Full text: Ueber den Bau gefesselter und lenkbarer Luftschiffe mit Rücksicht auf die Zwecke des Krieges

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Soll das Schiff in wagerechter Richtung fortschreiten, so muß 
es hierzu eine horizontale Lage haben, die durch Gewichte, welche 
in der Längenrichtung verschiebbar sind, herzustellen ist. Die An—⸗ 
bringung eines derartigen Gewichtes, wozu sich am besten der 
mitzuführende Ballast eignet, und zwar Kautschukgefäße mit Wasser, 
erlaubt ferner auch eine beliebige Verschiebung des Schwerpunktes 
zu dem Zwecke, das Schiff bis zu einem gewissen Grade in schräger 
Richtung auf- oder niedersteigen zu lassen, indem die Spitze des 
Fahrzeugs entweder gehoben oder gesenkt wird. Man erspart 
hierbei ein häufiges Ausschütten von Ballast und Ablassen von 
Gas und erleichtert wesentlich das Landen, bisher eines der ge⸗ 
fährlichsten Manöver der Luftschiffe. 
Was die Gewichtsverhältnisse eines nach den oben angegebenen 
Abmessungen erbauten Luftschiffes betrifft, so ist die genaue Nor— 
mirung der Gewichte nur nach den eingehendsten Versuchen mög— 
lich. Um indessen ein allgemeines Urtheil über die Ausführbarkeit 
der Konstruktion dieses Schiffes bilden zu können, sind hier fol— 
gende Gewichte, welche der Tragkraft des Schiffes in Fig. 13 un— 
gefähr entsprechen würden, angenommen worden: 
Gasbehälter und Netzwerk. 
Rahmen und Schiffskorb 
Sechs Achsen mit Rädern 
Maschine mit Petroleumäther 
Drei Leute als Besatzunge. 
2250 K. 
1800 ⸗ 
1800 ⸗ 
1900⸗ 
. 300⸗ 
im Ganzen 8050 K. 
Eine Berechnung der Geschwindigkeit, die dieses Schiff wird 
erreichen können, ist ohne Vorversuche nicht möglich. Es würden 
diese Versuche in der Weise auszuführen sein, daß man zunächst 
einzelne Räder anfertigt und in Bezug auf Größe, Festigkeit und 
Gewicht genau bestimmt; demnächst würde ein mit Rädern, Ma— 
schine und Schiffskorb ausgerüsteter Rahmen zu erbauen und auf 
Rollen so zu unterstützen sein, daß die Räder ebenso wie an einem 
freischwebenden Schiffe arbeiten können. Aus diesen Vorversuchen 
würde ein Anhalt für die Maschinenstärke und die mitzuführende 
Menge Petroleum zu gewinnen und schließlich die Größe des als 
Träger dienenden Gasbehälters zu bestimmen sein. Im Laufe 
dieser Versuche könnten auch darüber Erfahrungen gesammelt 
werden, wie sich dieses Schiff am günstigsten zerlegen läßt, um
	        
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