Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

Pflasterklötze— Phenacetin. 
zu ihrer Erhaltung am besten in einer Benzinatmosphäre auf. S. a. Adhäsol; Isolierbänder; 
Metallseifen. 
Pflasterklötze: Holzimprägnierung. 
Pflatschmaschinen : Kalander. 
Pfund: Probiergewicht. 
Phanodorm : 
E. Merck, Chemische Fabrik, Darmstadt (s. auch Anzeige im Anhang). 
Pharaoschlangen sind nach dem Entzünden unter Hinterlassung ‚einer zusammenhängenden 
voluminösen Masse verglimmende Gemische. Die ältest bekannten Pharaoschlangen erhält man 
entweder aus einem innigen Gemenge von Cyanquecksilber und etwa einem Sechstel seines Gewichtes 
Schwefelblumen oder ebenfalls aus Schwefelceyanquecksilber, das man mit Salpeter mengt und in 
Stanniolpillen verpackt. Ein geringer Zusatz von chlorsaurem Kali befördert das Verbrennen der 
Masse und die Bildung einer schönen Schlange. Die Mischung muß in feuchtem Zustande geschehen, 
weil durch Mischen im trockenen Zustande sehr gefährliche Explosionen entstehen können. Das 
Schwefelcyanquecksilber wird am besten durch Fällung einer konzentrierten Lösung von salpeter- 
saurem oder schwefelsaurem Quecksilberoxyd mit Schwefelceyanammonium erhalten, — Oder: 
Man teilt die Lösung des salpetersauren Quecksilberoxydes in zwei gleiche Teile, versetzt den einen 
Teil so lange mit Schwefelcyankaliumlösung, bis der entstandene Niederschlag sich eben wieder 
gelöst hat, und fügt dann den zweiten Teil der Quecksilbersalzlösung hinzu. Der Niederschlag wird 
auf kleinen Filtern gesammelt, getrocknet und kommt in Form kleiner Kegel in Stanniol verpackt 
in den Handel. — Eine Pharaoschlange, die im Gegensatz zu ähnlichen Präparaten beim Abbrennen 
keine schädlichen Gase entwickelt, stellt man her aus einem Gemenge von 2 Tl. Kaliumbichromat, 
1 Tl. Salpeter und 3 Tl. Zucker. Die aus der Masse durch Pressen in einer Papierdüte gefertigten kleinen 
Kegel müssen an einem trockenen Orte, vor Licht geschützt oder mit Sandaraklack schwach über- 
zogen, aufbewahrt werden. Ein kleiner Zusatz von Perubalsam gibt den beim Verbrennen der Kegel 
erzeugten brenzlichen Produkten des Zuckers besseren Geruch. Der grünliche Verbrennungs- 
rückstand kann als Metallputzpulver oder, da er, ohne sich zu verändern, 20% Feuchtigkeit aufzu- 
nehmen vermag, als Trockenmittel verwendet werden. Auch durch Nitrieren von Braunkohlen- 
teerdestillations- und -reinigungsrückständen gewinnt man nach dem Auswäschen ein in der Wärme 
formbares Produkt, das beim Verbrennen sein Volumen um das 50 fache vergrößert. Man erhält 
so die sog. schwarzen Pharaoschlangen. 
Pharmazeutische Chemikalien: 
Pharmazeutische Spezialpräparate: 
C. H. Boehringer Sohn, Hamburg 5, Schmilinskystr. 49, | Byk-Guldenwerke, Berlin NW 7. 
Phase (Phasenregel): Phasen sind Teile eines Stoffgemisches, die physikalisch (nicht aber 
auch immer chemisch) stets einheitlich (homogen) sind und mechanisch voneinander getrennt werden 
können... Die Gibbs-Phasenregel besagt; Wenn Bestandteile eines ungleichartigen Stoffgemisches, 
z. B. des Granits (Quarz, Feldspat, Glimmer, wegen der vorhandenen Kristalltrennungsflächen 
mechanisch voneinander trennbar) im chemischen Gleichgewichte sind, d. h. unter den obwaltenden 
an sich veränderlichen Bedingungen, den sog. Freiheiten oder Freiheitsgraden (Druck, Temperatur, 
Konzentration) keine Reaktion untereinander eingehen, so ist die Summe der Phasen (P) und Frei- 
heitsgrade {F) um zwei größer als jene der Bestandteile (B); P + F = B +2 und F = B+2-P. 
In dem System der beiden unabhängigen Bestandteile Salz + Wasser kann man die 4 Phasen: 
Dampf, Lösung, festes Hydrat, anhydridisches Salz oder wenn Kochsalz vorliegt, das kein Hydrat 
gibt, mit den beiden Komponenten NaCl und-H,O drei Phasen (festes Salz, flüssige Lösung und über 
ihr Wasserdampf) feststellen. F ist demnach 2 + 2-3 = 1, d.h. das System wird nur dann nicht 
gestört, wenn man eine Freiheit also entweder Druck oder Temperatur oder Konzentration, ändert. 
Es kann in einem System viele feste, nur zwei flüssige und nur eine gasförmige Phase geben, da Gase 
in jedem Verhältnisse mischbar sind und gegen einander keine Trennungsfläche besitzen. Die Haupt- 
anwendung findet die Phasenregel beim Studium konzentrierter Lösungen und technisch bei der 
Gewinnung von Kristallen aus ihnen, da sie die Möglichkeit bietet, rechnerisch zu bestimmen, 
welchen Einfluß die Änderung einer Freiheit, z. B. der Temperatur der Lösung auf die Kristall- 
bildung ausübt. 
Phellandren : Riechstoffbestandteile. 
Phenacetin: Handelsname für Acet-p-phenetidin (s. d.) 
Phenacetin: ; 
J. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz, 
Vollständige Anlagen zur Herstellung von Phenacetin: 
Dr. C. O0. Gaßner G. m. b. H., Abt. A, Berlin W 62. 
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