Andere Form der früheren Gleichungen 361
„Der Umkreisradius eines sphärischen Dreiecks ergänzt den Inkreis-
radius seines Polardreiecks zu einem Quadranten.“
Die Formeln (12) und (13) sind ganz gleichmäßig gebaut. Diesen
Vorzug verdanken sie der Benutzung der Größen d,, d,, da, ds, &> Ey
E2, & Statt der Größen So, Sı> Say Say Dos Tır Gay Os.
4. Die Delambre -Gaußschen Formeln, die Neperschen
Analogien und der Tangenssatz. Die Formeln, die wir jetzt be-
sprechen wollen, sind zuerst von Delambre und etwas später von Gauß
aufgestellt worden. Während. Delambre in ihnen nur interessante Be-
ziehungen zwischen den Seiten und Winkeln eines sphärischen Dreiecks
sah und ihnen alle praktische Brauchbarkeit absprach, hob Gauß stets
mit Entschiedenheit den großen Nutzen hervor, den man aus ihnen bei
Berechnungen ziehen kann. Aus diesem Grunde dürfte es erlaubt sein,
die Formeln nach Gauß zu benennen.
Um diese Formeln leicht im Gedächtnis zu behalten, empfiehlt es
sich, sie in folgender Form zu schreiben:
cos A cos “ —
A —
cos >
sin a+b
2 —
„6 .
sın 5 sın
a—b ‚ &
COS — sin e+?
2 2
cc T A
208 cos 7
2
‚ X—ß
sin —
2
Ve
sin — cos zZ
5 9
16)
a
5
% .
%
>
8
1
Aus diesen vier Gleichungen gehen acht weitere durch zyklische
Vertauschung der Seiten und Winkel hervor.
Wir sehen, daß in den Formeln nur die Sinus und die Kosinus auf-
treten. In jeder Formel werden zwei Brüche einander gleichgesetzt. Der
aine Bruch enthält nur Funktionen der Seiten, der andere nur Funk-
tionen der Winkel, und zwar so, daß die Seiten von derselben Funk-
tion, die Winkel von verschiedenen Funktionen abhängen. Im Zähler
steht jedesmal die halbe Summe oder die halbe Differenz von zwei Seiten
der zwei Winkeln, während der Nenner die halbe dritte Seite oder den
halben dritten Winkel enthält. Steht in dem einen Zähler ein minus,
so enthält der andere Zähler einen Sinus;. ebenso entspricht einem plus
ın dem einen Zähler ein Kosinus im anderen.
Indem wir den Beweis für die nächsten Nummern zurückstellen,
weisen wir auf einige geometrische Folgerungen hin, die aus diesen
Formeln hervorgehen. Nach der ersten Formel (16) sind die Größen
z +6 und « + ß gleichzeitig größer, ebensogroß oder kleiner als 180°.
Aus der vierten Formel folgt, daß jedesmal, wenn a > b ist, auch «> ß ist.