264
$ 15. Das Cavalierische Prinzip
denselben beiden parallelen Ebenen liegen. Wir gehen jetzt von zwei
derartigen Prismatoiden Q und Q' aus, die von jeder zu den Grundflächen
parallelen Ebene unter gleichen Flächen geschnitten werden. Dabei dürfen
wir den Fall nicht ausschließen, daß die ausgeschnittenen Flächen, sowie
die Grundflächen selbst, aus mehreren Einzelpolygonen bestehen. Nur
setzen wir voraus, daß alle diese Polygone einfache Polygone im Sinne
von Nr. 1 sind.
Die gemeinsame Höhe % der beiden Prismatoide zerlegen wir ın 7
gleiche Teile und legen durch jeden Teilpunkt eine zu den Grundflächen
parallele Ebene. Dadurch wird jedes der beiden Prismatoide in 7 Teile
zerlegt, deren jeder ein Prismatoid der angegebenen Art ist. Hierbei zer-
fällt Q in die Prismatoide Q,, Q,,... Q2, und Q' in Q' 1, Qy00 Q'r
Die Grundflächen von Q, (für v=1, 2,...r + x) sollen IV und IT, 41,
die Grundflächen von &' dagegen I”, und I”, sein, wo I, und TI’!
lie unteren, I%-.1 und I”, die oberen Grundflächen von Q und Q'
sind.
Jetzt greifen wir irgendeine Seitenfläche von Q heraus. Wenn
diese nicht auf der Grundfläche senkrecht steht und sonach mit ihr einen
rechten Winkel bildet, so verstehen wir unter « den spitzen Winkel,
unter dem sie gegen die Grundfläche geneigt ist. Mit a@ bezeichnen wir
die größere der beiden Kanten, in denen sie mit einer der beiden Grund-
Aächen zusammenstößt. Sind diese beiden Kanten gleich, so soll a ihre
gemeinsame Maßzahl darstellen. Dann ist die Projektion dieser Seiten-
Häche auf die Grundfläche im allgemeinen kleiner, jedenfalls aber nicht
größer als a-h-cotg x. Da aber jede Strecke, die in diesem Trapez
parallel zu den Grundflächen gezogen werden kann, höchstens der Strecke
% gleichkommt, im allgemeinen aber unter ihr bleibt, so wird jeder
Teil eines Seitentrapezes, der zwischen zwei aufeinander folgenden par-
allelen Ebenen liegt, auf die Grundfläche in eine Fläche projiziert, die
zleiner oder höchstens gleich T ‚ah. cotg « ist.
Dieselbe Betrachtung stellen wir für jede Seitenfläche von Q an.
Indem wir jedesmal die Strecke a nach der gegebenen Vorschrift be-
stimmen und mit « den Neigungswinkel der entsprechenden Seitenfläche
zur Grundfläche bezeichnen, wollen wir unter s die Summe X a cotg «
verstehen. Die Projektionen der einzelnen Seitenflächen von Q, auf die
Grundfläche I”, können einander teilweise überdecken. Demnach ist die
Gesamtprojektion P, der Seitenflächen von Q, auf I, höchstens gleich
der Summe aus den Projektionen der einzelnen Seitenflächen. Somit ist:
PA cch
Hier hängt die Strecke s nur von dem Prismatoid & und nicht von
der Zahl 7 ab,