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Platinmetalle.
eingebrannter Edel-, Platin- und Platinmetallüberzüge, die nur bei Mitverwendung von Rho-
dium die nötige Widerstandsfähigkeit erhalten.
Palladium, silberweiß, weicher als Platin und auch dehnbarer, schmilzt bei 1550°, aus-
gezeichnet durch seine und seiner Silberlegierung Fähigkeit, je nach der Form als Blech, Schwamm,
Mohr oder Kolloid unter Normalbedingungen das 600-, 800-, 1200- (Mohr in wäßriger Suspension)
und 3000-fache seines Volumens Wasserstoff aufzunehmen, ohne dabei in Metallform sein Aussehen
wesentlich zu verändern. Das Gas wird bis auf einen geringen Teil, der erst beim Glühen verschwin-
det, schon bei 40—50° wieder abgegeben. Analog werden große Mengen Sauerstoff, Acetylen und
Kohlenoxyd „okkludiert‘“. — Unter den Palladium verbindungen ist das Palladiumchlorür (Palla-
Jiumdichlorid) PdCl, von einiger Wichtigkeit, da es in der Analyse zum Nachweis und zur quanti-
tativen Bestimmung des Kohlenoxyds dient. Technisch benutzt man das Pd zur Herstellung eines
Glanzmetalls, das fälschlich als Glanzsilber bezeichnet wird, ferner als Legierungsbestandteil für
nichtrostende Uhrenteile, elektrische Widerstandsdrähte und „weißes‘ Gold, ferner zur Herstellung
brauner Porzellanfarben. Palladium erhöht die Amalgamationsfähigkeit des Goldes. ‘Sehr be-
deutend war der Palladiumverbrauch vor Einführung der Unedelmetall-,. namentlich der Nickel-
katalysatoren zur Hydrogenisierung ungesättigter organischer Verbindungen, besonders zur Fett-
härtung; Palladium wurde ferner als Katalysator bei der Ammoniakgewinnung aus Zinknitrid und
bei der Wasserstoffgewinnung aus Wassergas vorgeschlagen, es bildet einen Bestandteil von
photographischen Tonfixierbädern, dient als Verspiegelungsmetall.
Osmium, zinkgrau gefärbt, ist der schwerste aller bekannten Stoffe, (spez. Gew. 22,5), schmilzt
bei 2700°%, hat mehr als Glashärte, die es auch auf Legierungen, z. B. mit Platin (90—99 Tl.), über-
trägt. In fein verteiltem Zustande löst es sich in verschiedenen Mineralsäuren, dagegen ist kompaktes
Os auch in Königswasser nicht löslich. Beim Erhitzen an der Luft oxydiert es sich, ebenfalls nur in
[einverteilter Form, zu Osmiumtetroxyd OsO,, eine eigenartige Verbindung, die auch durch Oxy-
dation des Osmiums mit Salpetersäure erhaltbar, fast farblose, unter Wasser zu einem Öl schmel-
zende Kristalle bildet, deren Dämpfe sehr giftig sind und die einerseits leicht Sauerstoff abgibt,
also als starkes Oxydationsmittel wirkt, andrerseits sich aus niederen Oxydationsstufen leicht wieder
rückbildet. Osmiumtetroxyd vermag daher Chlorate stark zu aktivieren, die ohne den spuren-
weisen Osmium-Zusatz gewisse Reaktionen, so die Bildung von Arsensäure aus Arsentrioxyd nicht
auszulösen vermögen. Osmiumtetroxyd ist darum auch der Vermittler bei der Erzeugung schöner
brauner Kupferfärbungen mittels der Chlorate. Osmium war das Material der ersten Metallfaden-
glühlampen, es dient als Katalysator, auch für die Fetthärtung, ferner als Bestandteil von Platin-
Jegierungen für Juweliere.
Iridium. Zur Abscheidung des Iridiums aus den Rückständen der Platinverarbeitung
oder aus seinem natürlichen Vorkommen als Osmiridium gibt es viele Verfahren, unter denen die
elektrolytischen Methoden mit Verwendung einer Anode aus Rohplatin (s. Platin) einige Bedeu-
tung erlangen dürften. — Ein Trennungsverfahren beruht auf der Nichtweiterchlorierbarkeit und
Flüchtigkeit des Platinchlorids im mehr als 585° heißen, unter 1 Atm. Druck einwirkenden Chlor-
strom; Iridium ist noch bis 800° chlorierbar, und Iridiumchlorid geht unter 600° kaum flüchtig. Aus
dem immer noch große Platinmengen enthaltenden Rückstand löst man mit Königswasser, in dem
Iridiumchlorid unlöslich ist, das Platin heraus und erhält so nach Wiederholung des Verfahrens
reines Iridiumchlorid. — Iridium ist stahlähnlich weiß gefärbt, wird durch Hämmern bei Weißglut
seiner Sprödigkeit beraubt und auf Bleche und Drähte verarbeitbar; es ist neben dem Osmium
das spezifisch schwerste aller Metalle, schmilzt bei 2225°, beginnt im Vakuumflammbogen bei 600°
zu destillieren, ist nur in feinzerteilter Form in Königswasser löslich, liefert wie Rhodium nur schwie-
rig und indirekt Oxyde.
Iridium wird für sich kaum, sondern meist in Legierung mit Platin verwandt, dem es große
Härte verleiht. Reiniridiumgefäße werden nur von schmelzenden Alkalien und Zinkchlorid an-
gegriffen, im Gegensatz zu Platin nicht von Phosphorsäuren und geschmolzenen Metallen außer
Zink. Thermoelemente mit Iridium — Iridium-Rhodiumdrähten sind zur Temperaturmessung bis
2200% geeignet. Zähe korrosionsbeständige Legierungen enthalten 40-—90 TI. Eisen, 1—30 TI. Iri-
dium, daneben noch Pt, Mo, Cu, Ni; eine gegen Königswasser völlig widerstandsfähige Kombi-
nation enthält auf 93 TI. Iridium 7 Tl. Phosphor. Elektrolytisch niedergeschlagene Iridiumschichten
werden auf Silbergegenständen hergestellt, um ihre Schwärzung in schwefelwasserstoffhaltiger
Luft zu verhindern. Iridium-Spiegel auf Quarz oder Metallen erzeugt man durch Einbrennen von
Iridiumammoniumchlorid im Gemisch mit Salmiak, Das Metall dient ferner zur Erzeugung von
Glühkathoden in Vakuumröhren, in Legierung mit Platin zur Herstellung von Anoden für die Al-
kalichloridelektrolyse; Iridium-Oxalsäuretonbäder werden in der Photographie verwandt. Für
manche Zwecke kann das Metall durch Tantal ersetzt werden.
Von größerer Wichtigkeit noch als in der metallischen Form von Drähten oder Blechen sind
die Platinmetalle als großoberflächige Gebilde, zu denen die Schwämme, Mohre und kolloiden
Lösungen zählen. Als solche wirken sie, unterstützt durch ihre chemische Unangreifbarkeit, In
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