Sodakalkschlamm — Sodarückstände. 1137
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wie ausschließlich nur in diesem Sinn auf Ätznatron verarbeitet. Man dampft die an sich stark
„atronhydrathaltigen Rotlaugen (Mutterlaugen) in „Bootpfannen‘“ (d. s. muldenförmige, rührwerk-
lose Thelenöfen, s. Soda) zunächst für sich ein und erhitzt weiter nach Entfernung der in Massen aus-
«ristallisierenden Salze im eingeblasenen Luftstrom unter Zusatz von 10—15% Salpeter (zur Oxy-
jation von Sulfit, Thiosulfat und Verunreinigungen) auf schließlich hohe Temperatur, bis 60proz.
weißes Natriumoxyd resultiert. Bei niederer Eindampftemperatur erhält man das gelbe englische
‚Cream caustic‘“-Ätznatron des Handels.
Leblancsodarohlauge (Arbeitslauge) wird ebenso behandelt wie die Lösung der Ammoniak-
zoda, die man durch Verkochen des rohen Bicarbonates und natürlich nicht durch abermaliges
Lösen der fertigen Soda darstellt. Diese Sodalösungen dürfen nicht stärker als etwa 18gräd.
43proz.) sein, da die obige Reaktion bei größerer Konzentration umgekehrt verläuft; man kann
Jjemnach im Caustifizierungsprozeß mit Kalk (Barium- und Strontiumhydroxyd wirken wegen ihrer
zrößeren Wasserlöslichkeit besser, sind jedoch zu teuer) nur bis zu 80% der theoretischen Aus-
‚»eute an Natriumhydroxyd gelangen. Die Umsetzung wird mit der kochenden Sodalösung in
Eisenzylindern, in denen der stückige Ätzkalk auf Rosten oder in Drahtkörben gestapelt ist,
unter Luftrührung innerhalb etwa 1—2 Stunden vollzogen; man saugt die dünne Natronlauge
Jann ab oder trennt sie in Filterpressen (Asbest- oder Drahtgazebezug, keine Filtertücher) von
jem in der Glas- und Zementfabrikation begehrten, noch etwa 2% Natriumoxyd enthaltenden
Calciumcarbonatschlamm.
Die weitere Verarbeitung der Lauge zerfällt in die Vorgänge des Eindampfens und des
achmelzens. ‘Das Eindampfen erfolgte früher in Bootpfannen, heute bedient man sich ausschließlich
Jer eisernen Mehrkörper- Verdampfapparate, in denen die Heizdampfausnutzung bis auf 0,3 kg Dampf
’ür 1 kg zu verdampfendes Wasser getrieben werden kann (s. Abdampfen). Im ersten der beiden
Dreikörperapparate wird die ursprünglich etwa 16gräd. Lauge 25—30-, im zweiten bis zu 40grädig;
wenn der etwa dem Siedepunkt von 138—140° entsprechende Gehalt der Lauge von 670—730 g
NaOH im Liter Flüssigkeit erreicht ist, läßt man sie durch Absitzen klären und bringt sie in direkt,
oder bei den Paßburg-Schmelzkesseln in mit Generatorgas geheizte halbkugelörmige Schmeizkessel
mit 10 t Inhalt aus dickwandigem Gußeisen oder aus dem haltbareren, jedoch wesentlich teureren
Nickel, dampft weiter bis zum Aufhören des Siedens (etwa 200—210°% ein und schmilzt die Masse
dann unter Zusatz von einigen Prozenten Salpeter bei 4— 600°. Nach 1% -—1tägigem Klären (Ab-
setzen des Eisenoxydes und Na-aluminats) wird das Atznatron mit Schöpfkellen in die gefalzten,
mit schließlich einzulötendem Deckelschieber versehenen Blechfässer (s. Natriumhydroxyd) oder in
lache Eisenschalen geschöpft, in den letzteren nach dem Erstarren in Stücke geschlagen und unter
Feuchtigkeitsausschluß vermahlen oder in Stückform ebenfalls luftdicht verpackt. Statt jener
»ffenen, sind auch Vakuumschmelzkessel im Gebrauch, aus denen man 90proz. oder auch fast
vasserfreies Ätznatron gewinnen kann. Wasserfrei (99—99,5proz.) ist auch Kkristallisiertes
Natriumhydroxyd, das man in folgender Weise erhält: Man konzentriert die Ätzalkalilauge so hoch,
daß beim Abkühlen unter Rühren Ausscheidung wasserfreier Ätznatronkristalle eintritt, worauf man
zu diesem Kristallbrei niedrigerprozentige Schmelze zugibt und dann bei einer Temperatur
schleudert, bei der die zugegebene Schmelze noch flüssig ist und noch keine Ausscheidung von wasser-
haltigem Ätznatron stattfindet. Man kühlt z. B. 93,7proz. Schmelze auf unter 200°, fügt 20% 85,6proz.
Schmelze allmählich hinzu, schleudert bei 140°, was technisch möglich ist, und erhält 70% der Ge-
samtschmelze 99,5proz. Ätznatron. — Schuppiges Produkt erzeugt man, ähnlich wie Trocken-
milch, durch Abschaben der auf einer heißdampfgeheizten in flüssige Schmelze eintauchenden Trommel
abgesetzten Krusten. — Chemisch reines, in Form bleistiftdicker Stangen gegossenes Ätznatron
arhält man durch Umsetzung von wiederholt zwecks Entfernung der Chloride umkristallisierter
Soda in wäßriger Lösung mit Marmormehl, Eindampfen der Lauge und Schmelzen des Produktes.
3. a. Natriumverbindungen und Alkalichloridelektroiyse.
. Soda, kaust. (Ätznatron):
J. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz. . | Hugo Fürst & Co., Berlin O 17, Mühlenstr. 72.
Steinzeugteile für elektrolytische Sodaerzeugung: ;
YTranz Gerhardt, Steinzeug- u. Tonwarenfabrik, Schönebeck/Elbe.
Einrichtungen für kaustische Soda:
Wegelin & Hübner, Maschinenfabrik, A.-G., Halle a. S, (s. auch Anzeige im Anhang).
Sodakalkschlamm: Düngemittel.
Sodarückstände: vom Leblanc-Sodaprozeß (s. Soda), bestehend aus 35% Calciumsulfid,
20% Calciumcarbonat, 5% Koks, 2,5% Soda und 33% Wasser, mußten früher wegen ihrer üblen
Eigenschaften (Selbsterhitzung beim Lagern bis zum Glühendwerden, H,;S-, SO,-entwicklung,
Verpestung der Umgebung) seitens der englischen Großbetriebe ins Meer versenkt werden. Wo noch
nach dem Leblancverfahren gearbeitet wird (Rhenania in Deutschland, englische Fabriken), ver-
wertet man die Sodarückstände nach dem Verfahren von Chance und Claus in folgender Weise:
Man leitet in den in hohe eiserne zylindrische „Carbonatoren‘““ gefüllten, dünnen wäßrigen Brei
der Rückstände Kohlensäure (aus Kalköfen) und erhält so: 2CaS + CO, + H;O = CaCO, + Ca(SH).,
Blüchers Auskunftsbuch, 13. Aufl. BB