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mals hier. Cromwell sandte 1651 Tausende von in der Schlacht
bei Worcester gefaugenen Schotten als Arbeiter für die Plantagen
hierher — d. h. als weiße Sklaven. Der stets aus guter Quelle
schöpfende Kapitän Marryat schildert diese Zustände in seinem Buch
Henry Morgan. Für unsere Zeit ist die Geschichte der westindischen
Inseln eine sehr lehrreiche. Fast alle haben unter einer völlig ver—
kehrten Kolonialpolitik von Seiten der Mutterländer gelitten. Unter
der weißen Bevölkerung existiert der gute westindische Pflanzer älteren
Schlags mit seiner Herzlichkeit und biederen Gastfreiheit nicht mehr.
Der jetzige Pflanzerstand besteht aus ehemaligen Aufsshern, die sich
auf Kosten ihrer Herren bereichert haben, aus kleineren Landbesitzern
und kleineren Kapitalisten, welche sich mühsam emporarbeiten. Die
Wandelungen in der Kolonialpolitik haben nach und nach eine neue
Gesellschaft geschaffen. Erhalten hat sich nur das echt englische
Gepräge. Als Rückgrat dient demselben das englische Militär.
Das echt Englische erfährt auch dort die Gruppe von Seekadetten,
welche heute am Sonntag ans Land geeilt sind. Es ist sehr still
und einsam in der Stadt. Selbst der Neger ruht aus vom Nichts—
thun, die Sonntagsruhe ist so recht nach seinem Geschmack. Was
thun? Nach kurzer Beratung versucht man, ein Fuhrwerk zu einer
Spazierfahrt zu mieten. Aber einig wird man nicht, und die Herren
Seekadetten trennen sich schließlich. Ein Paar gehen an den Strand,
um Muscheln zu suchen. Denselben fällt das gewünschte Fuhrwerk
fast von selbst in die Hände. Inhaber desselben ist ein englischer
Hauptmann. Er nimmt sich der beiden Kadetten freundlichst an,
deide sprachen auch ganz gut englisch. Zuerst freilich geht die Fahrt
naach der Kirche, ein wenig gegen die Wünsche der jungen Herren.
War man doch schon am Vormittag an Bord zur Kirche anwesend
gewesen. Unser Pastor an Bord ist dabei einer, der seinen Beruf
bersteht. Er ist weder Zelot noch Kopfhänger, und seine Predigten
sind kurz. Man folgt ihnen deshalb mit aller Aufmerksamkeit bis
zu Ende, und sie dringen ins Herz ein. „Doppelt reißt nicht“,
denken unsere Seekadetten und treten in das Gotteshaus ein. Nach—
her folgte eine angenehme Fahrt durch Stadt und Land, auch zu
den großen Kasernen, wo englische Offiziere in der Messe liebens—