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Manganverbindungen.
Harzsaures Mangan:
Chemische TADK Ahlten H. & R. Sander, Hannover, Finken- | Dr. Höhn & Cie., G.m. b. H., Neuß a. Rh.
Leinölsaures Mangan: .
Chemische Fabrik Ahlten H. & R. Sander, Hannover, Finkenstraße 3.
Ölsaures Mangan:
Obemischn Fall Ahlten H. & R. Sander, Hannover, Finken- | Dr. Höhn & Cie,, G. m. b. H., Neuß a. Rh.
Manganonitrat, Mn(NO,);.6aq, als dieses Handelsprodukt erhaltbar in weißlichen, bei 180°
unter Ausstoßung nitroser Gase zersetzlichen Kristallen durch Lösen des Carbonates, oder von
Braunstein und dann in Gegenwart von Oxalsäure oder anderen reduzierenden Stoffen, in Salpeter-
säure. Dient zur Herstellung von Mangansuperoxydelektroden, als Reizdüngestoff und Zusatz
zu Porzellanlösungsfarben.
Manganoxalat (oxalsaures Manganoxydul; Manganum oxalicum). MnC,0,.2H,0. Wird durch
Fällen von konzentrierten Manganoxydulsalzlösungen oder von feuchtem Mangancarbonat mit
wäßriger Oxalsäure erhalten, Weißes Kristallpulver, das in Wasser schwer löslich ist. Gilt als
vorzügliches Mittel zur Darstellung von Sikkativen.
Manganoxyde. a) Manganoxydul, Manganooxyd (Manganum oxydulatum). MnO. Wird durch
Erhitzen von Manganooxalat oder Manganocarbonat im Wasserstoffstrom als graugrünes Pulver,
auch durch Glühen derselben Verbindungen unter Luftabschluß dargestellt. Es dient als grüne
Anstrichfarbe. — Sein Hydroxyd Mn(OH), gewinnt man durch Kochen von 80° warm mit Natron-
lauge gefällter Manganchlorürlösung, als amorphes, sich an der Luft braun färbendes Pulver.
b) Manganoxyd (Mangansesquioxyd; Manganum oxydatum). Mn,O,. Durch gelindes
Glühen von Mangannitrat, ferner aus den Rückständen von der Chlordarstellung (s. „Chlor‘“) nach
dem Braunsteinverfahren erhalten. Braunschwarzes Pulver, das als keramische Farbe dient.
S. a. Braunit. .
c) Manganoxydhydrat (Manganum hydroxydatum), Mn,0,.agq. Findet sich in der
Natur als Manganit, wird künstlich durch Oxydation von Manganoxydulhydrat an der Luft erhalten;
letzteres entsteht durch Fällung von Manganosalzlösungen mit Natronlauge. Manganoxydhydrat ist
ein dunkelbraunes Pulver, das unter dem Namen Manganbister (Manganbraun) zum Färben von
Geweben (s. Mn-farben), weiter als Porzellanfarbe und Sikkativ Verwendung findet.
Manganoxydhydrat:
Dr. Höhn & Cie., G.m. b. H., Neuß a. Rh.
d) Manganoxyduloxyd. Mn,O,, je nach der Herstellung verschiedenfarbiges Pulver, bildet
das Endprodukt beim Glühen jeder Manganverbindung, entwickelt mit heißer Salzsäure Chlor.
| e) Mangandioxyd, Mangansuperoxyd, Braunstein, M. hyperoxydatum, MnO,. Technisch
wird es ausschließlich aus den Endlaugen der Chlordarstellung regeneriert, doch kann man es auch
durch Erhitzen von Mangannitrat auf 200°, oder wasserfrei durch Erwärmen von Manganonitrat
mit K-chlorat gewinnen. Schwarzes mikrokristallinisches Pulver, das heiße Salzsäure unter Chlor-
abspaltung zerlegt und mit konz. Schwefelsäure erhitzt Sauerstoff liefert. — Braunstein dient, ebenso
wie sein durch Oxydation von Manganosalzen mittels Salpetersäure oder anderer Oxydationsmittel
oder durch Hydratisierung erhaltbares Oxydhydrat (ein je nach dem Wassergehalt braunes bis
schwarzes Pulver), als vielverwendetes Oxydationsmittel in der organischen und Farbstoffchemie,
das Hydroxyd auch als Katalysator bei der Harnstofferzeugung aus Cyanamid in saurer Lösung.
Braunstein ist ferner Entfärbungsmittel für durch Eisen grünlich gefärbte Glassätze, färbt
aber auch Glasflüsse violett, in größeren Mengen schwarz, es bildet den wirksamen Bestandteil von
Elektrodenmassen galvanischer Kohle-Elemente, ist Ausgangsmaterial für Mangansuperoxyd-
elektroden. Man brüniert anodisch in Manganosalzelektrolyten eingehängte ‘Eisengegenstände,
durch die sich elektrolytisch niederschlagende Braunsteinschicht, Braunstein und sein Hydrat (das
3__5 mal wirksamer ist als der Braunstein) dienen als Leinölfirnistrockner, zur Wasserentmanga-
nung. Die nach Witzemann erhaltene kolloidale Mangansuperoxydlösung eignet sich als Kata-
Iysator für Sauerstoffbäder und zur Herstellung von keramischen Farben, Schließlich wird der
Braunstein Rostschutzfarben, Zementkunststeinen auch solchen. aus Hausmüll, und Glaspolier-
präparaten zugesetzt, er dient zum Enteisenen von Zuckervitriollaugen, zur Adsorption von
Radiumemanation, als Mangandioxydgelatine zum Untergießen lichthoffreier Photoplatten, als
Katalysator bei der Baumwollbleiche mit Luft, zur Acetylengasreinigung, zur Schwefeldioxyd-
entfernung aus Generatorgas, als Sprengstoffzusatz, zur Gewinnung von Dicyandiamidin. Man
setzt Braunstein auch Druckerschwärzen zu.
Mängansilicium: Silicide.
Mangansulfat (schwefelsaures Manganoxydul; Manganvitriol; Manganum sulfuricum). MnSO,.
Durch Lösen von Manganocarbonat in verd. Schwefelsäure, weiter durch Glühen gleicher Teile
Braunstein und wasserfreiem Eisenvitriol und Auslaugen mit Wasser sowie nach einigen anderen
Methoden erhalten. Bildet Krystalle von zart rosenroter Farbe mit 4—7 Wasser, je nach der Bil-
dungstemperatur. Wird in der Färberei und in. der Porzellanmalerei, ferner zur Darstellung anderer