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Metallheißbearbeitung.
Silber. Schwarz,
Trocken: Den dünnen Brei von 6 Graphit und 1 Eisenrot in Terpentinöl
ıufstreichen, trocknen lassen, bürsten, die erhabenen Stellen blank reiben.
Naß: 1 proz. wäßrige Schwefelammoniumlösung (Altsilber, sog. oxydiertes
Silber). — Oder 50 proz. Eisenchloridlösung, spülen, 2 proz. Ätznatronlösung. —
Platinchloridlösung oder die obige Arsenbeize,
Warme Lösung von 115 Kochsalz, 230 Salpeter, 170 Salzsäure, 150 Wasser
»der von 3 Salzsäure, 1 Salpetersäure und 2 Kochsalz in 40 Wasser. — 8. a.
Glühwachsbehandlung im Abschnitt ‚„Metallmetallisierung“‘.
Nickel. Schwarz u. Grau: Platinchlorid- oder salmiakhaltige Schwefelammoniumlösung.
Zur Ausführung der elektrolytischen Metallfärbung (Galvanochromie) hängt man den
Gegenstand als Anode in den Elektrolyten ein, wodurch sich farbige Verbindungen auf ihm nieder-
schlagen. Ein Elektrolyt aus 100 Ätzkali und 100 Bleiglätte in 500 Wasser, verkocht, filtriert, gibt
auf verschiedenen Metallen die sog. Nobili-Farbenringe. Ein Elektrolyt aus 8 Tl. Bleinitrat, 50 Tl.
Wasser, und 50 TI. 31 gräd. Ätznatronlösung mit 10 Tl. Mangancarbonat erzeugt auf Eisen blau-
schwarze anodische Färbung. — Die wäßrige Lösung von kohlensauren Salzen gibt auf dem Kupfer-
Gegenstand als Anode mit Kupferblechkathode 1/1 am Stromstärke und 3 Volt Spannung grüne
Patina.
Zu erwähnen sind noch die sog. Lüstersudfärbungen der Metalle, die zwar wenig haltbar
sind, jedoch für manche Zwecke, z. B. wenn die mit irisierenden Farben versehenen Metallplättchen
als Ziereinlagen für Möbel u. dgl. dienen sollen, ihren Zweck erfüllen, insbesondere wenn man die
sehr gut gewaschenen Stücke nach dem Trocknen mit einem glänzenden durchsichtigen Lack über-
streicht. In der folgenden Tabelle sind die geeigneten Mengenverhältnisse verschiedenartiger Stoffe
{in Gramm pro Liter Wasser) zur Ausführung von Lüstersudfärbungen angegeben. Man taucht die
gereinigten Metalle zur Bildung der zusammenhängenden irisierenden Häutchen kurze Zeit in die
betreffende siedende Lösung und wäscht die Stücke nach Erreichung des gewünschten Farbtones ab.
Gold. Rotgold:
Essig-
saures
Rleai
Kupfer-
YVitriol |
Kupfer-
acetat
Kupfer-
tartrat
Zinn-
chlorür
Anti-
mon-
Ahlorir
Na-
arseniat
Thio-
sulfar
Kalium
tartrat
Kali-
lancre
Milch-
zucker
Rohr-
zucker
„0 —
60 _ 90
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9
10 |
11
4
20
“Schließlich sei auch noch auf die Ausführung von Metallfärbungen durch Anlauffarben
hingewiesen (s. Stahl). Beim allmählichen Anwärmen des Stahles entsteht zunächst eine hellgelbe
Farbe, durch welche angezeigt wird, daß die Härte des Werkzeuges es zur Bearbeitung von Stahl
und Eisen geeignet macht, dann folgt ein Goldgelb: die Härte des Werkzeuges genügt zur Be-
arbeitung von Messing, Knochen, Cocosnuß usw., dann Gelbbraun, das die geeignete Härte für
Holzbearbeitung zeigt, während schließlich bis zu Violett angelassen wird, wenn die Werkzeuge
nicht geschliffen, sondern mit der Feile geschärft werden. Diese Anlauffarben sind aber nur dann
ein sicheres Anzeichen für eine bestimmte Härte, wenn nur einmal angelassen wird, wenn man also
vom glasharten Stahl ausgeht. L. Löwenherz benutzte die Methode zur Herstellung von Bildern
und Zeichnungen in Anlauffarben für Zierzwecke; das Verfahren erscheint soweit ausgebildet, um
Zeichnungen auf Stahl ausführen zu können, die beispielsweise eine rote Blume mit grünem Stiel
und grünen Blättern auf mattem Grunde zeigen.
Metallfärbemittel:
Lang bein-Pfanhauser- Werke A.-G., Leipzig-Sell.
Metallheißbearbeitung : Wir verstehen unter dieser Bezeichnung hier nur das Glühen, Schmel-
zen, Gießen, Schweißen, Schneiden und Löten (s. d.).
Glühen. Man glüht Metalle, namentlich Eisen (s. d. unter Härten und Anlassen), um ihr Gefüge
zu ändern (Wärmebehandlung, die in das Gebiet der mechanischen Technologie gehört) oder zur Ver-
änderung (Reinigung) der Metalloberfläche, als. Vorbereitung zum Emaillieren, Anlassen oder
vor sonstiger Weiterbehandlung, und zwar in diesem Falle unter Vermeidung jeder Oxydation.
*‘ Bis zur Trübung.