Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

1076 Schuhzemente— Schutzmasken. 
Pflanzenleim und Farbstoffen gute Schuhwichse ergeben. Wenn auch die Schwefelsäure bei rich. 
tiger Arbeitsweise in der Schuhwichse völlig gebunden ist, so daß das Erzeugnis neutral reagiert, 
ergaben sich doch viele Mängel bei Anwendung unrichtig bereiteter Ware, und mit dem Auf. 
kommen des gelben und hellen Schuhwerkes trat diese Fabrikation zugunsten der Schuhcreme- 
präparate in den Hintergrund. 
Man teilt dieselben nach Lüdecke (Schuhcremes und Bohnermassen, Augsburg 1913) ein in 
wasserfreie und wasserhaltige Präparate. Erstere mit dem ‚‚Guttalin‘“ als Vorbild bestehen 
aus einer Wachsart, und zwar in erster Linie Carnaubawachs oder Montanwachs, in dem halbraffi- 
niertes 5—15% Öl enthaltendes Paraffin gelöst ist. Zur Erreichung der salbenartigen Konsistenz 
setzt man Terpentinöl oder seine Ersatzprodukte Benzin, Benzol, auch Solaröl, Tetralin oder ge- 
chlorte Kohlenwasserstoffe zu. Zur ersten Verdünnung der Lösung des Paraffins in dem Wachs 
zoll man jedoch der im. Doppelkessel mit Dampf- oder Wasserbadmantel befindlichen Schmelze 
zwecks Erhaltung der kolloidalen Beschaffenheit des Paraffins stets Terpentinöl verwenden und 
erst nachträglich das Ersatzlösungsmittel beigeben. Die charakteristische Spiegelzeichnung 
des in Dosen gefüllten Guttalins rührt nach Lüdecke ausschließlich von dem Myricyl-alkohol des 
Carnaubawachses her, der durch Auskristallisieren auf der Oberfläche des Doseninhaltes die eigen- 
artige Ringzeichnung hervorruft, Montanwachs liefert glatte Oberflächen, mit einem Gemisch beider 
ist der Spiegeleffekt jedoch ebenfalls erzielbar. Diese wasserfreien Schuhcremesorten, zu denen 
auch die farblosen, größere Mengen Benzin (als Fleckentfernungsmittel) enthaltenden Reinigungscremes 
gehören, werden mit fettlöslichen Teerfarbstoffen schwarz oder gelb gefärbt und wenn viel Terpentin- 
ölersatz vorhanden ist, mit Fichtennadel-, Birkenteeröl oder Terpineol u. dgl. Riechstoffen parfü- 
miert. 
Die wasserhaltigen Schuhglanzpräparate sind Wachsseifen, hergestellt z. B. aus Carnauba- 
wachs(-rückständen) durch Verseifung mit Pottaschelauge (früher auch Ätznatron, Kernseife, ferner 
Nigrosin (für Schwarz), Phosphin (für Gelb) unter eventl. Zusatz von Harz, ölfreiem Paraffin oder 
Ceresin und Japanwachs; letzteres trägt zur Homogenisierung der Salbe insofern bei, als es die 
unverseiften Bestandteile des Wachses (s. d.) bindet und emulgiert. Die Kernseife erleichtert den 
Verseifungsprozeß des Wachses, das Paraffin erschwert ihn (was durch den Harzzusatz z. Tl. auf- 
gehoben wird), verhindert jedoch das Abfärben der Creme. Solche Kaltpolier- oder Russett- 
präparate dienen in der Zusammensetzung verändert (mehr Farbstoff, Zusatz einer alkalischen Casein- 
lösung) auch zum Färben der Sohlen und Absätze neuer Schuhe, mit größerem Terpentinölgehalt 
als Matt-Wasserlacke für Schuhwerk. Angaben und Vorschriften, betr. flüssige und pulverförmige 
derartige Präparate, Cremes mit Eigelb-, Eiweiß-, Euphorbiaceensaft-, Kautschukzusatz, Schellack- 
und Harzschuhecreme usw. finden sich in Lange, Bd. II, Kap. 414—417. 
Schuhcreme: 
Chem. Fabrik Stockhausen & Cie., Crefeld. 
Schuhzemente: Klebstoffe für die Schuhindustrie, bestehend aus Kautschuk- oder Celluloid- 
lösungen (s. Ago) in organischen Lösungsmitteln. 
Schulung: Wein, 
Schultzpulver: Explosivstoffe 7. 
Schulze-Reagens: Reagentien. 
Schusterpapp: Weizenkleber; s. a. Stärke 2. 
Schusterpech: Pech; s. a. Harzkitte; Harzöle. 
Schuß: Gewebe. 
Schüttelapparate: Vorrichtungen zur innigen Durchmischung von flüssigen, mit festen, 
flüssigen oder gasförmigen in starkwandigen Flaschen befindlichen Stoffen. Die Apparate sind nur 
in kleinem Maßstabe ausführbar (höchstens 20 1); es sind mittels Wasserturbinen oder kleinen 
Elektromotoren betriebene Wiegen oder Schaukeln, in denen die Flaschen festgeschnallt werden, 
Schüttelapparate: 
Gebr, Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann, Rhld. | G. Polysius, Eisengießerei u. Maschinenfabrik, Dessau (8. auch 
Anzeige im Anhang). 
Schüttgelb(-Iarblack) : Saftgelb; Gelbbeeren; Teerfarbstoffe 9; s. a. Kreuzbeeren; Färberwau. 
Schutzanzüge (Gummi): 
Hanseatische Apparatebau-Gesellschaft vorm. L. von Bremen & Co., m. b. H., Kiel, Werk Belvedere. 
Schutzbrillen: gegen mechanische Verletzungen der Augen, Staub, Rauch, Gase sind Al- 
Blechgehäuse eventl. mit Schieber zur Lufterneuerung zwischen Auge und Glas, oder halb- 
kugelige Drahtgewebehauben ohne Glas, eventl. in beiden Fällen mit Kautschukabdichtung 
gegen das Gesicht. — Schutzbrillen gegen aktinisches Licht s. Glas; dort auch Tageslichtbrillen. 
Schutzbrillen: 
Deutsche Gasglühlicht-Auer-Gesellschaft m. b. H., Abt. C, Berlin O0 17, 
Schutzmasken : Respiratoren, im Betrieb auch kurz „Maulkorb‘“ genannt, dienen zur Be- 
freiung der Atemluft von den Arbeitsraum erfüllenden schädlichen staub- (Bleifarben, Alkali- 
chromate) oder gasförmigen Stoffen. Sie bestehen aus einem Filter, das die Giftstoffe zurückhält, in
	        
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