Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

Steinkohlenteerfarbstoff-Ausgangs- und Zwischenprodukte. 1177 
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Substitutionschlorierung, die in Spezialfällen statt mit Chlor mit Sulfurylchlorid ausgeführt 
wird (p-Chlorphenol, p-Chlor-1-naphthol) erzeugt man die Chlorbenzole, von denen das Mono- und 
‚wei Dichlorbenzole (1,2 und 1,4) technische Bedeutung besitzen. Man gewinnt ferner durch 
“hlorierung des Toluols im Dunkeln bei niederer Temperatur 0- und p-Chlortoluol, im Sonnen- 
oder aktinischen Licht und bei Siedehitze die drei wichtigen in der Seitenkette chlorierten Zwischen- 
produkte Benzyl-, Benzal- und Benzotri-Chlorid. Im Molekül schon vorhandene Seitenketten 
„dirigieren‘“ eintretendes Chlor nach gewissen Gesetzmäßigkeiten in bestimmte Stellungen. Nitro- 
benzol gibt bei Gegenwart von Überträgern chloriert der größten Menge nach m-Chlornitrobenzol 
neben wenig der der p-Verbindung. Schon vorhandenes Chlor orientiert vorwiegend in p-, daneben 
in 0- und ebenso verhält sich die Amino-, Oxy- und Methoxygruppe, wobei jedoch Konzentrationen, 
Temperaturen und andere Arbeitsbedingungen maßgebend für die Mengen der gebildeten Ver- 
bindungen sind. Es entstehen demnach 
„N0:(CH (NH,)(OH)(O.CH;) NO, NH, OH OCH, m-Chlornitrobenzol, 
| . " p - Chloranilin, 
Aus © vorwiegend Oeı ) CC x) p - Chlorphenol, 
Cl (91 p - Chloranisol. 
In konz. schwefelsaurer Lösung chloriert gibt Anilin jedoch vorwiegend m-Chloranilin (I). 
In m-Stellung dirigieren auch die Aldehyd- und die Carboxylgruppe [m-Chlorbenzaldehyd (I1) 
and. m-Chlorbenzoesäure (III)], während aus Benzaldehyd bei Gegenwart von Überträgern 2,5- 
Dichlorbenzaldehyd entsteht (IV) 
NH, CHO COOH CHO 
7 N /NcC1 
L Ja I Oeı II UV IH ch IV 
Auch bei Gegenwart zweier Substituenten kann man bei der Chlorierung gewisse ähnliche Gesetz- 
mäßigkeiten feststellen. 
b) Chloranlagerung. Von geringer technischer Bedeutung. Bei der Chlorierung von 
Benzolim Sonnen- oder aktinischen Licht erhält man Benzolhexachlorid C,H,Cl,, aus Naphthalin 
in Chloroformlösung ein Tetrachlorid CoHgClı, aus Anthracen ein Mesochlorid, das bei weiterer 
HC Cl 
C CC 
N DAN 
, A) Es scheint überhaupt, 
äl 
als würde die Addition stets der primäre Vorgang sein und die Substitution der sekundäre Prozeß, 
dessen Resultat als entstandenes Produkt in Erscheinung tritt. 
C.Hy + Cl=CG,H,;Cl gibt —HCI: C,H;,Cl. 
c) Verdrängungsreaktionen. Chlor vermag unter bestimmten Arbeitsbedingungen direkt 
an die Stelle von schon im Molekül vorhandenen Gruppen zu treten und diese aus dem Molekül heraus- 
zudrängen. Mit Hilfe dieses technisch sehr wichtigen Vorganges kann man aus dem Anilin über 
Jessen Diazoniumverbindung (s. Teerfarbstoffe 3) Chlorbenzol darstellen, glatt allerdings nur nach 
der sog. Sandmeyer-Reaktion bei Gegenwart von Kupferchlorür. 
“N=N.CusClz —>  SC1+ N; + CusCl,. 
. 
Analog dürfte die Herausdrängung der Sulfogruppe bei der Behandlung von aromatischen Sulfo- 
säuren mit Phosphorchloriden über die Sulfochloride erfolgen: 
/7D>-80,.0H > (D80, + <_DA+ SO, 
a HH Gl 
Man kann auf diese Weise z.B. 1,5-Dichlornaphthalin aus 1,5-Naphthalindisulfosäure erzeugen. 
Schließlich kann man auch Phenolhydroxyl-, Carboxyl- und sog. Nitrogruppen unter gewissen 
Bedingungen durch Chlor verdrängen. 
Die Bedeutung der Chlorverbindungen für die Zwischenproduktchemie beruht auf der Be- 
weglichkeit des Chloratomes, der Leichtigkeit, mit der es, namentlich wenn andere „lockernde‘‘ 
Gruppen im Molekül vorhanden sind, gegen andere Radikale ausgetauscht werden kann. So ist 
z. B. das Chlor im 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol (erhaltbar durch Weiternitrierung des leicht aus Nitro- 
benzol darstellbaren Gemisches von p- neben weniger o-Chlornitrobenzol: 
Cl
	        
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