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Der erste Unterricht in der ebenen Trigonometrie 17
keit besitzen, sondern auch von der Geometrie ganz losgelöst werden
xönnen, so müssen wir es uns doch versagen, darauf einzugehen, Ein
kurzer Hinweis hat wenig Zweck. Wollten wir aber auch nur die wich-
tigsten Punkte, die hier in Betracht kommen, in genügender Breite dar-
legen, so würde der Umfang unseres Buches übermäßig anwachsen.
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]. Definition der trigonometrischen Funktionen. Die Funk-
tionen, mit denen sich die Trigonometrie beschäftigt, sind in ihrem Ver-
laufe und nach den für sie geltenden Gesetzen so verschieden von allen
Funktionen, die der Schüler vorher kennen gelernt hat, daß nur eine
sorgfältige Einführung volles Verständnis erwarten läßt. Die jJugend-
liche Natur verlangt anschauliche Definitionen. Auch empfiehlt es sich,
recht bald Anwendungen der neuen Funktionen zu bringen, Durch rein
abstrakte Untersuchungen können die Schüler nicht befriedigt, müssen
sie vielmehr im Anfange, solange sie die Bedeutung der neuen Funk-
tionen nicht genügend zu würdigen verstehen, geradezu abgestoßen
werden. Schon aus diesem Grunde sollten sich an die Definitionen
möglichst bald Anwendungen anschließen, aus denen die Wichtigkeit
der trigonometrischen Funktionen deutlich hervorgeht.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, definiert man die
Funktionen zuerst nur für spitze Winkel und benutzt zu dem Zwecke
Jas rechtwinklige Dreieck. Da zwei rechtwinklige Dreiecke, die in einem
spitzen Winkel übereinstimmen, ähnlich sind, haben je zwei Seiten
des einen dasselbe Verhältnis wie die entsprechenden Seiten des anderen.
Die Verhältnisse von Seiten, die in einem rechtwinkligen Dreieck dem
gewählten spitzen Winkel gegenüber eine bestimmte Lage haben, stellen
aber die neuen Funktionen dar.
Wie man im Anschluß an die so gewonnenen Definitionen den
Unterricht zu gestalten hat, um dem Schüler das Verständnis zu er-
leichtern, soll in den folgenden Nummern dieses Paragraphen dargelegt
werden. Hier sind noch einige Bemerkungen über die erste Einführung
zu machen.
Die neueren Tafelwerke und die gebräuchlichen Lehrbücher be-
schränken sich auf die Funktionen Sinus, Kosinus, Tangens.und Ko-
tangens. Nur Reidt verlangt in seiner „Anleitung zum mathematischen
Unterricht“ (S, 209, 210), man solle den Schüler im Anfange auch mit
den Funktionen Sekans, Kosekans, Sinus versus und Kosinus versus
bekannt machen. Den weiteren Unterricht will er auf die vier ersten
Funktionen beschränken. KEine oberflächliche Bekanntschaft mit den
Funktionen bringt aber keinerlei Nutzen. Reidts Vorschlag, der aus
übermäßiger Sucht nach Systematisierung hervorgegangen ist, hat daher
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Killing u. Hovestadt: mathem, Unterricht II