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Föhrde lag, hatte bereits vorher das Weite gesucht, und die Stein
lag allein an einer der letzten Festmachetonnen, draußen bei der See—
badeanstalt. Nun hat sie auch seeklar gemacht, die Segel werden
gelöst, die Marssegel gesetzt und die Raaen gebraßt. Langsam
wendet sich der Bug, nachdem er von der Tonne gelöst ist, dem
Ausgang des Hafens zu. Die Ragen des Fockmastes fliegen herum,
und mit stetig sich mehrender Fahrt geht es auf die Enge zwischen
Friedrichsort und Labö zu. Eine kurze Zeit noch, und das Schiff
passiert die grünen Wälle von Friedrichsort und die malerischen,
bewaldeten Hügel auf dem rechten Ufer. Bald ist auch das Fischer—
dorf Labö, der schlanke Leuchtturm von Bülk passiert. Das Land
tritt hinter uns zurück und vor uns dehnt sich die weite blane
Wasserfläche der Ostsee — das Schiff ist in See und nimmt Kurs
Mannschaft am Gangspill. Nach einer Photographie des Reichs-Marine-Anits.
auf den Großen Belt zu. Es ist jetzt an der Zeit, uns ein wenig
um den Dienst an Bord draußen in See zu bekümmern, damit wir
seine Abweichungen von dem Hafendienst im großen und ganzen
kennen lernen. Sobald das Schiff in Fahrt ist, wird „Seewache“
gegangen. Die Mannschaft war, wie wir wissen, in zwei Wachen
eingeteilt, Backbord und Steuerbordwache. Im Hafen behält jede
dieser Wachen 24 Stunden „Wache“. An Deck sind jedoch nur
die Posten, höchstens ist nachts noch eine Hälfte oder ein Viertel
(ein Quartier) der Wache in Bereitschaft. In See geht die Wache
mmer nur vier Stunden durch: