Full text: Der Marineoffizier

Innere der Insel, die so ungemein reich an Naturschönheit ist, 
unternommen. Wieder ist es ein Brief, dem wir in der Schilderung 
des Ausfluges folgen können: 
„Am Sonnabend wurde eine große Partie, von der schon lange 
die Rede war, ins Werk gesetzt. Es waren 50 Pferde dazu bestellt, 
welche uns am Landungsplatz erwarteten. Ich suchte mir, als die— 
selben erschienen, einen Fuchs aus, welcher sehr gut galoppierte. 
Als alle aufgesessen waren, ritten wir durch die Stadt, der Kom— 
mandant an der Spitze. Es sollte in der Stadt zwar nur Schritt 
geritten werden, doch waren wir meistens im Galopp oder Trab, 
bis der Weg hart bergan ging und wir gezwungen waren, langsamer 
zu reiten. Der Weg führte zuerst zwischen den Mauern der Gärten 
hin, in welchen alle möglichen tropischen Gewächse grünten und 
blühten, namentlich Zuckerrohr und Bananen. Weiter oben ver— 
schwanden die Gärten allmählich und an ihre Stelle traten Lorbeer— 
wälder und Weimutskiefern, die den steilen Wegen auf die an— 
mutigste Weise Schatten spendeten. Unsere erste Rast machten wir 
bei einem Kloster, hoch oben auf dem Berge, der sich über der Stadt 
erhebt. Von hier aus genießt man eine prachtvolle Aussicht auf 
die darunterliegende Stadt, auf die Gärten und Weinberge und 
aufs weite Meer. Je weiter wir nun ins Land hineinritten, 
desto öder und kahler wurde die von hohen Bergen, an deren 
Abhängen Wasserfälle rauschend niederschossen, begrenzte Land— 
schaft, sowie der steinige, an hoher Berglehne hinführende 
Weg. Nach einem langen Ritte stiegen wir hierauf so steil bergab, 
daß wir absitzen mußten. Doch jetzt wurde die Natur wahrhaft 
prachtvoll. Die einzelnen Berge erhoben sich, tiefe Schluchten bildend, 
zu einer Höhe von mehreren Tausend Fuß, bis zum Gipfel in 
Grün gekleidet. Nachdem wir einer Thalsenkung eine Zeit lang 
gefolgt waren, ritten wir noch nach einem prachtvollen Aussichts— 
punkte, von wo wir einen herrlichen Blick nach den Küstengebirgen 
und dem brandenden Meere hatten. Hier kehrten wir um, und 
nahmen dann auf einer Brücke, die über einen reißenden Bergstrom 
führte, ein Frühstück ein, aus Brot, Fleisch, Orangen, Bananen 
und Wein bestehend. Auf demselben Wege, den wir morgens
	        
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