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Zeichnung nach der alten Manier. 
NHernach / wann die Tafeln oder Figuren derer Bogen und La⸗ 
ger⸗Seiten eines Steins / wie auch ihre Bugen oder Winkel (Ieurs 
beveaux de cintre ou d' are droit), fuͤr das erste Gewoͤlb gemacht 
sind / so muß man erst selbige Figuren mit ihren Enden an jebes von 
den zweyen andern Gewoͤlben / zu beyden Seiten / anrichten; sintemal 
eben solche Ende oder aͤusserste Linien derer Bogen- und Lager⸗Sei⸗ 
qienige seyen / welche sich zu den Haupt⸗Seiten des Steines 
hicken. 
Und in diesen Worten: die Tafeln / Brettungen oder Figu⸗ 
ren derer Lager⸗ und Bogen⸗Seiten eines Steins aus dem ersten 
Gewoͤlbe wit ihren aͤussersten Enden an das zweyte Gewoͤlb an⸗ 
richten / sind insgemein alle Faͤlle / welche sich an den Haupt⸗Seiten 
derer Steine des ersten Gewoͤlbes ereignen koͤnnen / begriffen; nem⸗ 
lich: ein Waag⸗rechter / an⸗ oder ablauffender / scheif⸗ oder ge⸗ 
rad⸗zu streichender Eingang; eine Oefnung entweder einer ganz 
flachen Mauer ohne oder mit einer Boͤschung; oder eines Gewoͤl⸗ 
bes / liegenden / aufrechten oder schraͤg⸗ anlauffenden Schwibbo⸗ 
gens / oder eines Cirkel⸗ oder Oval⸗Runden aus⸗oder eingebaͤuch⸗ 
ten Gebaͤues / und welches die Werk⸗Leute heissen: eine Thuͤr oder 
Erker in einen Thurn machen; mit einem Wort: es wird insge⸗ 
mein glles dasjenige darunter verstanden / was denen Haupt⸗Seiten 
eines Steins begegnen kan. 
Und durch das einige Wort Anrichtung muß man dasjenige 
berstehen / was die Werk⸗Leute mit zweyen Worten / Verlaͤngerung 
und Verkuͤrzung oder Abstehlung nennen. 
Einige Arten der Zeichnung in der alten Manier. 
Man muß ferner in der alten Manier zu zeichnen vielerley Sachen 
absonderlich beobachten und unterscheiden / welche alsdann auch 
so viel besondere Arten oder Faͤlle der Zeichunung ausmachen. 
Aus diesen Faͤllen nennet man zum Exempel einen die Schraͤge 
oder Schiefe / einen andern den An⸗oder Ablauff / einen andern 
die Boͤschung / und diese nimmt man gemeiniglich an dem Werk selb⸗ 
sten; in dieser allgemeinen Manier aber nimmt und misset man sie 
ausserhalb desselbigen / wie in der 8/9 und 10 Figur zu sehen. 
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