Full text: Abraham Bossens geschickter und wohlerfahrner Bau-Meister, welcher vortheilhaffte Handgriffe anweiset: wie man Regel-mässige Zeichnungen machen, hiernach die Steine richtig hauen, und damit fest und zierlich bauen kan

Das z2te Kupferblat. 
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zt denen Tafeln der ersten Haupt- der Bogen und derer Lager-Seiten / und 
mit denen Bugen oder Neigungs Winkeln zwischen der Bogen und Lager⸗ 
Seiten zu beyden Theiben / kan man den geraden Bogen formiren / und also 
die Bogen Kruͤmme des Gewoͤlbes machen. 
Und weil die Bugen der Bogen-und Lager-Seiten ein Stuͤck des geraden Bo— 
gens ausmachen; ingleichen jede Breite der Bogen und Lager-Flaͤche ein anderes 
Stuͤck eben dieses geraden Bogens ist; so faͤllt es leicht / solchen geraden Bogen aus 
seinen Stuͤcken / nemlich das Ganze aus seinen Theilen / zu machen 
Die obere Figur ist eine Ausbreitung der Tafeln oder Figuren des Schluß· Steins 
am Bogen / samt denen bereits gefundenen Neigungs-Winkeln der Bogen- und La⸗ 
Die unterste Figur ist der gerade Bogen in seiner voͤlligen Gestalklk. 
Die mittlern Figuren / nemlich 2 und 3— / sind die schon gefundene Bugen oder 
Neigungs · Winkel der Bogen · und Lager-Seiten an dem Gewoͤlb- Stein / welche 
auf dieser Seiten des Schluß-Steines aufeinander treffen / and 4/5 / die auch schoͤn 
gefundene Bugen oder Neigungs-Winkel der Bogen-und Lager-Seite des Bogen⸗ 
Stuks oder Gewoͤlb-Steins / welche auf der andern Seite des Schluß-Steins 
ufammen treffen; und die Figur EAFL stellet die anderen Tafeln vor; nicht zwar / 
als ob diese Sachen hien gar accurat gemachet waͤren / sondern sie sind nur zu dem 
End abgebildet / damit man wissen moͤge / wie sie gegenwaͤrtig muͤssen beschaffen seyn. 
Es wird aber der Proceß / den geraden Bogen zu machen / also ausgefuͤhrt: 
Man ziehet erstlich auf dem untern Theil des Blats die Linie ou, welche der 
Breite KN, als der Bogen-Seite in der ohern Figur / gleich kommt; nimmet oben 
den Neigungs-Winkel LZV mit dem Schraͤg- Maas / und leget dessen Spitze unten 
an den Punct u, und zwar so / daß der eine Schenkel nach der Laͤnge auf die Linie 
no komme / ziehet dem andern Schenkel nach eine gerade Linie ur nimmt in der 
oberen Figur den Neigungs-Winkel QTP mit dem Schraͤg Maas / setzet in der 
unteren Figur die Spitze desselbigen an den Punct o, so daß der eine Schenkel der 
haͤnge nach auf der Linie o n liegt / und nach dem andern ziehet man eine Linie om; 
nimmet aus den mittlern Figuren den Bug oder Neigungs Winkel 4 mit dem 
Schraͤg-Maas / und leget dessen Spitze unten an den Punckea, den einen Schenkel 
— 
met ferner in der Mitte den Windkel 2./ leget die Spitze des Maases an den Punct 
O, den einen Schenkel an die Linie om, und ziehet naͤchst dem andern Schenkel die 
—WwA 
hisseits des Bogen -Stuͤckes / machet gleichfalls op der Breite der Bogen ⸗ Flaͤche 
— 
leget jenes Spitze an den Punct q, den einen Schenkel auf die Linie gu, und ziehet 
dem andern Schenkel nach die Linie qbʒ richtet gleichfalls die Spitze des Bugs oder 
Winkels 3 an den Punckep, den einen Schenkel des Schraͤg- Maases an die Linie 
po, und ziehet nach dem andern die gerade Linie pfe machet pf der Breite an der 
dager - Flaͤche auf dieser Seite / und ql der andern auf der andern Seite gleich; ver⸗ 
—DD 
so wird der gerade Bogen fertig seyn. 
Das
	        
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