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38 & 2. Der erste Unterricht in der ebenen Trigonometrie ,
benutzt, um Beziehungen zwischen den Seiten und den Winkeln eines
Dreiecks aufzusuchen. Für die Berechnung selbst darf man dann dreist
lie Logarithmen anwenden, weil die Schüler mit ihrer Theorie schon
vorher gründlich bekannt gemacht sind.
Zweitens befürchtet man, der Schüler dringe zu wenig in das Wesen
jer Funktionen ein, wenn man ihm gestatte, bei Rechnungen nur ihre
Logarithmen anzuwenden. Gewiß wünschen auch wir, daß der Schüler
Jas Wesen der Funktionen gründlich erfaßt. Dazu sollen schon viele
Übungen dienen, auf die wir vorhin hingewiesen haben. Zahlreiche
weitere Übungen, die den gleichen Zweck verfolgen, sollen in den fol-
genden Paragraphen besprochen werden. Dadurch glauben wir das an-
gegebene Ziel besser zu erreichen, als durch lästige und langwierige
Rechnungen. Wenn man die Trigonometrie hauptsächlich zur Herleitung
geometrischer Lehrsätze benutzt, so darf man sich bei numerischen
Rechnungen unbedenklich auf die Logarithmen der Kreisfunktionen be-
schränken.
Um anfangs nur die Funktionen anwenden zu können, hat man auch
ampfohlen, bei einem Dreiecke, von dem die Seiten a, b und der ein-
geschlossene Winkel y gegeben sind, die Seite c nach dem Kosinussatze
and die Winkel x und ß nach den Formeln zu berechnen:
a sin b sin
gas, fa
Eine so langwierige und geisttötende Rechnung, wie hier gefordert
wird, dürfte unseres Erachtens so recht geeignet sein, den Schüler mit
Abscheu vor der Trigonometrie zu erfüllen.
Von anderer Seite will man die letzten Formeln beibehalten, aber
Jie Rechnung‘ durch Einführung von Hilfswinkeln erleichtern. Da meinen
wir aber, der Winkel x (x — ß) sei der einfachste und natürlichste Hilfs-
winkel, dessen man sich bei dieser Aufgabe bedienen könne. Es liegt
also kein Grund vor, von der Benutzung des Tangenssatzes abzugehen.
In der älteren Zeit strebte man danach, alle gesuchten Größen un-
mittelbar durch die gegebenen darzustellen. Dies Streben macht sich
auch heute noch zuweilen geltend. Es ist aber in manchen Fällen ganz
anmöglich, eine solche Darstellung zu finden; bei manchen Aufgaben
muß man mindestens die Schönheit und die Brauchbarkeit der Formeln
opfern, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Man hilft sich zwar viel-
fach dadurch, daß man Hilfswinkel einführt. Aber dadurch zerstört
man das Prinzip, das man aufgestellt hat; man geht nicht mehr direkt
auf die gegebenen Größen zurück, sondern nimmt eine Größe hinzu, die
mitihrer Hilfe dargestellt werden kann. Statt Hilfswinkel zu benutzen, die
mit der Aufgabe vielfach in keinem inneren Zusammenhange stehen, ist es
doch weit besser, eine der gesuchten Größen selbst zur Darstellung der
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