus deren von der 
Rinde befreitem Stamme der Balsam freiwillig und beschleunigt unter dem Einflusse eines um den 
Baum herum entfachten Feuers ausschwitzt. Der Balsam wird in saugfähigen Lappen, die man an 
den rindenfreien Stellen befestigt, aufgefangen, worauf man durch wiederholtes Erhitzen der Baum- 
wunden die weitere Sekretion anregt und schließlich auch die Rinde abkratzt und auskocht. Die 
Behandlung ist sehr langwierig. 
Der Perubalsam stellt eine dunkelbraune, sirupöse, stark vanilleartig riechende und bitter 
schmeckende Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,135—1,150 dar, die an der Luft nicht eintrocknet und 
im gleichen Volumen Weingeist klar löslich ist. Perubalsam des Handels, ein Gemisch von Rinden- 
und Lappenbalsam, besteht zu 60 % aus Cinnamein, d. i. vorwiegend Benzoesäure- neben wenig 
Zimtsäurebenzylester, ferner finden sich im Balsam andere Ester der beiden Säuren, Vanillin, freie 
Zimtsäure und ein Alkohol, jedoch kein ätherisches Öl. Künstlicher Perubalsam, „Perugen‘‘, wird 
aus jenen beiden Hauptbestandteilen gemischt, wobei dieses Kunst-Cinnamein noch verschiedene 
Zusätze erhält. Man gewinnt solche „synthetischen“ Balsame z.B. auch durch Erhitzen von 
Tolubalsam und Storax im geschlossenen Gefäß auf 200° und Mischen des Destillationsrückstandes 
mit 20— 60% Benzoe- und Zimtsäureester des Zimt- oder Benzylalkohols. Wegen seines hohen 
Preises wird der Perubalsam mit Fetten und ätherischen Ölen, zuweilen auch mit Sirup verfälscht: 
Er ist ein offizinelles pharmazeutisches Präparat, dient weiter als Ersatz für Vanille bei der Fa- 
brikation geringwertiger Schokoladen und wird auch in der Parfümerie benutzt. . 
Perubalsam: 
Richard R. Allerding, Hamburg 4, Millerntor. Carl Krienitz & Co., Berlin-Steglitz, 
Haarmann & Reimer, chemische Fabrik zu Holzminden, G.m. | J. D. Riedel A -G., Berlin-Britz. 
b. H., Holzminden (s. auch Anzeige im Text). ; . . 
Perubalsamöl, Oleum balsami peruviani (s. Riechstoffe, Balsame): Aus dem Perubalsam 
(Harzsaft der Papilionacee Myroxylon pereirae von San Salvador) durch Extraktion mit Schwefel- 
kohlenstoff oder Petroläther als rotbraune dicke Flüssigkeit erhalten, löslich in 0,5—1 Vol. 90 proz. 
Alkohol, mit Wasserdampf schwer flüchtig. Enthält den Benzyläther der Benzoe- und Zimtsäure, 
ferner mit denselben Säuren verestert das Peruviol. — Medizin und Kosmetik. 
Perugen: Cinnamein (s. Perubalsam) künstlich erzeugt. 
Peruguajac: Guajachharz. . 
Peruscabin: Benzoesäurebenzylester, s. Perubalsam. 
Perusilber: Neusilber. 
Peruviol: Perubalsamöl. 
Perverbindungen: Persalze; s. a. Bleichmittel. 
Petalit: Mineral, Lithium-Aluminiumsilikat, dient zur Darstellung von Lithiumverbindungen. 
Petersiliencampher: Riechstoffbestandteile; s. a.‘ Apiol. ; 
Petersiliensamenöl Oleum petroselini (Riechstoffe). Ebenso wie das Petersilienwurzel- und 
‚krautöl aus den betreffenden Pflanzenteilen der Umbellifere Petroselinum sativum (Petersilie, 
Mittelmeer, Deutschland und Frankreich) durch Dampfdestillation in 2-7 % Ausbeute. Farb- 
lose bis grüngelbe, dick- oder dünnflüssige Öle, in Alkohol leicht (Krautöl) oder schwieriger, SO das 
Samenöl in 4—8 Vol. 80 proz. Sprit löslich. Enthält als Hauptbestandteil Apiol, den Kohlen- 
wasserstoff Petrolisan, Pinen, Allyltetramethylbenzol u. a. — Medizin und Gewürzextraktfabrikation. 
Petitgrainöl, Oleum petitgrain (s. Riechstoffe). Aus den Pflanzenteilen der Rutacee Citrus 
bigaradia Risso (bittre Orange; Südfrankreich, Paraguay), in 0,3—0,4 % Ausbeute. Gelbes Öl, 
riecht neroliölig, jedoch weniger fein, löslich in 2—3 Vol. 70 proz. Alkohol, nicht immer klar. Ent- 
hält Geranyl- und l-Linalylacetat (zusammen 40—85 %), ferner Limonen, Dipenten, Camphen, 
Linalool, Terpineol, Furfurol, ein Sesquiterpen und spurenweise Pyrrol. Verfälscht mit Terpentin-, 
Citronen- und Pomeranzenöl. — Parfümerie- und Seifenfabrikation, besonders für billiges Köl- 
nisch Wasser, dient auch zur Verfälschung der feineren Citrusöle. 
Petitgrainöl: 
Leopold Laserson, Berlin SW 68. 
Petong: Arsenmetalle. 
Petroklastit: Sicherheitsprengstoff, Gemisch von Salpeter, Schwefel, Steinkohlenpech und 
Kaliumbichromat. Er ist nur im geschlossenen Raume (Bohrloch) explosiv, während es sonst ruhig 
abbrennt; man entzündet ihn wie Sprengpulver mittels Schnur (ohne Sprenghütchen). Petroklastit 
darf als Stückgut mit der Bahn versandt werden. 5. a. Explosivstoffe. 
Petrol -: -asphalt, -pech, -koks, s. Erdöl, Pech, Elektrische Kohlen s. a. Bitumen. 
Petrolpech: . ; 
Arnold Wollberg, Berlin-Halensee, Kurfürstendamm 74. | Alex Blancke & Krienitz G. m. b. H., Leipzig. Nürnberger Str, 46, 
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