Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

Schwefeldioxydfester Kitt— Schwefelfarbstoffe. 1083 
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besonders Jute, ferner von Stroh, Wolle, Gerbextrakten, Elfenbein, Badeschwamm und anderen 
Stoffen, auch von Fetten und Ölen. Natriumbisulfit wurde ferner als Zusatz zum Chlorschwefel 
beim Vulkanisieren von kautschukimprägnierten Stoffen vorgeschlagen, zur Behandlung von Wolle, 
m ihr Seidenglanz und höhere Festigkeit zu verleihen, zur Reinigung der Rohviskose; es dient zur 
Extraktion des Jods aus dem Vaselinöl, mit dem man es aus den jodhaltigen Laugen der Kelpver- 
ıschung aufnimmt, zur Reindarstellung der in den natürlichen ätherischen Ölen enthaltenen wohl- 
»echenden Ketone und Aldehyde, mit denen Natriumbisulfit kristallisierte Verbindungen liefert 
{s. Riechstoffe). 
Dasgroßtechnisch wichtigste Salz der schwefligen Säure, das nur in Lösung bekannte Calcium - 
bisulfit, wird ausschließlich für die Holzaufschließung als „Sulfitlauge‘““ in den Cellulosefabriken 
jelbst erzeugt, und zwar in der schon angedeuteten Weise (s. Schwefelige Säure) aus hochprozen- 
tigen Schwefelröstgasen, durch deren Absorption mittels in hintereinander geschalteten Bottichen 
yufgeschichteter Kalksteine oder besser noch nach dem Verfahren von Frank in Kalkmilch, 
‚benfalls nach dem Gegenstromprinzip. Wirksam ist bei der Holzaufschließung nach dem Sulfit- 
‚erfahren die gelöste freie schweflige Säure, die das an sich nur in ihr lösliche, in Wasser unlösliche, 
iedoch leicht SO, abspaltende Calciumsulfit gelöst enthält. Eine solche Lösung resultiert bei dem 
letzt genannten Verfahren, während beim Arbeiten mit Kalkstein Laugen entstehen, die reich 
ın Sulfit und arm an freier schwefliger Säure sind. Die wirksame Sulfitlauge soll im 1 30—40 g 
schwefeldioxyd als schweflige Säure enthalten, die zu 25—33 % an Kalk (CaO) gebunden ist. 
Näheres bei „Cellulose“. 
Das als Düngemittel in Sand-, Lehm- und Torfboden dem Ammoniumsulfat gleichwertige 
\mmoniumsulfit, das nur unter Luftabschluß haltbar ist, da es leicht zum Ammonsulfat 0xy- 
liert wird, erhält man durch Einleiten von Schwefeldioxydgas in sehr gut gekühltes konzentriertes 
Ammoniak, auch sollte es großtechnisch bei der Reinigung des Leuchtgases (s. d. Burkheiser-Feld- 
Verfahren) durch Oxydation des Schwefelwasserstoffes zu Schwefeldioxyd und Umsetzung desselben 
nit dem ebenfalls zu entfernenden Ammoniak des Gases, gewonnen werden. Das „Burkheiser- 
Düngesalz‘“ besteht aus Ammonsulfit und Ammonsulfat im Verhältnis 1:2. Die leichte Oxy- 
Jierbarkeit des Sulfits zum Sulfat soll auch zur gleichzeitigen Gewinnung des letzteren, neben reinem 
Stickstoff in der Weise verwandt werden, daß man aus Ammoniak, z. B. erhalten durch Kalkstick- 
;toffzersetzung und schwefeldioxydhaltigen Röstgasen, Ammonsulfit erzeugt und dessen 75° warme 
Lösung durch Lufteinleiten oxydiert. Ammonsulfit wird in großen Mengen zur Umwandlung von 
Naphtholen in Naphthylamine (s.d. und Lange, Zwischenprodukte der Teerfarbstofffabriken, 
Leipzig 1920, Nr. 2263) verbraucht. 
Schweflige Säure: 
Leonhardt & Martini, Chem. Fabrik A.-G., Hannover, Hinüberstr, 18. 
Schweflige Säure, wasserfrei: 
Rhenania-Kunheim Verein chem. Fabriken A.-G., Berlin NW 7. 
Anlagen für die Gewinnung von schwefliger Säure: 
Willy Salge & Co., Techn. Gesellschaft m. b. H., Berlin W 8 | Siegfried Barth, Ingenieur-Bureau, Düsseldorf (s. auch Anzeige 
(s. auch Anzeige im Anhang). ı im Text). 
Anlagen aus Steinzeug zur Herstellung schwefliger Säure: 
Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und Chemische Industrie, Friedrichsfeld (Baden). 
Schwefeldioxydiester Kitt: Mineralkitte. 
Schwefeleisen: FeS, wird zur Schwefelwasserstofferzeugung hergestellt durch Eintragen 
ıines innigen Gemenges von 30 Tl. Eisenfeile mit 21 TI. Schwefelblumen in einen rotglühenden Ton- 
:jegel. Im Großen stellt man das Schwefeleisen durch Glühen von Schwefelkies FeS, bei Luftab- 
schluß oder durch Zusammenschmelzen von Schwefelkies mit Kupfererzschlacken dar, wobei der 
Kies seinen S-Überschuß an das in den Kupferschlacken enthaltene Eisen abgibt. 
Schwefelfarbstoffe: Direkt aus Schwefelnatrium enthaltendem Bade ziehende (s. Substantive-) 
Baumwollfarbstoffe, die jedoch wegen ihres eigenartigen färberischen Verhaltens gesondert abge- 
handelt werden. Sie gleichen den Küpenfarbstoffen in ihrer Eigenschaft als leukoverbindungsartige 
lösliche Sulfide auf die Faser zu gehen und auf ihr durch Oxydation in unlöslicher Form, vermutlich 
als Disulfide, niedergeschlagen zu werden. Die Schwefelfarbstoffe sind wesentlich echter als die 
Diaminfarben und haben diese in den dunkleren Tönen z. Tl. verdrängt, ebenso haben Indigo, 
Catechu und Anilinschwarz durch ihr Auftreten Einbuße erlitten. Ein Nachteil der Schwefel- 
larbstoffe ist ihre geringe Chlorechtheit, sie 1äßt sich jedoch z. Tl., mehr noch aber die Lichtechtheit 
durch Nachbehandlung der Färbungen verbessern. Man färbt in Bädern, die je nach dem 
Farbstoff verschiedene Mengen Schwefelnatrium, Kochsalz und Soda oder Gilaubersalz enthalten, 
die wie bei den Salzfarben wirken. Bädern für helle Färbungen darf nicht zuviel Glaubersalz 
zugesetzt werden, da die Farbstoffe sonst unegal aufziehen, andererseits werden die Bäder 
schlecht aufgebraucht, wenn sie zu wenig des Salzes enthalten. Bäder für helle Töne sollen etwa 
6°, für dunkle 9° Be. spindeln. Man setzt im allgemeinen das Verhältnis von Farbstoff: 
Schwefelnatrium: Soda : Glaubersalz an wie 1 :3 :!/4 bis 1,5 : 1—4, arbeitet auf stehenden Bädern 
weiter und verringert dann die frischen Zusätze um 2,5 : 50 : 50 : 50 % (Aräometer).
	        
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