Phthalylhydroxylamin — Pikrinit. 953
weit unter seinem Schmelzpunkt in langen spießartigen Nadeln absublimiert; es wird im Handel
als „Phthalsäure‘“ bezeichnet. Sie dient ebenso wie ihre Di- und Tetrachlor-Kernsubstitutionspro-
dukte als Farbstoff-Komponente für zahlreiche Phthaleinfarbstoffe und als Zwischenprodukt bei
Gewinnung von Anthra- und Naphthanthrachinonen. — Die isomeren p- und m-Dicarbonsäuren
des Benzols (Tere- und Isophthalsäure) besitzen keine technische Bedeutung.
Phthalylhydroxylamin : Anthranilsäure.
Phulwarabutter: Sheawachs.
Phycomyces-Pilzseide : Besteht aus den langen Hyphenfäden des Schimmelpilzes, die nach
dem Waschen und Trocknen eine seidenglänzende, der Merinowolle gleichende, feuchtverspinnbare
Fasermasse liefern.
Phylloxera: Wein; Vertilgungspräparate.
Physik: Zinnverbindungen (-chloride).
Physikalische Untersuchungsapparate (Spezialität Pulverprüfungsapparate):
J. L. Carl Eckelt G. m. b. H., Berlin W 62, Abt. B, Bau und Einrichtung von Sprengstoffabriken.
Physostigmin (Eserin): C,,H,,N;O,, Alkaloid der Calabarbohnen (Physostigma venenosum).
Wegen der leichten Zersetzlichkeit des Alkaloids muß man bei der Darstellung sehr sorgfältig ver-
[ahren: Man extrahiert die zerkleinerten Bohnen mit 85proz. Alkohol, dunstet die Auszüge im
Vakuum ein und entzieht dem wässerigen Teil des Extrakts nach Zusatz von Na-bicarbonat das
Alkaloid durch Ausschütteln mit Äther. Letzterem wiederum entzieht man es durch verdünnte
Schwefelsäure und dampft die Sulfatlösung im Vakuum ein. Die freie Base bildet weiße glänzende
Blättchen vom Schmelzp. 102—103° C., schwerlöslich in Wasser, leichtlöslich in Alkohol, Äther
und Chloroform. Das meist verwandte Salicylat kristallisiert in farblosen bis gelblichen Blättchen
vom Schmelzp. 180°, färbt sich in Lösung rötlich. Das Sulfat ist zerfließlich. Sie werden ebenso
wie das sehr giftige Alkaloid medizinisch verwandt.
Physostigmin:
€. H. Boehringer Sohn, Hamburg 5, Schmilinskystr, 49. [* Merck, an Fabrik, Darmstadt (s. auch Anzeige im
Phythenal: Vertilgungsmittel.
Phytin: Calcium-Magnesiumsalz einer Anhydrooxymethylendiphosphorsäure, Phosphoranreiche-
rungsprodukt der Pflanze. Wird aus Reiskleie und anderem Pflanzenmaterial (Wurzeln, Knollen,
Ölkuchen und ähnlichen Phosphorspeichern) durch Extraktion mit verdünnter Salzsäure gewonnen,
Dient in Glycerin und Wasser gelöst oder mit Milchzucker verrieben (Fortossan) als Nährpräparat.
Phytosterin: Hochmolekularer aromatischer Alkohol C,4H..O, und gleich diesem nie fehlender,
nicht fetter Bestandteil (0,1—0,8 %) aller Fette und Öle pflanzlichen Ursprunges, während das ihm
isomere Cholesterin ebensowenig den tierischen Fetten fehlt. S. a. Fette und Öle.
Piassave: Attaleaarten.
Piassaveflaser: Gespinstfaserersatz,
Pickeln: Leder 2.
Pickelprozeß : Vorbereitung zum Galvanisieren, Plattieren und Emaillieren von Eisen und
Stahl, ausgeführt mit 3—8proz. reiner, insbesonderer arsenfreier Schwefelsäure, bei etwa 70— 80%,
Für Gußstücke wurde auch Flußsäure vorgesehlagen.
Picoline: Methylpyridine C,H,N.CH,, drei Isomere, unangenehm riechende Flüssigkeiten,
aus dem Steinkohlenteer (Pyridinbasen) und Tieröl (Knochenteeröl, Dippels Öl) abscheidbar. Ohne
technische Bedeutung.
Picoline:
Richard R. Allerding, Hamburg 4, Millerntor, [ Carl Krienitz & Co., Berlin-Steglitz,
Picrasmin: Vertilgungsmittel. ”
Pietolin: Gasförmiges Ungeziefer-Vertilgungspräparat.
Pierrot-: Lagermetall.
Pigmentchrom- und -echtgelb: Teerfarbstoffe 5.
Pigmentdruck: Chromatlichtdruckverfahren.
Pigmente: Eigengefärbte, zum Unterschiede von den Farbstoffen nicht in Lösung, sondern
in Anteigung mit Klebstoffen oder Lackkörpern angewandte pulvrige Farbkörper. Sie sind mine-
ralischen Ursprunges und dann entweder Naturprodukte wie die Erdfarben und Schwärzen und
Fällungsprodukte künstlicher Art wie Bleiweiß, Zinkweiß, Titandioxyd u.a. oder unlösliche organische
Teerfarbstofflacke; s. Farblacke, Färberei, Farben.
Pigmentverfahren: Chromatlichtdruckverfahren.
Pikolin: Pyridin.
Pikraminsäure: Teerfarbstoffe 1.
Pikrasmin: Quassia.
Pikrate: Salze der Pikrinsäure,
Pikrinit: Pikrinsäure.