Full text: Der Marineoffizier

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irgend einer Stelle Brand entstanden ist. Handelt es sich hierbei 
um großes Feuer, so wird die ganze Besatzung auf die Feuerlärm— 
station gerufen. Hierzu giebt die Schiffsglocke das Signal, so, daß 
gleich zu wissen gegeben wird, ob der Brand vorne, hinten oder in 
der Mitte des Schiffes ist. Bei kleinem Feuer erscheint nur die 
Feuerbrigade an der Brandstelle und löscht mit Hülfe der zunächst 
befindlichen Geschützmannschaften. 
Bei der furchtbaren Brandwirkung der modernen Geschosse sucht 
man das Entstehen von großem Feuer heutzutage unmöglich zu 
machen. Man vermeidet es, so weit dies nur irgend möglich ist, 
Holzwerk im Schiff zu verwenden. Die letzten Kriegserfahrungen 
haben reichlich Belehrung gegeben über die Gefährlichkeit desselben. 
Kehren wir zu unserem „Klar Schiff“ zurück. Es wird 
angenommen, daß der Feind, vielleicht durch einen glücklichen Torpedo— 
schuß, zum Sinken gebracht ist. Dann heißt es zum Schluß: „Alle 
Boote klar“, um der Mannschaft des sinkenden Schiffes zu Hülfe 
zu kommen. 
Nach kurzem, aber scharfem Exerzitium heißt es zuletzt: „Ab— 
schlagen“. Der Tambour rührt abermals die Trommel. Ein paar 
kurze Schläge bedeuten „Aufhören mit klar Schiff“ oder „Abschlagen“. 
In kürzester Zeit sind die Kanonen wieder „fest“ gemacht. 
Der Aufenthalt in Trinidad hat nur wenige Tage gedauert. 
Es soll jetzt ein längerer Aufenthalt im Hafen folgen, und zwar 
ist die Prinz Ruperts-Bai auf der Insel Dominique hierzu aus— 
ersehen. Dorthin eilt jetzt unser Schulschiff. Mit vergrößertem 
Eifer werden die Vorübungen zur großen Schießübung mit Geschützen 
zu Ende gebracht. Dazu gehören besonders die übungen mit einem 
sogenannten Abkommelauf, einem Gewehrlauf, welcher wie ein Geschütz 
gerichtet und abgefeuert wird. Für diesen Abkommelauf wird eine 
lleine Scheibe nachgeschleppt. Auch die Übungen im Gewehrschießen 
werden nicht vernachlässigt. Die verlangten Bedingungen werden 
teils in der Bordschießübung, teils an Land erfüllt, wenn sich 
Gelegenheit hierzu bietet. 
Wenige Tage in See — dann steuert das Schiff in die flache, 
weite Bucht der Ruperts-Bai ein. Der Anker fällt. Da es fast
	        
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