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herunter, und auf Deck liegt ein Knäul von Mensch, Decke und
Matraze ec. Ein noch lauteres Stöhnen erfolgt da unten, aber es
klingt so sonderbar, so mathematisch: A-Quadrat, ja wohl A-Quadrat,
Plus oder Minus zwei A mal B, Plus — — — zum Donner⸗
wetter, wie war es doch, gewußt habe ich es doch, aber die stechenden
Augen mit denen er mich ansieht — nun bin ich durchgefallen!
Trotzdem schon lange „Ruh im Schiff“ gepfiffen war, erhob sich
doch ein kaum unterdrückbares Gelächter, besonders als jemand dem
unter der Decke begrabenen Jüngling zurief: „Nee aus der Hange—
matte sind Sie gefallen, nicht durchs Examen!“ Jetzt raffte sich der
Gefallenée allmählich wieder auf und kehrte ins „selbstbewußte Sein“
zurück. Das verwünschte Examen! Rechte Ruhe trat aber noch
nicht ein. Was hier Zufall und Ungeschicklichkeit bewerkstelligt hatte,
hrachte an anderen Stellen der Mutwille zu stande, indem so—
genannte Slipsteeke an den Befestigungsleinen der Hangematte an—
gebracht waren. Ein Ruck und der Steek riß aus, und das eine
Ende der Matte senkte sich, während der Inhalt herausrollle.“
Auch die erste Nacht geht vorüber. Um 6 Uhr morgens ertönt
das Signal zum Aufstehen für die Seekadetten. Damit beginnt der
Tagesdienst. Je 6 Seekadetten haben einen Matrosen zum Reinigen
ihrer Kleider und Stiefel zuerteilt erhalten. Sobald der Kadett
aufsteht, muß dies bereits erledigt sein, und der Kadett beginnt sein
Tagewerk damit, daß er seine Hangematte fest zusammenrollt, „zurrt“
und zum Verstauen an Deck bringt.
Zum Waschen sind nach Möglichkeit besondere mit Waschbecken
und verschließbaren Fächern für die Waschgeräte ausgestattete Räume
eingerichtet.
Die Seekadetten bewohnen eine abgeschlossene Messe, in der
Batterie gelegen und Luft und Licht durch die großen Batteriepforten
und Fenster erhaltend. Die Messe ist mit Tischen und Bänken sowie
mit Einrichtungen zum Unterbringen der Schulgeräte versehen. Sie
dient gleichzeitig als Wohn-, Eß- und Unterrichtsraum.
Die Verpflegung der Seekadetten wird durch den Staat getragen,
Getränke natürlich sind aus privaten Mitteln zu decken. Die Ver—
waltung der Verpflegungsgelder, oder der „Messe“, wie man sagt,