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wird durch einen Vorstand bewirkt, bestehend aus dem Seekadetten—
offizier und dem Schiffszahlmeiste. Zur Besorgung der Ein—
käufe u. s. w. für die Seekadettenmesse wird dem Messevorstand ein
Bottelier kommandiert, welcher zu anderweitigem Schiffsdienst nicht
heranzuziehen ist. Er ist mit den Geschäften eines Stewards betraut,
und werden ihm geeignete Matrosen als Stewardsmaate beigegeben.
Dieselben bedienen auch während der Mahlzeiten.
Was nun die Ausbildung der Seekadetten anbelangt, so ist
hierfür der Kommandant des Schulschiffes in erster Reihe verant—
wortlich. Er regelt den Gang der praktischen und theoretischen Aus—
bildung, überwacht sie und überzeugt sich von den Fortschritten
durch Besichtigungen. Der Inspektion des Bildungswesens schlägt
er die Verteilung des Unterrichts auf die Offiziere vor und reicht
Unterrichts- und Beschäftigungspläne ein. Diese Pläne werden von
dem ersten Offizier entworfen. Derselbe überwacht speziell die
praktische Ausbildung. Außerdem steht dem Kommandanten zur
Erziehung der Seekadetten ein Seekadettenoffizier zur Seite. Dieser
hat außer der Erziehung und Ausbildung auch die ökonomischen
Verhältnisse und die Kleiderwirtschaft der Seekadetten zu überwachen
sowie sich ihrer Privatinteressen anzunehmen und ihnen mit Rat und
That zur Seite zu stehen. Die Seekadetten bilden eine Musterungs⸗
division unter diesem Offizier.
Der am Ende des ersten Abschnitts beigefügte Stundenplan
zeigt die Zeiteinteilung für die Ausbildung der Kadetten.
Die Ziele der Ausbildung auf dem Seekadetten-Schulschiff
werden dadurch bestimmt, daß zunächst die höhere Stufe auf der
Leiter militärischer Laufbahn, die Stellung als Fähnrich zur See
vorbereitet werden soll. In theoretischer Beziehung wäre dies Ziel
die Ablegung der Fähnrichs-Prüfung. In praktischer wäre es: An—
erziehung derjenigen Eigenschaften, welche für den Kriegsschiffsdienst
unentbehrlich sind: Ordnung, Reinlichkeit, Pünktlichkeit, Umsicht und
schneller Entschluß, sowie Schafsung der Grundlagen für den Schiffs—
und Waffendienst; Vorbereitung für die spätere Vorgesetztenstellung
als Fähnrich zur See.