Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

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Lyddit—Lysol. 
punkte wieder abzugeben, so daß man auf diesem Wege Gasgemische zu trennen vermag; vgl. 
Schwefeldioxyd. 
Lyddit: Pikrinsäure.. 
Lyptol: Lysan. 
Lysalbinsäure, erhaltbar durch alkalische Spaltung von Albumin, dient wie die Protalbin- 
säure sehr zahlreichen technischen Zwecken, als Schutzkolloid und wegen seiner reinigenden und 
zugleich die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabsetzenden Wirkung. So setzt man sie 
z. B. Perboratwaschmitteln zu, verwendet sie bei der Wollreinigung, -entfettung, zum Geschmeidig- 
machen von Papiergarngeweben, zum Abziehen von Wollfarbstoffen, zur Herstellung von kolloi- 
dalen Metallen (Osmium) usw. 
Lysan oder Lyptol: Desinfektionsmittel, das durch Einwirkung von Formaldehyd auf ge- 
wisse Terpene und Lösen des Reaktionsproduktes bereitet werden soll. Das Präparat ist mit Wasser 
und Alkohol klar mischbar, verhältnismäßig ungiftig und besonders zur Desinfektion der Hände 
and Instrumente geeignet. 
Lysargin: Kolloides Silber, wird mit Hilfe der Protalbinsäure (s. d.) und Lysalbinsäure 
dargestellt und bildet prächtig stahlblau glänzende Blättchen, die sich mit gelbbrauner Farbe leicht 
und sehr reichlich in Wasser lösen. Die Verwendung ist dieselbe wie jene des Kollargols (s. d.). 
Lysin: Kochsalz, Zinkchlorid und Nebenbestandteile unwesentlicher Art enthaltendes Formal- 
dehyd-Desinfektionsmittel von hoher Wirksamkeit. 
Lysochlor : C,H, (C1<SR» S ist ein Chlor-m-kresol, dient, mit Seife vereinigt, als wirksames 
Desinfektionsmittel. 
Lysoform : (Liquor Formaldehydi saponatus.) Formaldehydkaliseifenlösung, gewonnen 
durch Einleiten von Formaldehyd in alkoholische oder wäßrige Kaliseifenlösung bis zur Verflüssgung 
bei 45% oder ohne Anwendung eines Lösungsmittels unter erhöhtem Druck. Gelbliche Flüssigkeit, 
die als Desinfektionsmittel (s. d.) dient. — S.a. Kosmetische Präparate; Seifen (medikament.). 
Lysol: Rohkresol in wäßriger Oleinseifenlösung gelöst. Dieses bekannte Desinfektionsmittel, 
bestehend aus 52% Kresol, 38% Seife (Leinölfettsäure als Kaliseife) und 10% Wasser, wurde vielfach 
nachgeahmt, so z. B. durch Mischen und Emulgieren von 50% Kresol, 25% Ölsäure, 5% Ammoniak 
(0,88) und 25% Wasser. — Paralysol enthält 75% gleicher Teile m-und-p-Kresol als feste Kalium- 
doppelverbindungen, 15% Natronseife (10% Talkum und Bolus für Tabletten) und soviel Wasser, 
wie zur Emulgierung nötig ist. Ein ähnliches Präparat ist das „Bacillol‘ (Liquor Cresol saponatus), 
ebenfalls eine Kresolseifenlösung, erhaltbar durch Erhitzen von Kresol mit Kaliseifenlösung als 
braune, ölige, teerig riechende Flüssigkeit. Es löst sich klar in Wasser und wird in großem Um- 
fange zur Desinfektion benutzt. Weniger reines, technisches Lysol ist das Betalysol des Handels. 
— 8. a. Desinfektionsmittel. 
Lysol: 
Schülke & Mayr A.-G., Hamburg 39 (Alleinhersteller).
	        
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