Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

Pflanzenschutzmittel— Pflaster. 935 
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und 2—3% Leim, vorzügliche Dienste, da es, ohne die Ware zu verschmieren, ihr einen vollen Griff 
und hohe Weichheit verleiht. Besonders auf Satins, Zephirs (auch auf ungefärbter Ware) läßt sich 
im Gegensatz zu Waren, die stark kalandert werden müssen, leichte und doch volle Füllung erzielen. 
Viel verwendet wird das Moos auch in der Baumwollbuntweberei und zur Füllung von Hemden- 
stoffen und gerauhten Flanellen. 
Im großen wird aus dem Seetang (Laminariaarten, Braunalgen der Nordsee), auch aus Seegras 
in Südnorwegen durch Extraktion mit alkalischen Flüssigkeiten Tangin und Norgin in Form der 
laminarsauren Alkalisalze gewonnen. Beide werden in der Appreturtechnik verwandt, das. wasser- 
Jösliche Norgin auch als Farbenbindemittel, zum Überziehen von Nahrungsmitteln mit einer kon- 
servierenden Schutzhülle, die durch Formaldehyd wasserunlöslich und hart wird, als Schutzkolloid 
bei Herstellung kolloider Metalle, als Material für Dialysiermembranen und als Zusatz zu kosmeti- 
schen Hautcremen. 
Agar, früher als Hai-Thao oder Haitra für feine Appretur im Handel, kommt als beste Sorte 
aus Japan (auch Ceylon, Makassar) mit 60% und mehr Gelose, einer Zuckerart, die der wäßrigen 
Quellung der Droge die gallertige Beschaffenheit verleiht und die Gelatine an gallertbildender Kraft 
ım das Zehnfache übertrifft. Agar dient außer als Appreturmittel, mit Dextrin und Essigsäure als 
Lederleimersatz, im Haushalt zum Ersatz der Gelatine, in den Ursprungsländern als. Nahrungsmittel, 
dann aber auch zur Bereitung von Nährböden für bakteriologische Arbeiten. Um für diesen Zweck 
völlig klare Lösungen bzw. Gallerten zu erhalten, kann man verschiedene, zum Teil recht komplizierte 
Verfahren (Ozonbehandlung) anwenden. Am besten weicht man Agar 10—12 Stunden in kaltem 
Wasser, preßt dieses ab, füllt mit frischem Wasser auf 1000 g auf, setzt 0,4— 0,5 g Citronensäure zu, 
arhitzt im Wasserbade unter Druck während 30 Minuten, entfernt durch Kolierung die gröberen 
Faserbestandteile und filtriert durch ein heizbares Cellulosefilter. Das klare Filtrat erstarrt zwischen 
35 und 40° zu einer festen Gallerte. 
Weniger wichtig sind für die Technik die meist auch nur in geringen Mengen zur Verfügung 
stehenden Samenschleime der Lein-, Quitten-, Gleditschia-, Floh-, Johannisbrot-, Lupinensamen; 
Mistelschleim ist sehr guter Vogelleim, Karaja dient zur Verdickung von Kalk- und Temperafarben. 
Den Quittenschleim gewinnt man durch zweimalige kalte Extraktion der Quittensamen; Johannis- 
brotsamen geben analog jedoch mit warmem Wasser einen ähnlichen Klebstoff, besonders leicht, 
wenn das Samenmaterial nach Lockerung der Kernschalen mittels 80 proz. kalter Schwefelsäure 
oder 80 proz. warmer Boraxlösung vorher enthülst wurde. Der Schleim wird wie auch jener aus 
Akazienbohnenkernen für Appretur- und Klebzwecke zusammen mit Stärkezuckersirup, Invert- 
zucker oder Magnesiumsulfat verwandt. Auch Amorphophallus, Knoblauch, Zwiebel, Lupinen- 
samen geben derartige Schleime, die ebenfalls in erster Linie Appreturzwecken dienen. 
Pflanzenschutzmittel: Vertilgungspräparate. 
Pflanzenschutzmittel: 
Chem. Fabrik Dr. H. Noerdlinger A.-G., Flörsheim-Untermain. Chemische Fabriken Dr. Kurt Albert 6. m. b. H., Biebrich/Rhein 
(s. auch Anzeige im Text). 
Pflanzentalg: Talg, vegetabilischer. 
Pflanzenwachs: Wachs, vegetabilisches. 
Pflanzliche Speisefette und -öle: Es sind die flüssigen: Baumwollsamen-, Erdnuß-, Getreide- 
keim-, Kürbiskern-, Lein-, Mais-, Mohn-, Oliven-, Rüb-, Sesam-, Sojabohnen- und Sonnenblumen- 
samenöl, ferner die festen: Cocos-, Palm-, Palmkernfett und Kakaobutter. Sie sind im Abschnitt 
Fette und Öle oder für sich behandelt. S. a. Speisefette und -öle, 
Pflaster sind wachsartig feste, bei Körperwärme zäh erweichende, jedoch fest klebende Arznei- 
mittelbereitungen, deren Grundlage meist eine Bleiseife bildet, die man durch Verkochen von mit 
Wasser angefeuchteter Bleiglätte, Schweineschmalz und Erdnußöl unter öfterem Wasserzusatz erhält. 
Die Bleiseife wird dann für sich oder im Gemisch mit anderen Stoffen (Seife, Kautschuk, Heilmittel, 
Gummiarabikum usw.) mittels Streichmaschinen auf Shirting gestrichen oder in Stangen-, Tafel- 
oder Stückform in den Handel gebracht. 
Die amerikanischen Kautschuk pflaster bestehen aus 50 Tl. Pflanzenpulver und 100 Tl. aus 
38% Parakautschuk, 40% Wollfett und 27% Kolophonium erhaltener Kautschukklebmasse. — Die 
unter dem Namen „Leukoplast‘‘ im Handel befindlichen Präparate sind Kautschukheftpflaster, die 
nan auf maschinellem Wege durch Aufstreichen eines Gemenges von Harz und Lanolin mit einer 
Äther- oder Benzin-Kautschuklösung auf Leinen herstellt. — Zur Herstellung von Englisch „Pflaster 
löst man ein Arzneimittel, z. B. salzsaures Cotarnin in einer schwach alkoholischen, konzentrierten 
Hausenblaselösung, bestreicht das Gewebe und trocknet, um Zersetzung der wirksamen Substanz 
zu verhüten, sofort bei 70°. — Zur Auffrischung brüchig gewordener Pflaster 1äßt man die ge- 
schlossenen Packungen in geschlossenen Gefäßen während 1—2 Tagen bei Zimmertemperatur in den 
Dämpfen einer Mischung von Benzin, Äther und Benzol liegen und kann so auch aus wertlos ge- 
wordenen Pflastern wieder direkt verwendbares Material erhalten. Kautschukpflaster bewahrt man
	        
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