Das 54te Kupferblat.
Ann die drey Schraͤg · Maase oder Winkel der waagrechten Ge⸗
M sicht. und Hortzont Linie / der Gesicht. und Horizont-Flaͤche / der
Gesicht. und Weeg-Flaͤche / welche in der alten Manier der Zeich⸗
nung vielerley Faͤlle und Umstaͤnde nach sich ziehen / alle drey gerade Win⸗
kel / wie in der obern Figur sind / so nennet man solches eine gerade Pforte
ohne Boͤschung.
Und weil die Tafeln oder Figuren an einer solchen Pforten alle Win⸗
keberecht sind / so scheinet es / ob waͤre diese Art viel siinpler als die andere / in
welchen kein einiger von solchen Winkeln gerad ist.
Wann man aber diese drey Winkel oder Schraͤg ·Maase voneinander
abgesondert betrachtet / wird man sehen / daß / od sie schon einander entweder
nach geraden Winkeln oder sonsten gleich sind / und man mit derselbigen die
obige Vorbereitung anstellet / die gerade oder aufrechte Pforte eben so / alswie
die andern / beschaffen ist / und nur allein deswegen / weil diese drey Schraͤg⸗
Maase alle einander gleich und gerade Winkel sind / es sich zutraͤgt / daß die
ʒwey Linien des Wasser · gleichen Horizont- Strichs / und der aufrechten Ge⸗
sicht Linie sich zusamimen in eine einige Linie vereinigen; und die andere vier /
als die waagrechte Gesicht Linie / die Linie der Horizont-Flaͤche / die Weeg-
kinie und dH, in eine einige Linie zusammlauffer / und man dahero dieUnter- Achse nach Be⸗
lieben ziehen koͤnne; daß auch die Achse auf die Unter⸗AchseWinkel-recht falle; und so man
eine von beeden Gesicht Linien fuͤr die Unter⸗Achse annehme / die andere alsobald die Ach⸗
se werde. Endlich ist auch zu sehen / daß alle Tafeln / Brettungen oder Figuren derer
Seiten⸗Flaͤchen Winkelrecht werden.
Wann der Winkel zwischen der Waag rechten Gesicht · und Horizont. Linie / in der un⸗
tern Figur / ein gerader Winkel ist / die andete zwey aber zwischen der Gesicht und Ho⸗
rizont und der Gesicht- und Weeg Flaͤche keinen geraden Winkel machen / und doch un⸗
ter sich einander gleich find ;so wird es in der alten Manier zu Zeichnen / eine gerade
Pforte mit einer Boͤschung genennet
Und wer sich / wie es auch noͤthig ist / recht vorstellet / daß diese drey Winkel / obschon
zwey davon einander gleich / dannoch ganz voneinander unterschieden sind / und / ver⸗
mittelst derselben die oben fuͤrgeschriebene Vorbereitung machet / wird befinden / daß diese
drey Linien / die Wagg · rechte Gesicht⸗ Linie/ die aufrechte Gesicht⸗ Linie / und diellnter Ach⸗
se zusammen in eine Linie fallen ; und die andere drey / nemlich die Horizont· und Weeg Li⸗
nie / nebst der Achse sich gleichfalls in einer Linie vereinigen; wie auch die beyde Linien D H
und AXauch in einer Linie zusammen kommen.
Darf man demnach nur den Discurs von der Vorbereitug fuͤr sich nehmen / und densel:
ben nach der Ordnung seiner Figuren nachgehen; so wird dasjenige / was hier gesaget
worden / bekraͤftiget werden.
Die Linien O und 4dzeigen / daß die Manier / die Tafeln oder Figuren der Seiten⸗
Flaͤchen zu finden / mit der oben angewiesenen uͤberein komme.
Das